APA-Medien-News Archive - APA-Value-News https://value-news.apa.at/category/apa-medien-news/ Mon, 29 Nov 2021 07:27:13 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.1.4 Daten als Chance und Risiko https://value-news.apa.at/daten-als-chance-und-risiko/ https://value-news.apa.at/daten-als-chance-und-risiko/#respond Mon, 29 Nov 2021 07:27:13 +0000 https://value-news.apa.at/?p=4361 Beim 16. Medientag an der Universität Innsbruck sind am 18. November die Chancen und Risiken von „Daten im digitalen Zeitalter“ beleuchtet worden. Die Referentinnen und Referenten mahnten dabei mehr Verantwortung und Transparenz ein, besonders im Hinblick auf soziale Netzwerke. Daten würden oft als „das neue Öl“ bezeichnet, sagte APA-Geschäftsführer Clemens Pig in seinem Eingangsstatement. „Unsere […]

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Beim 16. Medientag an der Universität Innsbruck sind am 18. November die Chancen und Risiken von „Daten im digitalen Zeitalter“ beleuchtet worden. Die Referentinnen und Referenten mahnten dabei mehr Verantwortung und Transparenz ein, besonders im Hinblick auf soziale Netzwerke.

Daten würden oft als „das neue Öl“ bezeichnet, sagte APA-Geschäftsführer Clemens Pig in seinem Eingangsstatement. „Unsere Welt benötigt aber nicht nur eine Dekarbonisierung, sondern unsere digitale Welt benötigt auch saubere Daten“, hielt er fest. Mittlerweile hätten viele Menschen verstanden, dass man auch einen „digitalen Preis“ bezahle: „Daten, Tracking, Targeting“.

Mittlerweile hätten Daten und künstliche Intelligenz auch ihren Eingang in die Redaktionen, wie in der APA – Austria Presse Agentur selbst, gefunden. Die Wahlberichterstattung werde beispielsweise durch künstliche Intelligenz unterstützt, mittlerweile wurde auch ein eigenes „Data + Graphics“-Team eingerichtet, das sich mit Datenjournalismus beschäftigt. Dennoch wird es laut Pig auch künftig Journalistinnen und Journalisten in den Newsrooms brauchen, „weil die Auswahl einer Geschichte zum Glück für sehr lange Zeit noch menschlich ist“.

Der APA-Chef plädierte daher für eine „verantwortungsbewusste künstliche Intelligenz“. Daten würden „für sich alleine stehen“ – entscheidend sei, „was man daraus macht, in welchen Zusammenhang man sie bringt und wie man sie vernetzt“.

Hermann Petz, Vorstandsvorsitzender der Moser Holding, erinnerte an die „Euphorie“, die zu Beginn des Zeitalters der sozialen Medien geherrscht hatte. Man sah die Chance der Demokratisierung – „aber niemand von uns hätte gedacht, dass in autokratischen Systemen eine totale Überwachung möglich ist“, meinte er.

Als Medienunternehmen könne man aber auch die Vorteile von sozialen Netzwerken nutzen, immerhin erhalte man dadurch einen „niederschwelligen Zugang“ zur Leserschaft, der sonst nicht möglich wäre. Dennoch bergen diese Plattformen auch das Potenzial, Wahlen zu manipulieren und durch Algorithmen Echokammern zu erzeugen. Es sei eine „Gratwanderung“, stellte er fest.

Die Journalistin und Digitalexpertin Ingrid Brodnig kritisierte, dass niemand Einblick in den Algorithmus von Facebook erhalte. Politische Parteien würden große Summen in ihre digitalen Kampagnen investieren, aber nicht wissen, mit welchen Methoden das Unternehmen arbeite. „Wir spielen alle bei einem Spiel mit, von dem wir die Spielregeln nicht kennen“, veranschaulichte sie die Problematik. Daher würden auch Parteien von mehr Transparenz profitieren.

Sie mahnte daher die Schaffung von Gesetzen ein: „Denn solange die Plattformen für sich selbst festlegen, was transparent ist, geht die Transparenz nur bis zu einem bestimmten Punkt“, sagte sie. Politische Parteien sollten auch offenlegen müssen, wie viel sie für ihre Online-Wahlkämpfe ausgeben, hier forderte sie „Mindeststandards“.

Der Digitalexperte Stefan Wacker sprach ein weiteres Problem an: „Es gibt so viele Plattformen, dass immer mehr Fragmentierung stattfindet“. Dennoch ist er der Meinung, dass die Politik den digitalen Raum nicht meiden sollte: „Denn Politik muss dort gemacht werden, wo die Menschen sind“. Er kritisierte aber, dass es im digitalen Raum „keinen wehrhaften Rechtsstaat“ gebe. Es brauche Regeln und Gesetze – momentan fühle es sich vielmehr wie der „Wilde Westen“ an.

Zudem benötige es in der „Arena des digitalen Zeitalters“ Werte und Ethik sowie gute Strukturen und Know-how. Künftig müssen sich Digitalteams mehr mit Community-Management sowie mit der Beschäftigung mit Fake News befassen, war er überzeugt.

Auch der Medienwissenschafter Oliver Leistert von der Leuphana Universität Lüneburg forderte mehr Kontrolle ein. Doch er gab zu bedenken, dass Datenschutzbeauftragte EU-weit „überfordert“ seien und deren Behörden „unterbesetzt“. Als „Lichtgestalt“ nannte Leistert den heimischen Datenschutz-Aktivisten Max Schrems, der mit seiner NGO nicht nur Facebook, sondern auch die ganze Europäische Union wegen eines Datenschutzabkommens mit den USA verklagte. „Und er hat Erfolg!“

Der jährliche Medientag stellt eine Zusammenarbeit der Universität Innsbruck mit der Tiroler Tageszeitung und der APA – Austria Presse Agentur dar. Er fand heuer – nach einer corona-bedingten Pause – zum 16. Mal statt.  

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Auch Online-Medien informieren gut über Politik, Social Media weniger https://value-news.apa.at/auch-online-medien-informieren-gut-ueber-politik-social-media-weniger/ https://value-news.apa.at/auch-online-medien-informieren-gut-ueber-politik-social-media-weniger/#respond Mon, 29 Nov 2021 07:25:00 +0000 https://value-news.apa.at/?p=4169 Wer traditionelle Medien nutzt oder online gezielt nach Nachrichten Ausschau hält, wird meist auch gut über Politik informiert – das stellten ForscherInnen in einer Studie über Mediennutzung fest. Anders sieht das im Social-Media-Bereich aus, wo es um die Informiertheit deutlich schlechter bestellt ist. Wählen die ÖsterreicherInnen auch heute noch relativ oft traditionelle Medien, bewegt sich […]

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Wer traditionelle Medien nutzt oder online gezielt nach Nachrichten Ausschau hält, wird meist auch gut über Politik informiert – das stellten ForscherInnen in einer Studie über Mediennutzung fest. Anders sieht das im Social-Media-Bereich aus, wo es um die Informiertheit deutlich schlechter bestellt ist. Wählen die ÖsterreicherInnen auch heute noch relativ oft traditionelle Medien, bewegt sich der Trend laut Mitautor Jörg Matthes aber weiter in Richtung soziale Netzwerke.

In Österreich und 16 anderen europäischen Ländern ermittelten die ForscherInnen um Laia Castro von der Universität Zürich und der Universitat Internacional de Catalunya in Barcelona fünf Typen von Mediennutzerinnen und -nutzern und deren politische Informiertheit. Minimalisten, die selten Nachrichten lesen, sehen oder hören, machen in Österreich 20 Prozent der NutzerInnen aus; Traditionalisten, die auf Zeitungen, Radio und Fernsehen zurückgreifen, 27 Prozent. Beide Gruppen sind im Europavergleich eher häufig vertreten.

„Dass viele Menschen in Österreich traditionelle Medien nutzen, ist nicht überraschend“, kommentierte Matthes, Vorstand des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien, gegenüber der APA mit Verweis auf die Dominanz des ORF. Aber auch in anderen deutschsprachigen Ländern spielen traditionelle Medien eine große Rolle.

Ebenso stark sind allerdings Medien-Minimalisten vertreten. Letztere finden sich vermehrt in globalisierten, heterogenen Gesellschaften, aber: „Es ist schwer zu sagen, was der eine Grund dafür ist, dass es einen großen Anteil an Minimalisten in Österreich gibt.“

Traditionelle Massenmedien haben laut der im Fachblatt „The International Journal of Press/Politics“ veröffentlichten Studie immer noch eine große Funktion, wenn es um das Politik-Wissen der Menschen geht – ihre NutzerInnen waren in der Studie am besten informiert. Außer ihnen konnten sich nur die Online-Nachrichtensucher, die in Österreich 27 Prozent ausmachen, durch ihren Medienkonsum gut über Politik informieren – so ist es beispielsweise in Österreich und der Schweiz, aber nicht in ganz Europa. Auch hier zeige sich der Einfluss des ORF: „Gibt es ein starkes öffentlich-rechtliches Mediensystem, das gefördert wird, müssen sich die Konkurrenzmedien an dessen Qualität orientieren“, erklärte Matthes. Auch Online-Medien müssten deshalb versuchen, mit der Qualität der öffentlich-rechtlichen und anderer traditioneller Medien mitzuhalten, das Informationsbedürfnis der Menschen würde dadurch gut gedeckt.

Sogenannte „Hyperkonsumentinnen und -konsumenten“ machen sechs Prozent der ÖsterreicherInnen aus. „Das überraschendste Ergebnis der Studie war, dass HyperkonsumentInnen, die ein sehr breites Newsrepertoire haben, nicht unbedingt mehr über Politik wissen“, so Matthes. Die ForscherInnen erklären sich das unter anderem mit einer Überlastung an Informationen.

Auch Menschen, die sich primär über Social Media informieren – in Österreich 19 Prozent – haben dadurch keinen Wissensvorsprung in Sachen Politik. Laut Matthes erhalten sie einerseits verkürzte Nachrichten und andererseits Nachrichten, die individuell zugeschnitten sind: „Die objektive Informiertheit über verschiedene Themen ist deutlich schlechter.“ Vor allem Jüngere verlassen sich allerdings auf die sozialen Netzwerke. „Jüngere Menschen nutzen traditionelle Medien nicht mehr“, zeigte sich Matthes überzeugt. Damit, wie man junges Publikum für Fernsehen und Qualitätsinhalte begeistern könne, würden sich Medienhäuser in Zukunft stark beschäftigen müssen.

Service: Studie Navigating High-choice European Political Information Environments: A Comparative Analysis of News User Profiles and Political Knowledge

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ADGAR-Preis zum Printwerber des Jahres ging an Spar Österreich https://value-news.apa.at/adgar-preis-zum-printwerber-des-jahres-ging-an-spar-oesterreich/ https://value-news.apa.at/adgar-preis-zum-printwerber-des-jahres-ging-an-spar-oesterreich/#respond Fri, 01 Oct 2021 06:37:40 +0000 https://value-news.apa.at/?p=3913 Spar Österreich ist nach 2009 und 2014 erneut „Printwerber des Jahres“. Das teilte der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) nach der Verleihung des Werbepreises ADGAR mit. Nach einer coronabedingten Pause im Vorjahr lud der Verband Mitte September über 400 Gäste in das Wiener Konzerthaus zu einer Gala ein, wobei auf ein eigens erarbeitetes Corona-Sicherheitskonzept gesetzt wurde. […]

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Spar Österreich ist nach 2009 und 2014 erneut „Printwerber des Jahres“. Das teilte der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) nach der Verleihung des Werbepreises ADGAR mit. Nach einer coronabedingten Pause im Vorjahr lud der Verband Mitte September über 400 Gäste in das Wiener Konzerthaus zu einer Gala ein, wobei auf ein eigens erarbeitetes Corona-Sicherheitskonzept gesetzt wurde.

„Ausgehend vom allgemeinen Wirtschaftswachstum ist auch die Stimmung am Werbemarkt optimistisch. Global geht man von einem Wachstum von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Dies gibt Anlass zur Hoffnung, dass wir das sprichwörtliche Ende des Tunnels hinter uns gelassen haben“, wurde VÖZ-Präsident Markus Mair in einer Aussendung zitiert. Wichtig sei nun, das Comeback des Werbemarkts nicht durch „unausgegorene, zum Teil parteipolitisch motivierte, gesetzliche Maßnahmen zunichtezumachen“, meinte Mair in Hinblick auf seit längerem im Raum stehenden Werbebeschränkungen für den Lebensmittelbereich.

Den ADGAR in der Kategorie „Auto & Motor“ gewann die Agentur Fuel Austria mit dem Sujet „Null Lärm um nichts“ für Volvo Car Austria. Die Agentur Demner, Merlicek & Bergmann sicherte sich den ADGAR in der Kategorie „Kreativer Einsatz von Onlinewerbung“ für ihr Sujet „Nespresso Live-Banner“. Für „#glaubandich“ erhielt die Agentur Jung von Matt Donau in der Kategorie „Dienstleistungen“ für ihren Kunden Erste Bank und Sparkasse eine Auszeichnung. DDB Wien ging in der Kategorie „Handel, Konsum- und Luxusgüter“ als Sieger für das Sujet „Miss you“ für McDonald’s Österreich hervor. Als bestes Sujet in der Kategorie „Social Advertising“ wurde „So fühlt sich das Leben für ein Schmetterlingskind an“ von GGK Mullenlowe für den Kunden Debra Austria ausgezeichnet. Der Sonderpreis „Kreativer Einsatz von Printwerbung“ ging an Cheil Austria und Starcom/A Division of Publicis Media Austria für das Sujet „Galaxy Z Fold2 5G“ von Samsung Austria.

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ORF: Vier zentrale und neun LandesdirektorInnen bestellt https://value-news.apa.at/orf-vier-zentrale-und-neun-landesdirektorinnen-bestellt/ https://value-news.apa.at/orf-vier-zentrale-und-neun-landesdirektorinnen-bestellt/#respond Fri, 01 Oct 2021 06:36:57 +0000 https://value-news.apa.at/?p=3924 Der 35-köpfige ORF-Stiftungsrat hat die vier zentralen und neun ORF-Landesdirektorinnen und -direktoren bestellt. Unter dem designierten ORF-Generaldirektor Roland Weißmann wird ORF III-Geschäftsführerin Eva Schindlauer Finanzdirektorin, ORF III-Chefredakteurin Ingrid Thurnher Radiodirektorin, Puls 4-Senderchefin Stefanie Groiss-Horowitz Programmdirektorin und GIS-Chef Harald Kräuter zum Technikdirektor. Die vier zentralen Direktorinnen und Direktoren kamen auf 32 von 35 Stimmen. Das entspricht […]

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Der 35-köpfige ORF-Stiftungsrat hat die vier zentralen und neun ORF-Landesdirektorinnen und -direktoren bestellt. Unter dem designierten ORF-Generaldirektor Roland Weißmann wird ORF III-Geschäftsführerin Eva Schindlauer Finanzdirektorin, ORF III-Chefredakteurin Ingrid Thurnher Radiodirektorin, Puls 4-Senderchefin Stefanie Groiss-Horowitz Programmdirektorin und GIS-Chef Harald Kräuter zum Technikdirektor.

Die vier zentralen Direktorinnen und Direktoren kamen auf 32 von 35 Stimmen. Das entspricht über 90 Prozent Zustimmung. Dabei gab es keine Gegenstimme, nur drei Enthaltungen. Diese entfielen auf den FPÖ-Freundeskreis, wie deren Leiterin Barbara Nepp der APA sagte. Neben Nepp enthielten sich noch Georg Watschinger und Corina Heinreichsberger. Damit stimmten weit mehr Stiftungsräte für das Personalpaket als im August für Weißmann. Er kam mit türkis-grüner Unterstützung auf 24 von 35 Stimmen, wobei ihm auch mehrere Unabhängige und Stiftungsratsvorsitzender Norbert Steger ihre Stimme gaben.

In den Landesdirektionen kam es zu vier Verlängerungen und fünf Neubestellungen. So beziehen Werner Herics im Burgenland, Gerhard Koch in der Steiermark, Karin Bernhard in Kärnten und Markus Klement in Vorarlberg erneut die ORF-Landeschefsessel. An der Wiederbestellung Bernhards und Klements hat auch unlängst laut gewordene Kritik an deren Führungsstil nichts geändert. Neu an der Spitze eines Landesstudios sind mit 1. Jänner 2022 Edgar Weinzettl in Wien, Robert Ziegler in Niederösterreich, Klaus Obereder in Oberösterreich, Esther Mitterstieler in Tirol und Waltraud Langer in Salzburg. Damit kommt es zur einer Erhöhung des Frauenanteils von derzeit zwei auf drei Landesdirektorinnen. Das Paket der Landesdirektorinnen und -direktoren kam im Stiftungsrat auf 34 von 35 Stimmen, es gab eine Enthaltung von der vom ORF-Zentralbetriebsrat entsandten unabhängigen Stiftungsrätin Christiana Jankovics. Sie hatte am Vortag Kritik an der erneuten Nominierung Klements trotz Kritik an dessen Führungsstil geübt.

Thomas Zach, Leiter des bürgerlichen Freundeskreises, reagierte gegenüber der APA: „Mehr als 90 Prozent Zustimmung im Stiftungsrat für das neue ORF-Team sprechen für sich. Nach einer klaren Zweidrittelmehrheit für Weißmann im August, ist diese große Bestätigung für sein Team ein großer Vertrauensbeweis und klarer Auftrag für einen modernen und starken ORF.“

Kritik am Bestellungsvorgang kam von den NEOS. „Die Art und Weise, wie die neuen Direktorinnen und Direktoren ernannt werden, bleibt weiterhin höchst kritikwürdig, intransparent und von parteipolitischen Interessen geprägt“, wurde NEOS-Mediensprecherin Henrike Brandstötter in einer Aussendung zitiert. Sie fordert eine Abschaffung des im ORF-Gesetz vorgesehenen Anhörungsrechts der Landeshauptleute für die jeweiligen Landesdirektoren. Dieses sei in Wahrheit ein „Ernennungsrecht“.

Bei den zentralen Direktorenposten beträgt der Frauenanteil künftig 75 statt bisher 50 Prozent, wobei Weißmann die unter dem amtierenden ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz eingeführte Direktionsstruktur beibehält. Eine Anpassung hat er in den Raum gestellt. Ausschlag könnte etwa der Abschluss der Besiedelung des derzeit in Bau befindlichen multimedialen Newsroom geben. Im Zuge dessen übersiedeln auch die für das Radio beschäftigten ORF-Mitarbeitenden auf den Küniglberg.

Wrabetz, der noch bis des Jahres als Generaldirektor das größte Medienunternehmen des Landes führt, will die zahlreichen teils gewichtigen Führungspositionen im multimedialen Newsroom noch heuer besetzen. Dabei soll es zu einer Abstimmung mit Weißmann kommen – wie auch bei der im Herbst fälligen Neufestsetzung der GIS-Gebühren und Gesprächen für eine ORF-Gesetzesnovelle.

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Nachrichtenagenturen bemühen sich um diskriminierungsfreie Sprache https://value-news.apa.at/nachrichtenagenturen-bemuehen-sich-um-diskriminierungsfreie-sprache/ https://value-news.apa.at/nachrichtenagenturen-bemuehen-sich-um-diskriminierungsfreie-sprache/#respond Wed, 23 Jun 2021 11:02:19 +0000 https://value-news.apa.at/?p=3766 Die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen AFP, APA, dpa, epd, Keystone-sda, KNA, Reuters und SID haben ein gemeinsames Vorgehen im Bemühen um diskriminierungsfreie Sprache vereinbart. Im Sinne von Gleichbehandlung und Eindeutigkeit soll das generische Maskulinum schrittweise zurückgedrängt werden – auch wenn es in kompakter Nachrichtensprache zum Teil weiter verwendet wird. Die Entwicklung von genderbezogenen Sonderzeichen wird künftig regelmäßig […]

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Die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen AFP, APA, dpa, epd, Keystone-sda, KNA, Reuters und SID haben ein gemeinsames Vorgehen im Bemühen um diskriminierungsfreie Sprache vereinbart. Im Sinne von Gleichbehandlung und Eindeutigkeit soll das generische Maskulinum schrittweise zurückgedrängt werden – auch wenn es in kompakter Nachrichtensprache zum Teil weiter verwendet wird. Die Entwicklung von genderbezogenen Sonderzeichen wird künftig regelmäßig gemeinsam bewertet.

Die Agenturen haben sich darauf verständigt, verstärkt auf geschlechtsneutrale Formulierungen sowie auf die Verwendung der Paarform – also die männliche und die weibliche Form – zu setzen, und die bestehenden Möglichkeiten zum Sichtbarmachen von Diversität konsequent zu nutzen. Bis auf Weiteres verzichten die Nachrichtenagenturen jedoch auf die Verwendung von Sonderzeichen wie Genderstern, Unterstrich, Doppelpunkt oder Binnen-I. Zum einen, weil unklar ist, ob und welches dieser Zeichen, die auch nicht-binäre Geschlechtsidentitäten abbilden sollen, sich im allgemeinen Sprachgebrauch durchsetzen wird. Zum anderen entsprechen sie aktuell nicht dem Regelwerk der deutschen Rechtschreibung. In schriftlichen Zitaten können die Sonderzeichen im Einzelfall jedoch übernommen werden.

Die APA – Austria Presse Agentur hat ihre redaktionellen Richtlinien zur sprachlichen Gleichbehandlung mit ihren Genossenschaftsmedien sowie mit den deutschsprachigen Agenturen abgestimmt. „Die sprachliche Sichtbarkeit von Frauen in unseren Texten ist erklärtes Ziel“, so APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger. „Nicht nur aus gesellschaftlicher Verantwortung, sondern auch auf Basis des journalistischen Grundsatzes, Mehrdeutigkeit zu vermeiden. In einer oftmals emotional geführten Debatte bemühen wir uns um einen ausgewogenen Weg zwischen Anforderungen an Lesbarkeit und Textlänge sowie an gendergerechte Standards und werden unsere Handhabung laufend weiter evaluieren.“

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Wie sich Youtube-Journalismus und etablierte Medien sinnvoll ergänzen https://value-news.apa.at/wie-sich-youtube-journalismus-und-etablierte-medien-sinnvoll-ergaenzen/ https://value-news.apa.at/wie-sich-youtube-journalismus-und-etablierte-medien-sinnvoll-ergaenzen/#respond Wed, 23 Jun 2021 11:01:28 +0000 https://value-news.apa.at/?p=3746 Wie Qualitätsjournalismus auf der vor allem auf Unterhaltung ausgelegten Online-Videoplattform Youtube funktioniert, hat sich ein Team unter der Leitung von Dennis Lichtenstein von der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) angesehen. Die Youtuberinnen und Youtuber sehen sich der Studie zufolge als Journalismus-Modernisierer und weniger als Ersatz etablierter Medien, sagte Lichtenstein zur APA. Beide Seiten würden jedenfalls von […]

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Wie Qualitätsjournalismus auf der vor allem auf Unterhaltung ausgelegten Online-Videoplattform Youtube funktioniert, hat sich ein Team unter der Leitung von Dennis Lichtenstein von der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) angesehen. Die Youtuberinnen und Youtuber sehen sich der Studie zufolge als Journalismus-Modernisierer und weniger als Ersatz etablierter Medien, sagte Lichtenstein zur APA. Beide Seiten würden jedenfalls von Kooperationen profitieren. Die sind hierzulande aber kaum in Sicht.

Rund 50 im weiteren Bereich der gesellschaftspolitischen Berichterstattung „relevante Youtuber“ in Deutschland hat der Forscher vom ÖAW-Institut für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung und seine KollegInnen ausfindig gemacht. Die nun im Fachmagazin „Journalism Studies“ erschienene Studie zum Rollenverständnis journalistischer Youtuber fußt auf Interviews mit 16 von ihnen. Sie heben sich in ihrem Anspruch deutlich von sonstigen politisch gefärbten Inhalten auf der Videosharing-Plattform ab. Dort tummeln sich nämlich auch sehr viele „klassische Meinungs-Youtuber, Rechtspopulisten, usw.“, sagte Lichtenstein.

Qualitätsjournalismus-Youtuber „haben erstmal das Problem, dass sie selbst total in der Nische stecken“, und sich mit dem Generieren größerer Aufmerksamkeit schwertun. In Deutschland wurden mit dem von privaten Rundfunkorganisationen gegründeten „Studio71“ oder dem von öffentlich-rechtlichen Sendern eingerichteten „Funk“-Netzwerk Verbindungen zwischen etablierten Medien und Youtubern aufgebaut. „Sie bekommen auf diese Weise größere Redaktionsstrukturen und haben auch untereinander Vernetzungsmöglichkeiten“, sagte der Wissenschafter.

Das bringt ihnen mehr Publikum und Professionalität sowie den Sendeanstalten im besten Fall den Zugang zu neuen Ideen und Publikumsschichten, die großteils vom linearen TV ins Internet abgewandert sind. Diese Kooperationen bestehen dann mitunter für ein paar Jahre. So kommen teils Youtuber ins TV-Programm, aber auch Inhalte der Sender finden im Internet größere Verbreitung. „Das ist eigentlich ein ganz gutes Erfolgsrezept und gleichzeitig eine Fläche zur Modernisierung von Journalismus“, konstatiert Lichtenstein.

Auf Social Media funktioniert letzterer nämlich in sehr abgegrenzten, tendenziell jugendlicheren Zielgruppen. Viele dieser Youtuberinnen und Youtuber fokussieren stark auf bestimmte Themen, wie Umweltpolitik im weistesten Sinne oder Nachrichtenüberblicke, sprechen Zuseherinnen und Zuseher emotional und in einer spielerischen Mischung aus Information und Entertainment an. Außerdem gehört ein Stück weit in den privaten Bereich gehende Selbstdarstellung und Dialog mit dem Publikum dazu. Diese Form des Journalismus muss zudem dafür sorgen, dass das Publikum die Beiträge online weiter verbreitet. Lichtenstein: „Das ist eine aktivierende Form des Journalismus, die mehr auf Meinungsbildung abzielt als wir das von klassischen Formaten kennen.“

Am besten funktioniert Youtube-Qualitätsjournalismus der Studie zufolge, wenn die neuen MedienmacherInnen in öffentlich-rechtliche Netzwerke eingebunden sind, so ein Studienergebnis. Das gibt es etwa auch in der Schweiz, nicht aber in Österreich. „Das ist ein medienpolitisches Problem“, so der Wissenschafter, der hervorhebt, dass hierzulande der öffentlich-rechtliche Rundfunk durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen online stark eingeschränkt ist.

Das sei auch deshalb problematisch, weil viel an Meinungsbildung mittlerweile über Social Media läuft, wo auch als Journalistinnen und Journalisten getarnte Verschwörungstheoretiker und Co großen Zustrom haben. Hier fehle dann mitunter auch „eine wichtige Brücke für Diskurse, die wir im Online-Bereich erleben“, sagte Lichtenstein: „Da ist Österreich tatsächlich weit hinterher. Das muss man so sagen.“ Offenbar sei hier auch der politische Wille „darauf ausgerichtet, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Online-Bereich klein zu halten“.

Service: Zu den Ergebnissen der Studie

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Studie: Newsrooms werden kleiner, RedakteurInnen vermehrt im Home-Office https://value-news.apa.at/studie-newsrooms-werden-kleiner-redakteurinnen-vermehrt-im-home-office/ https://value-news.apa.at/studie-newsrooms-werden-kleiner-redakteurinnen-vermehrt-im-home-office/#respond Mon, 17 May 2021 07:49:55 +0000 https://value-news.apa.at/?p=3464 Home-Office in Zeiten der Corona-Pandemie betrifft auch den Journalismus. Inwiefern die neue Arbeitsweise Newsrooms in Deutschland, Österreich und der Schweiz verändert hat, wurde ein Jahr nach Beginn der Krise im Rahmen der Studie „Newsroom im Home Office“ untersucht. Studienautor Marcus Hebein prognostiziert künftig Hybridmodelle, regelmäßiges Home Office bei mindestens einem Drittel der Belegschaft und eine […]

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Home-Office in Zeiten der Corona-Pandemie betrifft auch den Journalismus. Inwiefern die neue Arbeitsweise Newsrooms in Deutschland, Österreich und der Schweiz verändert hat, wurde ein Jahr nach Beginn der Krise im Rahmen der Studie „Newsroom im Home Office“ untersucht. Studienautor Marcus Hebein prognostiziert künftig Hybridmodelle, regelmäßiges Home Office bei mindestens einem Drittel der Belegschaft und eine Reduktion der Flächen von Redaktionen.

Befragt hat das frühere Mitglied der APA-Chefredaktion, Ex-Chefredakteur der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA und nunmehriger Medienberater 53 Vertreterinnen und Vertreter aus 36 Redaktionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Darunter finden sich 34 Personen aus dem leitenden Management (Chefredaktion und Geschäftsführung) und 19 Mitglieder von Belegschafts- oder Redaktionsvertretungen. Dabei wurde deutlich, dass Home-Office vor Corona „praktisch nicht existent“ war. 87 Prozent der Befragten schätzten den Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vor Ausbruch der Pandemie von zu Hause aus gearbeitet haben, auf unter 10 Prozent. Für die Zeit nach der Pandemie rechnen die Befragten damit, dass mindestens ein Drittel der Mitarbeitenden regelmäßig von zu Hause arbeiten wird. „Hybrid-Modelle werden sich durchsetzen, Home Office wird zum Normalfall in Redaktionen“, heißt es in der Studie.

Das hat Auswirkungen auf den Flächenbedarf: Bei größeren Strukturen mit mehr als 500 Quadratmetern wird mit Flächenreduktionen gerechnet. Zugleich würden neue Berufsbilder in die Newsrooms einziehen. Neben JournalistInnen werden laut der Studie in der Redaktion künftig vermehrt IT-Expertinnen, Datenjournalisten, Designerinnen und auch Verantwortliche für die interne Kommunikation arbeiten. Nicht zuletzt deshalb werde die interne Kommunikation „zum neuen, entscheidenden Faktor für erfolgreiche Redaktionen“, heißt es. „Ohne intensive Kommunikation auf verschiedenen Ebenen drohen die räumlich immer weiter voneinander entfernten Mitarbeitenden und Gruppen noch weiter auseinander zu driften – mit langfristig negativen Auswirkungen auf Qualität, Geschwindigkeit und Innovationskraft einer Redaktion.“

Eine besondere Herausforderung stelle Home-Office für Führungskräfte dar. Daher benötige es besonders strukturierter Kommunikationsinstrumente. Auch müssten Medienunternehmen „neue Instrumente finden, um dem schleichenden Verlust der Identifikation der Mitarbeitenden mit ihrem eigenen Unternehmen zu begegnen“. Daher werde die aktive Auseinandersetzung der Unternehmen mit dem Thema „New Work“ notwendig sein, um ihre Marke und ihr Image positiv zu unterstützen.

Für bestimmte (auch hoch qualifizierte) Arbeitssuchende prognostiziert die Studie aufgrund von Home-Office „eine neue Chance insbesondere dann, wenn die Lebensumstände (z.b. Wohnort oder Familiensituation) bisher die Mitarbeit in einer Redaktion nicht möglich gemacht haben“. Auch der Trend zu Teilzeit-Arbeitsmodellen werde durch Home-Office steigen.

„Vor etwas mehr als 20 Jahren haben Medienhäuser begonnen, in ihren Redaktionen Mauern einzureißen“, schreibt Hebein. „Nahezu alle haben seither Newsrooms gebaut und ihre Journalistinnen und Journalisten Seite an Seite in offene, große Räume gesetzt. Der Newsroom wurde zum zentralen architektonischen Fundament der Arbeitsabläufe von Redaktionen. Dann kam der große Umbruch. Seit März 2020 sind die Newsrooms leergefegt.“ Dennoch sei die Produktion auf Hochtouren gelaufen.

So stellte Hebein auch die Frage nach der Auswirkung auf die Qualität der Berichterstattung: Zu negativen Auswirkungen der Services habe Home-Office in den befragten Redaktionen nicht geführt. Die Befragten haben keine (50 Prozent) oder nur wenige Auswirkungen (38 Prozent) in Sachen Qualität bemerkt. So wird eine Person einer österreichischen Belegschaftsvertretung zitiert: „Eher im Gegenteil, weil – viele zumindest – (sic!) daheim bessere Bedingungen für fokussiertes, konzentriertes Arbeiten haben als im Großraumbüro.“

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JournalistInnen müssen sich wegen KI nicht sorgen https://value-news.apa.at/journalistinnen-muessen-sich-wegen-ki-nicht-sorgen/ https://value-news.apa.at/journalistinnen-muessen-sich-wegen-ki-nicht-sorgen/#respond Mon, 17 May 2021 07:48:27 +0000 https://value-news.apa.at/?p=3430 JournalistInnen und Medienhäuser müssen sich nicht vor Künstlicher Intelligenz (KI) fürchten, dürfen deren Entwicklung aber auch nicht verschlafen. Zu dieser Einschätzung gelangten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer von der APA durchgeführten Online-Podiumsdiskussion, die sich mit dem Verhältnis von Journalismus zu Anwendungen auf Basis maschinellen Lernens beschäftigte. Automatisierung und Unterstützung durch Maschinen seien im Journalismus nicht […]

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JournalistInnen und Medienhäuser müssen sich nicht vor Künstlicher Intelligenz (KI) fürchten, dürfen deren Entwicklung aber auch nicht verschlafen. Zu dieser Einschätzung gelangten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer von der APA durchgeführten Online-Podiumsdiskussion, die sich mit dem Verhältnis von Journalismus zu Anwendungen auf Basis maschinellen Lernens beschäftigte.

Automatisierung und Unterstützung durch Maschinen seien im Journalismus nicht neu, schickte Wiebke Loosen, Senior Researcher für Journalismusforschung am Leibniz-Institut für Medienforschung voraus. „Journalismus ist ein medientechnologisch getriebenes Phänomen. Dessen Arbeitsprozesse verändern sich stets“, meinte sie. Ob durch eine stärkere Implementierung von KI journalistische Arbeitsplätze wegzufallen drohen oder JournalistInnen lediglich von Routineaufgaben befreit werden, um mehr Zeit für Recherche oder Texterstellung zu haben, liege in der Hand von Medienhäusern. „Es kommt immer auf deren Strategie an“, so Loosen.

Auch Jochen Leidner, Professor für Künstliche Intelligenz an der Hochschule Coburg, sieht die Möglichkeit gegeben, dass der breite Einsatz von KI Arbeitsplätze vernichten könnte – etwa bei Lastwagenfahrern. Unbegründet sei dagegen die Angst davor, dass Maschinen die Macht an sich reißen. Eine gewisse „Mystifizierung“ der KI trage zu dieser Sorge in der Bevölkerung bei, wobei viel Unwissenheit herrsche – etwa darüber, dass gewisse Nachrichten bereits automatisiert erstellt werden.

Gut und böse

„Journalisten müssen sich keine Sorgen machen“, meinte Leidner. Bei KI handle es sich um ein „duales Gut, das für gute und böse Zwecke eingesetzt werden kann“. Problematisch sei, dass manche Gruppen von Autoren stark investieren, um KI-gestützte Falschnachrichten in großer Zahl zu verbreiten. „Diese Gefahr für die Demokratie muss mit allen Mitteln bekämpft werden“, so Leidner. Der Problematik könne man nach Ansicht des KI-Experten am besten im Verbund von Mensch mit Maschinenunterstützung begegnen. Wer das allerdings finanziell stemmen soll, sei offen.

Die Europäische Kommission versucht indes, die Entwicklung von KI in Europa zu fördern, indem sie rund eine Milliarde Euro in den nächsten Jahren für Forschung zu diesem Gebiet investiert, erklärte Nikolaus Forgo, Professor für Technologie- und Immaterialgüterrecht an der Universität Wien. Zugleich strebt die EU mit einem kürzlich vorgestellten Verordnungsvorschlag eine weltweit einzigartige Regulierung an. Dabei werden KI-Anwendungen in einem Stufenmodell auf ihre Gefährlichkeit eingeschätzt. Die Abgrenzung sei jedoch schwierig und die Definition von KI extrem breit, bemängelte Forgo. „Profitieren werden Juristen, weil man trefflich darüber streiten kann, ob es sich um eine KI handelt und wenn ja, in welche Stufe sie gehört“, so der Jurist.

Dass JournalistInnen künftig rechtlich stärker in ihrer Arbeit eingeschränkt werden könnten, erachtete Forgo als plausibel. Generell sei seit mehreren Jahren der Trend erkennbar, Medien verstärkt auch für fremde Inhalte zur Verantwortung zu ziehen. Um den komplexen Materien im digitalen Raum und deren Entwicklungen begegnen zu können, plädierte der Jurist darauf, „viel mehr als bisher arbeitsteilig zu arbeiten“. Das sah auch Leidner so, der eine Bewegung hin zu gruppenbasiertem Journalismus, der auch mit Algorithmen arbeitet, erkannte.

Daten sind nicht neutral

Dringend erforderlich sei laut dem KI-Experten, an der Spracherkennung von Anwendungen auf Basis maschinellen Lernens zu arbeiten, um etwa auch österreichische Dialekte bzw. Sprachvarietäten erkennen zu können. „Andernfalls werden Leute oder ganze Länder ausgegrenzt“, gab Leidner zu Bedenken. Loosen erachtete es wiederum als zentral, klar auszuweisen, wer was auf welcher Grundlage produziert. „Es gibt keine neutralen Daten. Sie sind immer unter bestimmten Bedingungen erhoben worden und entstanden“, sagte sie. Dabei warnte sie vor „Daten-PR“: der speziellen Aufbereitung von Daten, die JournalistInnen zu deren Nutzung animieren soll.

Wichtig sei, das Zusammenspiel von Mensch und Maschine genau zu beobachten. Auch müsse den Redaktionen die Macht bleiben, darüber zu entscheiden, was sie einsetzen und was sie lieber bleiben lassen, so Loosen. Gleichzeitig sei es essenziell, nicht nur über die Implementierung von KI zu reden, sondern auch darauf achten, dass Journalisten und Journalistinnen dieses Thema kritisch behandeln können. „Das ist eine per se wichtige journalistische Aufgabe, die auch ohne KI-Unterstützung vollzogen werden kann“, sagte die Forscherin.

Dass Journalismus immer stärker von Maschinen unterstützt wird, stellt für den Großteil des Publikums der Online-Diskussion kein Problem dar. 74 Prozent erachteten diesen Umstand bei einer kleinen Umfrage als „spannend“. 21 Prozent sahen es als „bedenklich“ an. Dass nur so die Medienbranche gerettet werden könne, fanden lediglich drei Prozent zutreffend.

Nähere Erkenntnisse soll ein vom Innovations- und Technologieministerium (BMK) gefördertes Projekt namens AI.AT.Media liefern. Die APA arbeitet dabei mit der Joanneum Research Forschungsgesellschaft zusammen, um Potenziale und Problemstellungen von KI für den Medienbereich zu ergründen. Die Ergebnisse sollen in den nächsten Monaten vorliegen.

Zur Video-Aufzeichnung des Online-Events „Code of Conduct und Zukunft des digitalen Journalismus

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Ein Jahr Corona – Simanowski: Neue Digitalisierungs-Standards bleiben https://value-news.apa.at/ein-jahr-corona-simanowski-neue-digitalisierungs-standards-bleiben/ https://value-news.apa.at/ein-jahr-corona-simanowski-neue-digitalisierungs-standards-bleiben/#respond Fri, 26 Mar 2021 07:54:33 +0000 https://value-news.apa.at/?p=3253 Das Auftreten des Coronavirus in Österreich hat sich kürzlich zum ersten Mal gejährt. Es war ein Jahr, das auch in der Digitalisierung – vom Distance-Learning bis zum Zoom-Meeting im Homeoffice – teils massive Disruptionen mit sich gebracht hat. In seinem im März erscheinenden Buch „Das Virus und das Digitale” analysiert der Medienwissenschafter Roberto Simanowski die […]

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Das Auftreten des Coronavirus in Österreich hat sich kürzlich zum ersten Mal gejährt. Es war ein Jahr, das auch in der Digitalisierung – vom Distance-Learning bis zum Zoom-Meeting im Homeoffice – teils massive Disruptionen mit sich gebracht hat. In seinem im März erscheinenden Buch „Das Virus und das Digitale” analysiert der Medienwissenschafter Roberto Simanowski die Entwicklungen auf unterschiedlichen Ebenen von der Privatsphäre über die „Infodemie” bis hin zur Medienkompetenz.

Der im vergangenen Jahr immer deutlicher sichtbar gewordene Graben zwischen Anhängern von Verschwörungstheorien und der „Lügenpresse” ist für Simanowski auch der Dauer des Ausnahmezustands geschuldet, wie er im APA-Gespräch sagt. Die Frustration in der Bevölkerung über die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie werde zunehmend größer, weshalb auch die Bereitschaft sinke, Entbehrungen auf sich zu nehmen; was im Übrigen auch gegen einen „Reset”, also ein Umdenken etwa in ökologischen Fragen, spreche. Bereits vor Corona habe man eine „Entmachtung der Experten” und eine Zuwendung zur Informationsbeschaffung aus sozialen Netzwerken beobachten können.

„Es ist einfach bequem, bestimmten Aussagen in den öffentlich-rechtlichen Medien nicht mehr glauben zu müssen”, analysiert er. Zum einen, weil sie den eigenen Interessen, in diesem Falle etwa der schnellen Rückkehr zur Normalität, widersprechen, zum anderen sei es eventuell auch zu komplex. „In den Filterbubbles ist es meist weniger anspruchsvoll und es entspricht auch mehr den eigenen Vorstellungen”, fasst er die Hinwendung zu alternativen Fakten zusammen. „Dann brauche ich natürlich einen Begriff, um das Andere zu disqualifizieren – und dafür steht dann ‚Lügenpresse‘ schon parat.”

Der grassierenden Fake-News-Pandemie Herr zu werden, sei schwierig. „Es wissen ja faktisch alle, dass es unterschiedliche Ansätze gibt, und man beschimpft dennoch die jeweils andere Seite als Fake News”, so der aktuelle „Tractatus”-Preisträger. „Wichtig ist, dass man sich überhaupt auf andere Standpunkte einlässt.” Hier sieht er den Bildungssektor stark gefragt. „Dass man lernt, kritisch mit anderen Meinungen umzugehen, das muss man lernen.” Allerdings sei zu bemerken, dass auch Intellektuelle Verschwörungstheorien anheimfallen können. „Wir müssen wegkommen von der nicht fruchtbaren Argumentation, dass Verschwörungstheoretiker Idioten sind, mit denen man sowieso nicht mehr reden kann.”

„Freier Wille wichtiger als die Systemstabilität”

Ein weiteres Feindbild ist in vielen europäischen Ländern auch die „Corona-App”, die viele Menschen nicht nutzen wollen, da sie Datenschutzbedenken haben oder sich schlichtweg vom Staat nichts aufzwingen lassen wollen. Eine Kritik, die laut Simanowski im europäischen Raum der Erfahrung der Aufklärung geschuldet sei. Dass man sozialen Fragen mit technischen Lösungen begegnen will – der sogenannte Solutionismus – werde kritisch hinterfragt. „Der freie Wille ist bei uns wichtiger als die Systemstabilität”, erläutert er. Das zeige sich auch bei den Maßnahmen, die etwa in Südostasien wesentlich strikter umgesetzt werden als hier. „Bei uns versucht man es mit dem Appell an den freien Willen.” In Gesellschaften, die weniger individualistisch ausgerichtet seien, ließen sich Verordnungen viel einfacher erlassen und forcieren. Der westliche Individualismus sei eines der Dinge, die in einer Pandemie auf dem Prüfstand stehen.

Eine weitere Domäne, deren Grenzen derzeit perforiert werden, ist das Private. Durch Homeoffice und Zoom-Meetings gebe es plötzlich eine noch viel stärkere Verquickung der beiden Bereiche als früher. Hier gibt Simanowski zu bedenken, dass so gut wie jedes unserer Gespräche aufgezeichnet werden könne, meist auch noch mit dem eigenen Bild aus dem privaten Bereich. Das mache es einfach, unbewusste Reaktionen, die ansonsten verborgen bleiben, im Nachhinein zu analysieren. Wie war der Gesichtsausdruck des Mitarbeiters in einer bestimmten Situation? Dies könne nun ganz schnell im Nachhinein ausgewertet werden. Zugleich fehle die persönliche, informelle Interaktion, die ja immer auch zu kreativen neuen Ideen geführt habe. „Die Kaffeepause fehlt”, konstatiert Simanowski. Zugleich liege der ökologische Nutzen virtueller Treffen auf der Hand – man werde künftig eventuell nicht mehr für eine einzige Konferenz um den Erdball reisen müssen.

Weitere Chancen ortet er im Bildungsbereich, wo Bestrebungen zur Digitalisierung bisher aus durchaus plausiblen Gründen abgelehnt worden waren, nun aber notwendig geworden sind. Hier befürchtet er, dass die Digitalisierung nicht mit der Pandemie ende. „Es wird ein neuer Standard gesetzt werden”, ist er überzeugt, mit dem pädagogische Bedenken überschrieben werden. „Vieles davon wird bleiben, weil es sich in der Pandemie als nützlich erwiesen hat, und Standards auch für die post-pandemische Zeit setzen.”

Dass sein Buch (Passagen Verlag) nun mitten in der Pandemie erscheint und es für einen finalen Rückblick noch zu früh ist, ist Simanowski klar. Daher habe er bewusst im Prolog und Epilog eine persönliche Klammer gewählt, um deutlich zu machen, dass es sich auch bei der wissenschaftlichen Einordnung um einen subjektiven Zugang handelt. Es sei klar, dass jeder die Krise anders erlebe. „Daraus resultiert, dass wir unterschiedlich darauf schauen. Diesen Umstand sollten Bücher, die jetzt erscheinen, mitreflektieren.”

(Das Gespräch führte Sonja Harter/APA)

Service: Roberto Simanowski: „Das Virus und das Digitale”, Passagen Verlag, 96 Seiten, 12,30 Euro.

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VÖZ vergibt zum elften Mal Förderpreis für Medienforschung https://value-news.apa.at/voez-vergibt-zum-elften-mal-foerderpreis-fuer-medienforschung/ https://value-news.apa.at/voez-vergibt-zum-elften-mal-foerderpreis-fuer-medienforschung/#respond Fri, 26 Mar 2021 07:53:30 +0000 https://value-news.apa.at/?p=3263 Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) hat zum elften Mal den Förderpreis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Medienforschung vergeben. Prämiert wurde Claudia Schanz für ihre Masterarbeit „Zertifizierung zur Qualitätszeitung. Redaktionelle Ressourcen und Akzeptanz für ein standardisiertes Qualitätsmanagement im DACH-Raum” an der Donau-Universität Krems. Der Hannes Haas-Nachwuchspreis, der vom VÖZ, der APA und der Initiative […]

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Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) hat zum elften Mal den Förderpreis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Medienforschung vergeben. Prämiert wurde Claudia Schanz für ihre Masterarbeit „Zertifizierung zur Qualitätszeitung. Redaktionelle Ressourcen und Akzeptanz für ein standardisiertes Qualitätsmanagement im DACH-Raum” an der Donau-Universität Krems.

Der Hannes Haas-Nachwuchspreis, der vom VÖZ, der APA und der Initiative Qualität im Journalismus (IQ) für Arbeiten vergeben wird, die sich mit der gesellschaftlichen Bedeutung und Verantwortung des Journalismus auseinandersetzen, wurde an Kristina Veraszto verliehen. Ihre Arbeit „Paywalls im Regionaljournalismus. Die Konsumentinnen und Konsumenten von Paid Content-Modellen österreichischer Regionalzeitungen” wurde an der FH Burgenland verfasst. Beide Preisträgerinnen erhalten ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro.

Matthias Karmasin, Vorsitzender der Jury, zeigte sich erfreut, dass der VÖZ-Förderpreis auch in einem Jahr, das von Distance Learning geprägt ist, verliehen werden könne. Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) gratulierte den Preisträgerinnen, die sich mit zwei zentralen Fragen der Medienbranche befasst hätten. „Sie haben damit einen wichtigen Beitrag zum Diskurs zwischen Wissenschaft und Praxis geleistet.”

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Wolf zum dritten Mal „Journalist des Jahres“ https://value-news.apa.at/wolf-zum-dritten-mal-journalist-des-jahres/ https://value-news.apa.at/wolf-zum-dritten-mal-journalist-des-jahres/#respond Tue, 09 Feb 2021 08:31:17 +0000 https://value-news.apa.at/?p=3045 ORF-Anchorman Armin Wolf ist der „Journalist des Jahres“ 2020. Er wurde für seine journalistischen Leistungen bereits zum dritten Mal von den Leserinnen und Lesern des Branchenmagazins „Der österreichische Journalist“ mehrheitlich gewählt. Corinna Milborn (Puls 4) ist „Chefredakteurin des Jahres“. Der ORF ist wie im Vorjahr die „Redaktion des Jahres“. Wolf wurde speziell für seine Interviews […]

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ORF-Anchorman Armin Wolf ist der „Journalist des Jahres“ 2020. Er wurde für seine journalistischen Leistungen bereits zum dritten Mal von den Leserinnen und Lesern des Branchenmagazins „Der österreichische Journalist“ mehrheitlich gewählt. Corinna Milborn (Puls 4) ist „Chefredakteurin des Jahres“. Der ORF ist wie im Vorjahr die „Redaktion des Jahres“.

Wolf wurde speziell für seine Interviews gelobt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Online-Abstimmung meinten, dass auf seine Interviewführung „einfach Verlass“ sei und er „fragt immer so, wie man Politiker fragen muss“. Der zudem als „top informiert“ beschriebene ORF-Anchor sei aus der „österreichischen Medienlandschaft nicht wegzudenken“.

Den diesjährigen Sonderpreis vergibt die „Journalist“-Redaktion an Köksal Baltaci („Die Presse“) und Günther Mayr (ORF) für ihre Berichterstattung über die Coronapandemie. „Baltaci und Mayr haben uns in der Krise mit den wichtigsten Infos versorgt, dabei immer höchst professionell und im richtigen Ton, nie spekulierend, immer korrekt“, begründete „Journalist“-Chefredakteur Georg Taitl die Entscheidung. Einen weiteren Sonderpreis erhält Patrick Budgen (ORF), der in der Nacht des Terroranschlags in Wien besonders fundiert und ruhig Informationen geliefert habe.

Erwin Zankel, ehemaliger Chefredakteur der „Kleinen Zeitung“, wird für sein Lebenswerk geehrt. Er habe die Tageszeitung zum regionalen Top-Player mit österreichweiter Bedeutung ausgebaut, lautet die Begründung.

„Chefredakteurin des Jahres“ ist Corinna Milborn (Puls 4). In der Kategorie Innenpolitik geht die Auszeichnung an Armin Wolf (ORF), der somit Doppelpreisträger ist. „Kulturjournalist des Jahres“ ist Peter Schneeberger (ORF). Karim El-Gawhary (ORF und „Die Presse“) erhält die Auszeichnung „Außenpolitikjournalist des Jahres“. In der Kategorie Wirtschaft wird Dieter Bornemann (ORF) ausgezeichnet.

Der Preisregen für ORF-Journalisten setzt sich fort: Zum „Wissenschaftsjournalist des Jahres“ wird Günther Mayr (ORF) gekürt. Über die Auszeichnung „Sportjournalistin des Jahres“ kann sich Alina Zellhofer (ORF) freuen. In der Kategorie Chronik ergeht die Auszeichnung an Lisa Gadenstätter (ORF).

Zwei Auszeichnungen gehen auch an Journalisten der Tageszeitung „Der Standard“: Medienjournalist des Jahres ist erneut Harald Fidler, Matthias Cremer gewann in der Kategorie Fotojournalist. Die Kolumnistin des Jahres ist Anneliese Rohrer von der Tageszeitung „Die Presse“. Geehrt als beste Investigativjournalistin wird Ulla Kramar-Schmid (ORF).

Für die beste journalistische Unterhaltung sorgte wie im Vorjahr abermals Peter Klien (ORF). „Aufgefallen“ ist Melisa Erkurt von der Wochenzeitung „Falter“. Da der ORF die meisten Mitarbeiter in den Top-Ten der jeweiligen Ressorts hat, wurde er zusätzlich zur „Redaktion des Jahres“ gekürt.

Gewählt wurden außerdem die „Local Heroes 2020“, für ihre „außergewöhnliche Arbeit in den Bundesländern“. Heuer ergehen die Preise an Marc Springer (Vorarlberg, „Russmedia Digital“), Liane Pircher (Tirol, „Tiroler Tageszeitung“), Gerhard Schwischei (Salzburg, „Salzburger Nachrichten“), Christian Diabl (Oberösterreich, „StadtRundschau Linz“), Alexandra Halouska (Niederösterreich, „Kronen Zeitung“), Carina Kerschbaumer (Steiermark, „Kleine Zeitung“), Uwe Sommersguter (Kärnten, „Kleine Zeitung“), Sabine Oberhauser (Burgenland, „Kronen Zeitung“) und Paul Tesarek (Wien, ORF).

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Vorhofer- und Hochner-Preis ausgeschrieben https://value-news.apa.at/vorhofer-und-hochner-preis-ausgeschrieben/ https://value-news.apa.at/vorhofer-und-hochner-preis-ausgeschrieben/#respond Tue, 09 Feb 2021 08:30:36 +0000 https://value-news.apa.at/?p=3120 Die Journalistengewerkschaft hat wieder die renommierten Auszeichnungen „Kurt-Vorhofer-Preis“ und „Robert-Hochner-Preis“ ausgeschrieben. Teilnahmeberechtigt sind aktuelle Arbeiten aus der politischen Berichterstattung, die ab Mai 2020 entstanden sind. Einreichfrist ist der 16. April 2021, verliehen werden die Preise durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Mit dem „Kurt-Vorhofer-Preis“ werden Journalistinnen und Journalisten aus dem Printbereich geehrt. Merkmale der Arbeiten […]

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Die Journalistengewerkschaft hat wieder die renommierten Auszeichnungen „Kurt-Vorhofer-Preis“ und „Robert-Hochner-Preis“ ausgeschrieben. Teilnahmeberechtigt sind aktuelle Arbeiten aus der politischen Berichterstattung, die ab Mai 2020 entstanden sind. Einreichfrist ist der 16. April 2021, verliehen werden die Preise durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

Mit dem „Kurt-Vorhofer-Preis“ werden Journalistinnen und Journalisten aus dem Printbereich geehrt. Merkmale der Arbeiten sollten „soziale Verantwortung, vereint mit stilistischer Brillanz sowie die unkonventionelle Betrachtungsweise und Darlegung innerer Zusammenhänge sein“, heißt es. Die Auszeichnung wird im Andenken an den langjährigen Leiter der Wien-Redaktion der „Kleinen Zeitung“ vergeben. 2020 ging die Auszeichnung an Petra Stuiber vom „Standard“.

Arbeiten für den „Robert-Hochner-Preis“ sollten sich durch „kritisches Denken, Courage, hohe Fachkompetenz und soziale Verantwortung“ auszeichnen. Benannt nach dem jahrelangen ORF-Anchorman, wird die Auszeichnung für politische Berichterstattung in Radio und Fernsehen vergeben. Vergangenes Jahr nahm den Preis Ulla Kramar-Schmid, Leiterin des Bereichs Investigative Recherche im Aktuellen Dienst beim ORF-Fernsehen, entgegen.

Beide Auszeichnungen werden in Kooperation mit dem Verbund vergeben. Sie sind mit je 7.500 Euro dotiert. Die Entscheidung trifft eine von der Gewerkschaft ernannte Jury.

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Neue Digitalförderung für Medien https://value-news.apa.at/neue-digitalfoerderung-fuer-medien/ https://value-news.apa.at/neue-digitalfoerderung-fuer-medien/#respond Tue, 09 Feb 2021 08:29:33 +0000 https://value-news.apa.at/?p=3181 Mit der Änderung des KommAustria-Gesetzes und der Schaffung des „Fonds zur Förderung der digitalen Transformation“ soll der digitale Transformationsprozess österreichischer Medienunternehmen unterstützt werden. „Das Ziel ist die Stärkung des heimischen Medienstandorts im Wettbewerb mit den amerikanischen Online-Konzernen“, sagte der Kanzlerbeauftragte für Medien, Gerald Fleischmann (ÖVP), zur APA. Gefördert werden sollen die Schaffung digitaler Infrastruktur, die […]

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Mit der Änderung des KommAustria-Gesetzes und der Schaffung des „Fonds zur Förderung der digitalen Transformation“ soll der digitale Transformationsprozess österreichischer Medienunternehmen unterstützt werden. „Das Ziel ist die Stärkung des heimischen Medienstandorts im Wettbewerb mit den amerikanischen Online-Konzernen“, sagte der Kanzlerbeauftragte für Medien, Gerald Fleischmann (ÖVP), zur APA. Gefördert werden sollen die Schaffung digitaler Infrastruktur, die Erstellung und Betreuung digitaler Inhalte, die Aus- und Weiterbildung von JournalistInnen im Bereich des Digitaljournalismus sowie Jugendschutz und Barrierefreiheit.

Der Fördertopf setzt sich aus einer Basis- und einer Projektförderung zusammen, wobei die Basisförderung ein Drittel der Mittel, also fünf Millionen Euro, und die Projektförderung zwei Drittel, also zehn Millionen Euro, ausmachen wird, so die Grüne Mediensprecherin Eva Blimlinger zu Journalisten. Die zusätzlichen vier Millionen Euro für 2020 sollen nach demselben Schlüssel aufgeteilt werden. Die Förderung speist sich aus den Einnahmen aus der Anfang 2020 eingeführten Digitalsteuer, die auf große internationale Internetkonzerne wie Google abzielt.

Um die Subvention ansuchen können Tages-, Wochen- und Monatszeitungen sowie Privatrundfunksender und nichtkommerzielle Rundfunkveranstalter. Auch Volksgruppenzeitungen sollen mit einem Prozent der Fördersumme bedacht werden. Nicht antragsberechtigt sind Medienunternehmen, „deren Haupttätigkeit in der Bereitstellung einer Online-Zeitung oder eines Abrufdienstes“ besteht, da diese nicht mehr digital transformiert werden müssten, wie es in den Erläuterungen heißt.

Ausgeschlossen sind außerdem Medien, in denen in dem Jahr, das dem Datum des Förderansuchens vorangeht, „wiederholt und systematisch“ zum gewaltsamen Kampf gegen die Demokratie oder den Rechtsstaat aufgerufen wurde, Gewalt gegen Menschen als Mittel der Politik befürwortet wurde oder wiederholt zur allgemeinen Missachtung der Rechtsordnung auf einem bestimmten Rechtsgebiet aufgefordert wurde.

Zur Bemessung der Höhe der Basisförderung werden der Umsatz im Digitalbereich, Reichweite und Auflage herangezogen. Erstmals in der Geschichte seien außerdem „echte Qualitätskriterien im bundesweiten Förderwesen verankert“ worden, freute sich Blimlinger. So wird die Anzahl der nach Journalisten-Kollektivvertrag angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Mittelvergabe eine Rolle spielen. Die genaue Ausgestaltung wird in den Förderrichtlinien der RTR, die noch zu erarbeiten sind, festgelegt. Um überhaupt ansuchen zu können, müssen Tageszeitungen sechs JournalistInnen hauptberuflich beschäftigen, Wochenzeitungen zwei.

Als Beispiele für förderfähige Maßnahmen werden unter anderem „die Entwicklung oder Weiterentwicklung von Inhalteplattformen“, die technische Weiterentwicklung von Webseiten, Apps, E-Paper- und Newsletter-Formaten sowie Projekte, die die Digitalisierung und Automatisierung von Arbeitsabläufen oder „die Stärkung der räumlichen und zeitlichen Flexibilität des eingesetzten Personals“ betreffen, genannt. Auch Audio-, Video- und interaktive Formate mit auf das österreichische Publikum ausgerichteten Inhalten, etwa im Bereich des Datenjournalismus, können finanziell unterstützt werden. Pro Projekt soll es laut Blimlinger höchstens 750.000 Euro geben.

Für die Vergabe ist die RTR-GmbH, die unter anderem auch den Privatrundfunkfonds und den Nichtkommerziellen Rundfunkfonds verwaltet, zuständig. Sie soll bei der Mittelvergabe durch einen fünfköpfigen Fachbeirat beraten werden. Das Vorhaben muss noch von der EU-Kommission abgesegnet werden. Das Gesetz sollte vor dem Sommer beschlossen werden können, sagte Blimlinger. Die Projekteinreichung soll ab dem Sommer möglich sein.

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Als die Schranke runterging https://value-news.apa.at/als-die-schranke-runterging/ https://value-news.apa.at/als-die-schranke-runterging/#respond Wed, 02 Dec 2020 08:47:51 +0000 https://value-news.apa.at/?p=2895 Zuletzt waren es vor allem Artikel über Donald Trump oder zur Ausbreitung des Coronavirus, die der „New York Times” neue Leser bescherten. Und zwar vor allem Digital-Kundinnen und -Kunden. Jetzt im dritten Quartal 2020 war der digitale Umsatz erstmals größer als der analoge. Vor zehn Jahren, am 24. November 2010, kündigte die weltweit bekannte Zeitung […]

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Zuletzt waren es vor allem Artikel über Donald Trump oder zur Ausbreitung des Coronavirus, die der „New York Times” neue Leser bescherten. Und zwar vor allem Digital-Kundinnen und -Kunden. Jetzt im dritten Quartal 2020 war der digitale Umsatz erstmals größer als der analoge.

Vor zehn Jahren, am 24. November 2010, kündigte die weltweit bekannte Zeitung an, online erstmals Geld zu verlangen. Im März 2011 wurde dann die Paywall hochgezogen. Seither wuchs das Internet-Geschäft rapide.

Es war vor wenigen Wochen – die Nachrichtenwelt schaute gebannt auf die Wahlen in den USA – als die „New York Times” vielversprechende Zahlen präsentierte: 6,9 Millionen laufende Abonnements zählte sie bis Ende September. Mehr als sechs Millionen davon im Digitalbereich – ein weiterer deutlicher Anstieg. 2015 waren es noch 1,3 Millionen gewesen. Dann wurde Donald Trump Präsident, die Zeitung brillierte mit Enthüllungen und die Zahl der Online-Leserinnen und -Leser stieg so kräftig an wie zuletzt die Corona-Kurve der USA auf der „New York Times”-Seite.

Geschäftsführerin Meredith Kopit Levien betonte, dass die „New York Times” auf keine einzelne Exklusivgeschichte oder ein einziges Thema angewiesen sei, um ihr Wachstum voranzutreiben: „Unsere App bot in dieser Woche sowohl die beste Echtzeitansicht der Wahlen als auch vom Virus – und ebenso eine Anleitung, wie Sie sich am besten von beiden ablenken können”, sagte sie Anfang November.

Digitale Angebote immer wichtiger

Tatsächlich werden digitale Angebote abseits der Nachrichten für die „New York Times” immer wichtiger. Bereits 1,4 Millionen Nutzerinnen und Nutzer haben ein Abo mit Zusatzdiensten wie Kochtipps und Kreuzworträtseln abgeschlossen. Beides Dinge, die gerade während einer weltweiten Pandemie und viel Zeit zuhause an Bedeutung gewonnen haben. Doch Corona dürfte mit funktionierenden Impfstoffen bald ein kleineres Thema werden, auch das Ende von Donald Trumps Ära zeichnet sich ab.

Es bleibt abzuwarten, ob die „New York Times” ihr ehrgeiziges Ziel von zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten bis 2025 auch ohne treibende Kernthemen erreichen kann. Doch eins ist sicher: Der Erfolg der Zeitung läuft nur über die Digitalsparte, denn sie ist der einzige Bereich, der wächst. Die teureren insgesamt rund 800.000 Print-Abos – in verschiedenen Ausführungen – und mit ihnen die Werbeeinnahmen der Papier-Zeitung gehen unterdessen stetig zurück.

Der Einfluss der Digitalisierung zeigt sich deutlich, wenn man auf den Gesamtumsatz des Konzerns schaut. Dieser war im Jahr 2006 noch bei deutlich mehr als drei Milliarden US-Dollar gelegen und sank bis 2012 um die Hälfte auf 1,59 Milliarden. Seitdem konnte die „New York Times” das Geschäftsvolumen zunächst stabilisieren und dann wieder Stück für Stück steigern. 2019 lag der Umsatz bei 1,81 Milliarden.

Mehr Geld hinter der Paywall

Bei den Erlösen fand in den vergangenen Monaten erstmals ein wichtiger Wechsel statt: Die gedruckte Zeitung der „New York Times” machte im dritten Quartal diesen Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 145,7 Millionen Dollar 3,8 Prozent weniger Umsatz – der Erlös stieg durch die digitalen Produkte aber um 34 Prozent auf 155,3 Millionen. Die Inhalte hinter der Paywall erwirtschafteten im direkten Vergleich also mehr als die im Print.

Das kräftige Online-Wachstum mit geringeren Margen und Werbeeinnahmen muss den langsamen Niedergang des einträglichen Print-Geschäfts auffangen. Dafür muss die Leserschaft weiter stark zunehmen.

Für Wachstum soll auch der boomende Podcast-Bereich sorgen. 2017 startete die „New York Times” ihren kostenlosen täglichen Podcast „The Daily”, in dem ein Thema des Tages in 20 bis 30 Minuten erklärt wird und der mit mehr als zwei Millionen Hörerinnen und Hörern täglich ein riesiger Erfolg ist. Daran will die Zeitung mit ihren jüngsten Investitionen anknüpfen: Neben Start-ups kaufte sie die Avantgarde-Audioschmiede „Serial Productions” für 25 Millionen Dollar.

Das Schicksal der klassischen „New York Times” auf Papier, die morgens zusammengerollt vor den Eingängen der New Yorker Sandsteinhäuser liegt, scheint festzustehen. Im August sagte der ehemalige Geschäftsführer Mark Thompson im Interview mit der Unternehmensberatung McKinsey: „Das Print-Produkt der Times wird wahrscheinlich bis in die 2030er Jahre überleben.”

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Media for Democracy Monitor 2020 https://value-news.apa.at/media-for-democracy-monitor-2020/ https://value-news.apa.at/media-for-democracy-monitor-2020/#respond Wed, 02 Dec 2020 08:46:23 +0000 https://value-news.apa.at/?p=2906 In vielen Ländern gehen die finanziellen Mittel für investigativen Journalismus zunehmend aus. Beschleunigt wird dieser Trend durch die Coronakrise. Das ist ein Ergebnis des globalen Forschungsprojekts „Media for Democracy Monitor 2020″ (MDM). Für Österreich habe die Untersuchung ergeben, dass heuer mehr Journalistinnen und Journalisten investigativ arbeiten als vor zehn Jahren. Medienhäuser würden ihre Redaktionen verkleinern, […]

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In vielen Ländern gehen die finanziellen Mittel für investigativen Journalismus zunehmend aus. Beschleunigt wird dieser Trend durch die Coronakrise. Das ist ein Ergebnis des globalen Forschungsprojekts „Media for Democracy Monitor 2020″ (MDM). Für Österreich habe die Untersuchung ergeben, dass heuer mehr Journalistinnen und Journalisten investigativ arbeiten als vor zehn Jahren.

Medienhäuser würden ihre Redaktionen verkleinern, ganze Investigativteams Sparmaßnahmen zum Opfer fallen. So würden in Chile investigative Recherchen nur noch von freien Journalistinnen und Journalisten zugekauft oder bei spezialisierten Redaktionsbüros in Auftrag gegeben. Auch in Australien haben die führenden Nachrichtenmedien laut den Forschern – abgesehen von den Fernsehveranstaltern – ihre Budgets für investigative Aufgaben zusammengestrichen.

Trotz Wirtschaftskrise nicht auf investigativen Journalismus verzichtet wird laut der Studie in Skandinavien und Großbritannien. In Schweden reservierten die national verbreiteten Nachrichtenmedien zehn Prozent ihres Budgets für diesen Zweck. Auch in Dänemark genieße investigativer Journalismus weiterhin Priorität.

„Ein Stück vorangekommen“ seien Österreichs Nachrichtenmedien, erklärt Projektleiter Josef Trappel von der Universität Salzburg. Im Vergleich zu 2009 seien 2019 mehr finanzielle Ressourcen in den investigativen Journalismus geflossen. „Die Sensibilität in Österreich ist gestiegen. Auch der Stellenwert von investigativer Arbeit. Heute sind Zusammenschlüsse zu diesem Zweck zwischen Medien möglich, die vor zehn Jahren noch undenkbar waren“, so Trappel.

Allerdings setze die Krise auch die österreichischen Medien unter Druck. Sie behelfen sich laut Trappel mit Ad-hoc Teams, bündeln Ressourcen gemeinsam mit anderen Medien oder decken die Kosten aus dem laufenden Budget.

Die Untersuchung wurde unter dem Dach der Euromedia Research Group im ersten Halbjahr 2020 in 18 Ländern weltweit durchgeführt. Für Österreich nimmt die Universität Salzburg an dem Forschungsverbund teil. Die gesamte Studie soll im Frühjahr 2021 öffentlich präsentiert werden. Erste Ergebnisse zur Coronakrise wurden bereits im September veröffentlicht.

Weitere Informationen

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Fokus auf Medienkunde in Schulen https://value-news.apa.at/fokus-auf-medienkunde-in-schulen/ https://value-news.apa.at/fokus-auf-medienkunde-in-schulen/#respond Fri, 09 Oct 2020 07:52:32 +0000 https://value-news.apa.at/?p=2824 Die neue Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek will im Schuljahr 2020/21 unter anderem einen Schwerpunkt auf das Thema Politische Bildung und Medienkunde legen. Gerade in den vergangenen Monaten habe man die Gefahren von Social Media und Internet gesehen. „Die Pandemie darf nicht zu einer Infodemie für die Schülerschaft werden“, so Bosek in einem Mediengespräch. Bosek wird die […]

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Die neue Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek will im Schuljahr 2020/21 unter anderem einen Schwerpunkt auf das Thema Politische Bildung und Medienkunde legen. Gerade in den vergangenen Monaten habe man die Gefahren von Social Media und Internet gesehen. „Die Pandemie darf nicht zu einer Infodemie für die Schülerschaft werden“, so Bosek in einem Mediengespräch.

Bosek wird die Interessen der rund 1,1 Mio. Schülerinnen und Schüler im laufenden Schuljahr vertreten. Sie stammt wie ihre Vorgänger der vergangenen 15 Jahre aus der VP-nahen Schülerunion, die über eine klare Mehrheit in der aus den Landesschülervertretern bestehenden Bundesschülervertretung (BSV) verfügt.

Die Schülerunion fordert schon seit Jahren die Einführung eines eigenen Fachs Politische Bildung und Medienkunde, in dem man auch maturieren können soll. Einerseits sollen Schülerinnen und Schüler so in die Lage versetzt werden, sich zu Wahlzeiten eine eigene kritische Meinung zu bilden, so Bosek. Außerdem müssten die Jugendlichen wichtige und richtige Informationen aus der täglichen Medienflut herausfiltern können. „Gerade auf Social Media kann man seine Meinung von einem Tag auf den anderen zu 100 Prozent ändern.“

Ein weiteres wichtiges Vorhaben sieht Bosek in der Digitalisierung der Schule. Mit dem kürzlich präsentierten Acht-Punkte-Programm zu diesem Thema habe das Bildungsministerium in Sachen Software und Hardware, etwa der Ausstattung der Schüler der fünften Schulstufe mit Endgeräten ab 2021/22, bereits vorgelegt. „Das muss dann aber auch im Unterricht Eingang finden.“ Dazu müssten die Lehrkräfte schon jetzt digital zu arbeiten lernen, um nicht ins kalte Wasser geworfen zu werden – etwa indem verschiedene Lernapps im Unterricht verwendet werden.

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Digitale Transformation: Frankreich mit Bestwerten https://value-news.apa.at/digitale-transformation-frankreich-mit-bestwerten/ https://value-news.apa.at/digitale-transformation-frankreich-mit-bestwerten/#respond Fri, 09 Oct 2020 07:51:43 +0000 https://value-news.apa.at/?p=2799 Bei der digitalen Transformation läuft Frankreich Deutschland den Rang ab – einer Studie zufolge verliert Deutschland enorm an digitaler Wettbewerbsfähigkeit. Frankreich ist der Aufsteiger unter den sieben wichtigsten Industrienationen (G7). Das sei das Ergebnis einer Erhebung des European Center for Digital Competitiveness der ESCP Business School Berlin. Demnach konnte sich Frankreich in den Jahren von […]

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Bei der digitalen Transformation läuft Frankreich Deutschland den Rang ab – einer Studie zufolge verliert Deutschland enorm an digitaler Wettbewerbsfähigkeit. Frankreich ist der Aufsteiger unter den sieben wichtigsten Industrienationen (G7). Das sei das Ergebnis einer Erhebung des European Center for Digital Competitiveness der ESCP Business School Berlin.

Demnach konnte sich Frankreich in den Jahren von 2017 bis 2019 um 95 Ränge verbessern und ist im Vergleich mit den anderen G7-Staaten der führende Aufsteiger. Deutschland fiel im „Digital Riser Report“ dagegen um 52 Ränge zurück. Innerhalb der G7 rutschte nur Italien noch stärker nach unten. „Vor allem die politischen Einstellungen zu Unternehmensgründungen und Innovation haben sich in Deutschland deutlich verschlechtert“, sagt der Ökonom Philipp Meissner, der die Untersuchung für die ESCP Business School geleitet hat. Zu den sieben weltweit führenden Industrienationen zählen die USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada und Italien.

Österreich gehört dem „Digital Riser Report 2020“ zufolge ebenfalls zu den Verlierern. In der Ländergruppe Europa und Nordamerika wurden bei zehn untersuchten Kriterien zur digitalen Transformation in Summe 30 Ränge eingebüßt. Damit war die Entwicklung aber immer noch besser als in den G7-Staaten USA (minus 33 Ränge), Deutschland (minus 52) und Italien (minus 77) und auch besser als in Ländern wie Finnland (minus 41), Schweden (minus 83) und Norwegen (minus 100).

Gemessen wurden die Veränderungen der digitalen Wettbewerbsfähigkeit in den beiden Kernbereichen „Ecosystem“ und „Mindset“, die jeweils fünf Merkmale umfassen wie zum Beispiel die Möglichkeit, Talente aus dem Ausland zu gewinnen, oder die Einstellung zu unternehmerischen Risiken. Dabei haben die Forscher auch auf Daten des jährlich erscheinenden „Global Competitiveness Report“ des Weltwirtschaftsforums zurückgegriffen.

Das Ranking konzentriert sich auf die dynamischen Verschiebungen von technologisch konkurrierenden Ländern. Supermächte wie die USA landen nicht unbedingt auf den Spitzenplätzen. Tatsächlich hat Amerika 33 Ränge eingebüßt, während China um 52 zulegen konnte. G7-Länder, die sich ebenfalls verbesserten, waren Japan (plus 30) und Kanada (plus 13). Das Vereinigte Königreich hingegen verlor 6 Ränge.

Besonders enttäuschend ist das Ergebnis aber für Deutschland, wo seit Jahren intensiv in Politik und Wirtschaft über die digitale Transformation diskutiert wird. „Anders als in Frankreich gibt es in Deutschland keinen strategischen Plan für die Digitalisierung“, kritisiert Meissner.

Für vorbildlich hält Meissner dagegen die Entwicklung in Frankreich, wo Innovationen und Hilfen für Start-ups durch die staatliche Agentur La French Tech gebündelt würden. Dort ist die Digitalisierung ein Lieblingsthema des Staatspräsidenten.

Einer Untersuchung des Europäischen Rechnungshofs zufolge landet Frankreich indes auf dem vorletzten Platz aller EU-Länder, wenn es um die Abdeckung des Territoriums mit schnellem Internet geht. Die „Start-up-Nation“, von der Macron schwärmt, ist noch längst nicht Realität.

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Digitale Ungleichheit: Offliner und Designfehler https://value-news.apa.at/digitale-ungleichheit-offliner-und-designfehler/ https://value-news.apa.at/digitale-ungleichheit-offliner-und-designfehler/#respond Fri, 03 Jul 2020 07:59:40 +0000 https://value-news.apa.at/?p=2316 Wenn Assistenzsysteme wie Siri oder Alexa auf männliche Avancen verständnisvoller als auf solche von Frauen reagieren oder Algorithmen Gesichter schwarzer Menschen nicht erkennen, hat das Effekte auf die Teilhabe an solchen Technologien. Eine neue Studie zu „Digitaler Ungleichheit“ listet Digitalisierungs-Fallstricke auf und zeigt, dass u.a. rund 650.000 Österreicherinnen und Österreicher keinen Internetzugang haben. „Anhand vieler […]

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Wenn Assistenzsysteme wie Siri oder Alexa auf männliche Avancen verständnisvoller als auf solche von Frauen reagieren oder Algorithmen Gesichter schwarzer Menschen nicht erkennen, hat das Effekte auf die Teilhabe an solchen Technologien. Eine neue Studie zu „Digitaler Ungleichheit“ listet Digitalisierungs-Fallstricke auf und zeigt, dass u.a. rund 650.000 Österreicherinnen und Österreicher keinen Internetzugang haben.

„Anhand vieler Beispiele zeigt sich immer wieder, dass digitale Technologien keine neutralen Produkte sind, sondern die Perspektive derer widerspiegeln, die sie entwickelt haben“, so die Ko-Studienautorin Sybille Reidl von Joanneum Research in einer Aussendung des Wirtschaftsministeriums und der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, die als Auftraggeber die Untersuchung fungiert hat. Als Treiber der Entwicklungen identifiziert das auch Expertinnen und Experten der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) umfassende Team vor allem „jüngere und technisch gebildete Männer“.

So sind lediglich rund 18 Prozent der heimischen IKT-Spezialistinnen und -Spezialisten Frauen, was nur unwesentlich über dem ebenfalls erstaunlich niedrigen EU-Schnitt von 17 Prozent liegt, zeigen die Forscherinnen und Forscher auf. Abseits solcher Beispiele für Schieflagen unter Expertinnen und Experten gibt es auch in Österreich immer noch eine erkleckliche Anzahl an Menschen ohne Internetzugang.

Demnach machte im Jahr 2018 die Gruppe der sogenannten „Offliner“ noch geschätzte zehn Prozent der Gesamtbevölkerung aus. „Überhaupt ist in etwa 15 Prozent der österreichischen Haushalte weder ein fester noch ein mobiler Internetanschluss vorhanden“, heißt es weiter. Den Autorinnen und Autoren zufolge verläuft die digitale Teilhabe mittlerweile weniger entlang von Geschlechtergrenzen, sondern sinkt vielmehr mit dem Alter, dem soziökonomischen Status oder ist durch das Stadt-Land-Gefälle bei Breitbandanschlüssen bedingt.

Möglichkeiten zum Gegensteuern und Wege aus strukturellen Fallen, die in Ungleichheit im Bezug auf die Teilhabe an und im Design von digitalen Technologien münden, zeigen die Studienautorinnen und -autoren vielfach beispielhaft auf. Entstanden ist die neue Publikation im Rahmen des vom Wirtschaftsministerium über die FFG abgewickelten, u.a. auf die chancengerechte Gestaltung von Digitalisierung abzielenden Förderprogramms „Laura Bassi 4.0″. Für einschlägige Forschungs- und Entwicklungsprojekte stehen in der neuen Ausschreibungsrunde etwas mehr als zwei Millionen Euro zur Verfügung, heißt es.

Service:
Die Studie online
Ausschreibung „Laura Bassi 4.0″

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Verlage fordern Strafen für soziale Netze https://value-news.apa.at/verlage-fordern-strafen-fuer-soziale-netze/ https://value-news.apa.at/verlage-fordern-strafen-fuer-soziale-netze/#respond Fri, 03 Jul 2020 07:58:47 +0000 https://value-news.apa.at/?p=2307 Im Kampf gegen Fake News rund ums Coronavirus haben Journalistinnen und Journalisten, Verlage sowie Wissenschafterinnen und Wissenschafter ein deutlich schärferes Vorgehen gegen soziale Netzwerke gefordert. Man sei wegen des Anstiegs an Online-Desinformationen während der Pandemie besorgt, teilte das Gremium, das wie mehrere soziale Netzwerke Teil des Verhaltenskodexes des EU-Kommission gegen Desinformationen ist, mit. Es brauche […]

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Im Kampf gegen Fake News rund ums Coronavirus haben Journalistinnen und Journalisten, Verlage sowie Wissenschafterinnen und Wissenschafter ein deutlich schärferes Vorgehen gegen soziale Netzwerke gefordert. Man sei wegen des Anstiegs an Online-Desinformationen während der Pandemie besorgt, teilte das Gremium, das wie mehrere soziale Netzwerke Teil des Verhaltenskodexes des EU-Kommission gegen Desinformationen ist, mit.

Es brauche viel strengerer Regeln, an die die Netzwerke sich halten müssten. Die EU-Kommission hatte soziale Medien wie Facebook und Twitter kürzlich aufgerufen, monatlich über ihren Kampf gegen Desinformationen in der Corona-Krise zu berichten. Zudem sollten sie enger mit unabhängigen Faktenprüfern zusammenarbeiten. Bereits 2018 hatten mehrere Online-Riesen freiwillig den Verhaltenskodex gegen Desinformationen unterschrieben und zugesagt, stärker dagegen vorzugehen. Auch das Gremium aus Journalistinnen und Journalisten, Verlagen sowie Wissenschafterinnen und Wissenschaftern ist als sogenanntes Resonanzboard Teil des Kodex.

Man begrüße, dass die EU-Kommission den Stellenwert freier und unabhängiger Medien, von Journalisten und Wissenschaftern im Kampf gegen Online-Desinformationen hervorgehoben habe, teilte das Resonanzboard nun mit. Um Quellen und Treiber von Online-Fake-News anzugehen, sei der Verhaltenskodex jedoch unzulänglich. Dies erfordere mehr als nur Berichtspflichten. Europa sei bei zentralen Fragen zu sehr vom guten Willen systemrelevanter Player abhängig.

Konkret fordert das Gremium, dem unter anderem die Europäische Journalisten-Föderation und der Europäische Verlegerrat (European Publishers Council) angehören, dass bedeutsame Sanktionen im Rahmen des Verhaltenskodex eingeführt werden sollten. Nur so hätten die anderen Unterzeichner auch einen Anreiz zu handeln. Zudem müsse es mehr Transparenz und Zugang zu Datensets geben.

Die EU-Kommission will noch in diesem Jahr ihren Vorschlag für ein Gesetz für digitale Dienste vorlegen. Dies ist ein Kernanliegen der Behörde und soll gemeinsame Spielregeln für die Anbieter im Internet festlegen.

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EU-Digitalvergleich: Österreich im Mittelfeld https://value-news.apa.at/eu-digitalvergleich-oesterreich-im-mittelfeld/ https://value-news.apa.at/eu-digitalvergleich-oesterreich-im-mittelfeld/#respond Fri, 03 Jul 2020 07:58:02 +0000 https://value-news.apa.at/?p=2295 Österreich liegt bei einem EU-weiten Vergleich zum Stand der Digitalisierung im Mittelfeld auf Platz 13. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich Österreich damit um einen Platz verbessert, wie die EU-Kommission kürzlich bei Vorlage ihres Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) mitteilte. Spitzenreiter sind Finnland, Schweden und Dänemark vor den Niederlanden. Die größten Fortschritte […]

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Österreich liegt bei einem EU-weiten Vergleich zum Stand der Digitalisierung im Mittelfeld auf Platz 13. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich Österreich damit um einen Platz verbessert, wie die EU-Kommission kürzlich bei Vorlage ihres Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) mitteilte.

Spitzenreiter sind Finnland, Schweden und Dänemark vor den Niederlanden. Die größten Fortschritte erzielte zuletzt Irland, das auf Rang 6 liegt. Deutschland belegt 2020 wie schon im Vorjahr Platz 12 unter 27 EU-Mitgliedsstaaten und Großbritannien. Auf den hinteren Plätzen landen Bulgarien, Griechenland, Rumänien und Italien. Die Daten wurden vor der Coronapandemie erhoben.

Anhand des Index werden die EU-Gesamtleistung im digitalen Bereich und die Fortschritte der digitalen Wettbewerbsfähigkeit der EU-Mitgliedstaaten beurteilt.

Bei allen Indikatoren der DESI-Dimension Humankapital, dazu zählen etwa digitale Kompetenzen, Softwarefähigkeiten, IKT-Absolventinnen und -Absolventen sowie Fachkräfte, erzielt Österreich überdurchschnittliche Bewertungen, geht aus dem Bericht hervor. Wie bereits im Vorjahr habe die Nutzung von Internetdiensten in Österreich langsamer zugenommen als in anderen Mitgliedstaaten. Mit Platz 18 rangiert Österreich im unteren Drittel.

In den Dimensionen Konnektivität und Integration der Digitaltechnik schneidet Österreich unterdurchschnittlich ab. Hinsichtlich der Integration der Digitaltechnik hat sich Österreich leicht auf den 17. Rang verbessert (davor Rang 19). Österreichische Unternehmen würden die Möglichkeiten der Digitaltechnik wie Cloud-Dienste oder Big Data nach wie vor nicht in vollem Umfang nutzen, heißt es. Der Anteil der Unternehmen, die soziale Medien nutzen und online verkaufen, habe aber erheblich zugenommen.

„Mit Blick in die Zukunft zeigen die DESI-Indikatoren, dass Österreich beim 5G-Ausbau weit fortgeschritten ist sowie bei den Indikatoren für digitale Kompetenzen und insbesondere denen für digitale öffentliche Dienste über dem EU-Durchschnitt liegt“, heißt es in dem Bericht. In Bezug auf den Aufbau von Netzen mit sehr hoher Kapazität (VHCN) liege Österreich hingegen zurück und erreiche nur eine verhältnismäßig schwache Bewertung bei der Digitalisierung von Unternehmen.

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Informationsverhalten in Coronakrise https://value-news.apa.at/informationsverhalten-in-coronakrise/ https://value-news.apa.at/informationsverhalten-in-coronakrise/#respond Fri, 05 Jun 2020 06:06:40 +0000 https://value-news.apa.at/?p=1995 Erste Ergebnisse der Studie zeigen, dass Menschen, die sich ausschließlich auf Social Media informieren, „Fake News“ weniger gut erkennen als Menschen, die häufig traditionelle Medien nutzen, hieß es seitens des MCI. „Für viele Menschen sind Infos auf Social Media attraktiv, weil sie beispielsweise Hoffnungen auf eine baldige Normalisierung nähren“, meint Raffael Heiss, der die MCI-Studie […]

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Erste Ergebnisse der Studie zeigen, dass Menschen, die sich ausschließlich auf Social Media informieren, „Fake News“ weniger gut erkennen als Menschen, die häufig traditionelle Medien nutzen, hieß es seitens des MCI.

„Für viele Menschen sind Infos auf Social Media attraktiv, weil sie beispielsweise Hoffnungen auf eine baldige Normalisierung nähren“, meint Raffael Heiss, der die MCI-Studie am Center for Social & Health Innovation (CSHI) leitet. Man müsse sich jedoch die Intentionen hinter den Beiträgen bewusstmachen. „Deshalb ist es immer wichtig, die Quelle der Informationen bewusst zu prüfen: Wer genau steht beispielsweise hinter einem Video, das gerade im Internet kursiert?“, appellierte Heiss. Als Faustregel gelte: „Wird keine Quelle angezeigt oder kennt man diese nicht, ist auf jeden Fall Vorsicht geboten.“ Derzeit wertet die Forschergruppe die erste Welle der Untersuchung aus, für die rund 1.000 Österreicherinnen und Österreicher befragt wurden. Eine zweite Welle soll im Juni folgen.

Mehr Informationen auf der Website des MCI

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RTR: Wettbewerb schwächelt in Teilen https://value-news.apa.at/rtr-wettbewerb-schwaechelt-in-teilen/ https://value-news.apa.at/rtr-wettbewerb-schwaechelt-in-teilen/#respond Fri, 05 Jun 2020 06:05:56 +0000 https://value-news.apa.at/?p=2008 Die österreichische Telekom-Regulierungsbehörde RTR ortet teilweise Wettbewerbsschwächen in digitalen Märkten und hat ein Methodenpapier vorgelegt, auf dessen Grundlage sie regelmäßig Monitorings durchführen wird. Das Papier zum Monitoring von Kommunikationsplattformen und Gatekeepern des offenen Internets mache auf einen wesentlichen Aspekt digitaler Märkte aufmerksam, so RTR-Chef Klaus Steinmaurer. „Wenige Digitalkonzerne beherrschen den digitalen Raum und bringen traditionelle […]

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Die österreichische Telekom-Regulierungsbehörde RTR ortet teilweise Wettbewerbsschwächen in digitalen Märkten und hat ein Methodenpapier vorgelegt, auf dessen Grundlage sie regelmäßig Monitorings durchführen wird.

Das Papier zum Monitoring von Kommunikationsplattformen und Gatekeepern des offenen Internets mache auf einen wesentlichen Aspekt digitaler Märkte aufmerksam, so RTR-Chef Klaus Steinmaurer. „Wenige Digitalkonzerne beherrschen den digitalen Raum und bringen traditionelle Kommunikationsdienste und die Wahlmöglichkeiten für Dienste von Kunden zunehmend in Bedrängnis. Der Wettbewerb schwächelt in Teilen, und der Zugang zu Diensten im Internet ist mehr fremdbestimmt und eingeschränkt, als wir alle wahrhaben wollen.“

Die RTR sei als Telekomregulator gemeinsam mit anderen Wettbewerbshütern aufgerufen, ein Auge auf die digitalen Anbieter zu werfen, um auch in Zukunft einen funktionierenden Wettbewerb sicherzustellen. „Denn die letzten Wochen von Corona bedingtem Home Living und Social Distancing haben bewiesen: Digitalisierung wird gesamtgesellschaftlich in Zukunft eine noch wichtigere Rolle als bisher spielen“, so Steinmaurer.

Man habe bereits zu analysieren begonnen, welche Kommunikationsplattformen wie funktionieren, in welchen Bereichen sie warum Marktmacht haben und was sie im Gegensatz zu anderen so stark macht – beispielsweise Skaleneffekte durch ihr weltweites Angebot oder das dahinterliegende Ökosystem. Erste Ergebnisse zu Kommunikationsdiensten soll es jedenfalls noch heuer geben. Die RTR werde eng mit anderen Behörden, wie etwa der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) zusammenarbeiten, die die Analysen bei Bedarf für ihre weiterführende Sacharbeit nutzen.

„Das ist ein Schritt in Richtung eines verbesserten Ordnungsrahmens für digitale Märkte, wie er etwa mit der Platform-to-Business-Regulierung begonnen wurde und der in den nächsten Wochen mit dem zu erwartenden Entwurf des Digital Services Act der Europäischen Kommission fortgesetzt wird. Ein verstärktes Monitoring wesentlicher Plattformen und Gatekeeper ist dabei jedenfalls nötig“, betonte Steinmaurer.

Das vorliegende Methodenpapier bildet laut Mitteilung das Fundament für den Aufbau eines RTR-Monitoring-Systems von Digitalanbietern und Gatekeepern des Internets, wie etwa App Stores, Suchmaschinen, Personal Assistants etc. und ist auf der RTR-Website unter https://www.rtr.at/de/tk/plattformen veröffentlicht.

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ORF.at bietet Nachrichten in einfacher Sprache an https://value-news.apa.at/orf-at-bietet-nachrichten-in-einfacher-sprache-an/ https://value-news.apa.at/orf-at-bietet-nachrichten-in-einfacher-sprache-an/#respond Fri, 05 Jun 2020 06:05:24 +0000 https://value-news.apa.at/?p=2031 Das Newsportal ORF.at bietet seit vergangener Woche Nachrichten in einfacher Sprache an. Am Fuß der Webseite wurde ein Modul eingerichtet, mit dem sich jeder die leicht verständlichen Informationen anzeigen lassen kann. Möglich wird das Angebot durch eine Kooperation mit der APA – Austria Presse Agentur, die bereits seit 2017 News in einfacher Sprache bereitstellt. Die […]

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Das Newsportal ORF.at bietet seit vergangener Woche Nachrichten in einfacher Sprache an. Am Fuß der Webseite wurde ein Modul eingerichtet, mit dem sich jeder die leicht verständlichen Informationen anzeigen lassen kann. Möglich wird das Angebot durch eine Kooperation mit der APA – Austria Presse Agentur, die bereits seit 2017 News in einfacher Sprache bereitstellt.

Die Meldungen sind in kurzen Sätzen verfasst, auf schwierige Wörter wird nach Möglichkeit verzichtet, oder diese werden in einer Ergänzung erklärt. Das Angebot richtet sich an Menschen mit eingeschränktem Leseverständnis ebenso wie an Personen, die gerade Deutsch lernen. In Kooperation mit der Grazer Firma Capito werden die News von der APA-Redaktion erstellt. Das Projekt wird vom Sozialministerium unterstützt. „Wenn wir den Anspruch haben, alle Österreicherinnen und Österreicher mit den wichtigsten Nachrichten zu erreichen, dann müssen wir auch die Sprache aller Gruppen sprechen“, betont ORF.at-Chefredakteur Gerald Heidegger.

Die Nachrichten in leicht verständlicher Sprache sollen demnächst weiter ausgebaut werden. Denn mit Anfang des Jahres hat die Inklusive Lehrredaktion, die früher beim „Kurier“ angesiedelt war, im ORF-Zentrum am Küniglberg eine neue Heimat gefunden. Das Projekt wird vom Fonds Soziales Wien unterstützt und von Jugend am Werk umgesetzt.

Die APA bietet bereits seit 2017 unter dem Namen „TopEasy“ einen Nachrichtendienst in einfacher Sprache an. Ein Team in APA-MultiMedia übersetzt täglich vier bis sechs Nachrichtenmeldungen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Chronik, Kultur und Sport in zwei einfachere Sprachstufen, A2 und B1.

APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger sieht bei „TopEasy“ nicht nur einen Nutzen für die Medien, sondern auch für die Gesellschaft: „Mit dem Projekt unterstützt die APA-Redaktion nicht nur die Medien dabei, zusätzliche Zielgruppen und Märkte zu erreichen. Wir leisten auch einen wertvollen Beitrag zur Barrierefreiheit im Nachrichtenbereich.“ Die gesellschaftspolitische Relevanz streicht auch Christian Kneil, Leiter von APA-MultiMedia, hervor: „Das Nicht-Verstehen von Texten hat für die Betroffenen gravierende Folgen. Studien zeigen, dass Menschen mit geringer Lesekompetenz kaum Medien konsumieren und auch seltener zu Wahlen gehen.“

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EU-Umfrage: Fake News weit verbreitet https://value-news.apa.at/eu-umfrage-fake-news-weit-verbreitet/ https://value-news.apa.at/eu-umfrage-fake-news-weit-verbreitet/#respond Fri, 27 Mar 2020 10:54:24 +0000 https://value-news.apa.at/?p=1777 Mehr als die Hälfte der Österreicher (59 Prozent) stoßen regelmäßig auf Falschinformationen, EU-weit sind es mehr als zwei Drittel (71 Prozent). So entdecken elf Prozent der Österreicher „täglich oder fast täglich“ Nachrichten oder Informationen, von denen sie glauben, dass sie „die Realität falsch darstellen oder unwahr sind“. EU-weit ist die Zahl mit 27 Prozent deutlich […]

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Mehr als die Hälfte der Österreicher (59 Prozent) stoßen regelmäßig auf Falschinformationen, EU-weit sind es mehr als zwei Drittel (71 Prozent). So entdecken elf Prozent der Österreicher „täglich oder fast täglich“ Nachrichten oder Informationen, von denen sie glauben, dass sie „die Realität falsch darstellen oder unwahr sind“. EU-weit ist die Zahl mit 27 Prozent deutlich größer. „Mindestens einmal pro Woche“ stoßen 26 Prozent der Österreicher auf solche Nachrichten, im EU-Schnitt sind es 25 Prozent. Und 22 Prozent der Österreicher sind mehrmals pro Monat mit „Fake News“ konfrontiert.

„Die Medien“ sind 53 Prozent der Österreicher zufolge verantwortlich für die Bekämpfung von Fake News oder Desinformationen, gefolgt von „öffentlichen Behörden“ mit 47 Prozent. Erst danach kommen „Social-Media-Plattformen“ mit 38 Prozent. EU-weit sehen „die Medien“ 61 Prozent in der Verantwortung, „öffentliche Behörden“ 53 Prozent und „Social-Media-Plattformen“ 46 Prozent.

42 Prozent der Österreicher (EU-weit 40 Prozent) sind bereit, ihre alten digitalen Geräte zu recyceln, wenn sicher wäre, „dass das keine potenziellen Datenschutzrisiken darstellt“. 36 Prozent in Österreich und 43 Prozent der EU-27 wären dazu bereit, „wenn es eine Recyclingstelle in der Nähe geben würde“. 30 Prozent der Österreicher gaben an, dass Informationen darüber, „wie viel Energie durch die Bereitstellung und Nutzung von Onlinediensten wie Videostreaming oder Suchmaschinen verbraucht wird“, ihre Nutzung beeinflussen würde. Bei den EU-27 sind es 28 Prozent.

Hinsichtlich des Austauschs von persönlichen Informationen wären 35 Prozent der Österreicher „zur Verbesserung von medizinischer Forschung und Versorgung“ bereit, einige ihrer personenbezogenen Daten sicher zu teilen. EU-weit sind es 42 Prozent. 32 Prozent der Österreicher sind nicht bereit, „irgendwelche“ ihrer „personenbezogenen Daten für irgendwelche Zwecke zu teilen“. Bei den EU-27 sind es um zwei Prozent mehr.

Für die Umfrage wurden im Dezember 2019 EU-weit 26.475 Interviews geführt. In Österreich waren es 1.018 Interviews.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager zufolge bestätigen die Umfragen, „dass sich die Europäer der neuen Möglichkeiten bewusst sind, die die digitale Technologie für ihr Leben bietet. Gleichzeitig möchten sie aber auch mehr Kontrolle über ihre digitale Identität und die Verwendung ihrer Daten haben.“

Die Digitalisierung ist ein wichtiger Schwerpunkt von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Einer am 19. Februar 2020 vorgestellten digitalen Strategie zufolge drohen globalen Tech-Giganten künftig höhere Auflagen, und wie schon beim Datenschutz sind globale Auswirkungen wahrscheinlich. Die Kernidee des Plans ist, dass Daten schneller fließen und besser für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz genutzt werden sollen.

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APA und WK Wien starten Corona-Nachrichten in zehn Sprachen https://value-news.apa.at/apa-und-wk-wien-starten-corona-nachrichten-in-zehn-sprachen/ https://value-news.apa.at/apa-und-wk-wien-starten-corona-nachrichten-in-zehn-sprachen/#respond Fri, 27 Mar 2020 10:53:22 +0000 https://value-news.apa.at/?p=1985 Die APA startet rund um die Coronavirus-Berichterstattung ein spezielles Angebot. In den nächsten Wochen wird es wöchentliche Corona-Nachrichten und Faktencheck-Warnungen vor Fake News auch in den Sprachen Türkisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Ungarisch, Farsi, Polnisch, Russisch, Arabisch und Englisch geben. Finanziert wird dieses Projekt durch die Wirtschaftskammer Wien. In den vergangenen Tagen wurden Dolmetscher gesucht und gefunden, die […]

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Die APA startet rund um die Coronavirus-Berichterstattung ein spezielles Angebot. In den nächsten Wochen wird es wöchentliche Corona-Nachrichten und Faktencheck-Warnungen vor Fake News auch in den Sprachen Türkisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Ungarisch, Farsi, Polnisch, Russisch, Arabisch und Englisch geben. Finanziert wird dieses Projekt durch die Wirtschaftskammer Wien.

In den vergangenen Tagen wurden Dolmetscher gesucht und gefunden, die sich an dem Projekt beteiligen und für ihre Landsleute übersetzen. Die Honorare für die Übersetzungen kommen von der Wiener Wirtschaftskammer. Die Verteilung der leicht verständlichen Nachrichten und Faktenchecks erfolgt durch die APA – Austria Presse Agentur und wird via APA-Basisdienst den Medien zur Nutzung zur Verfügung gestellt. Das Projekt ist vorerst auf die nächsten zehn Wochen angelegt.

„Die Wiener Wirtschaft ist bunt und vielfältig. Wir haben mehrere zehntausend migrantische Unternehmer und Unternehmerinnen und noch mehr migrantische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die für unsere Unternehmen arbeiten. Es ist eine Frage der Wertschätzung und eine Selbstverständlichkeit für uns, dieses wichtige Projekt zu ermöglichen“, erklärte WK Wien-Präsident Walter Ruck. „Ich bin mir sicher, dass es genügend Unterstützer in unserem Land gibt, die gemeinsam sicherstellen werden, dass dieses Service auch weiter angeboten werden kann. Denn: Österreich, das sind wir alle, die hier leben“, so Ruck.

APA-Geschäftsführer Clemens Pig: „Nachrichtenagenturen sind wie Einsatzorganisationen: schnell, zuverlässig und vertrauenswürdig. Genau diesen faktenbasierten Qualitäts-Agenturjournalismus zur Coronakrise benötigt die österreichische Öffentlichkeit, und genau das liefert die APA in diesem gemeinsamen, wichtigen Projekt mit der Wirtschaftskammer Wien jetzt in zehn Sprachen.“

APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger zeigte sich über das kurzfristige Gelingen des Projektes ebenfalls sehr erfreut. „Der Bedarf an seriösen und vertrauenswürdigen Nachrichten zur Coronakrise ist hoch und auch für andere Sprachen vorhanden und wichtig. Unser Dank gilt Kammerchef Walter Ruck und der Wiener Wirtschaftskammer, die dieses Projekt unterstützen, sowie Ingrid Brodnig, Olivera Stajić und Rudi Fußi für Idee und Vernetzung.“

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Maßnahmen verändern den Redaktionsalltag https://value-news.apa.at/massnahmen-veraendern-den-redaktionsalltag/ https://value-news.apa.at/massnahmen-veraendern-den-redaktionsalltag/#respond Fri, 27 Mar 2020 10:52:19 +0000 https://value-news.apa.at/?p=1759 Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus haben auch den Arbeitsalltag in Österreichs Redaktionen verändert. Zeitungen und Fernsehsender haben möglichst viele Mitarbeiter ins Home Office geschickt, für jene, bei denen das nicht möglich ist, wurden Vorsichtsmaßnahmen wie erhöhte Hygienevorkehrungen und teilweise das Messen der Körpertemperatur eingeführt. Die APA – Austria Presse Agentur hat auf Home Office […]

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Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus haben auch den Arbeitsalltag in Österreichs Redaktionen verändert. Zeitungen und Fernsehsender haben möglichst viele Mitarbeiter ins Home Office geschickt, für jene, bei denen das nicht möglich ist, wurden Vorsichtsmaßnahmen wie erhöhte Hygienevorkehrungen und teilweise das Messen der Körpertemperatur eingeführt.

Die APA – Austria Presse Agentur hat auf Home Office umgestellt und die Anwesenheit im Newsroom massiv reduziert. Derzeit ist nur mehr ein Prozent der Arbeitsplätze belegt. Der Rest des Redaktionsteams arbeitet dezentral. In der APA gibt es zwecks Minimierung des Ansteckungsrisikos ressortweise mehrere Teams, die voneinander unabhängig arbeiten. Die Newsroom-Anwesenheit ist drastisch heruntergefahren, so dass die gesamte redaktionelle Produktion de facto von außerhalb des Newsrooms erledigt werden kann. Daneben gibt es Ausweichbüros, die ebenfalls genutzt werden können.

Eine wichtige Rolle kommt der APA – neben dem ORF – derzeit bei der Information der Bevölkerung zu. Die von Staat und Regierung unabhängige Nachrichtenagentur sammelt und kuratiert etwa Medien- und Journalisten-Fragen rund um die Pressekonferenzen der Regierung im Bundeskanzleramt.

Bei den „Salzburger Nachrichten“ haben die aktuellen Entwicklungen den Redaktionsalltag „völlig verändert“, wie Chefredakteur Manfred Perterer im Gespräch mit der APA sagte. „Wir haben kleine Teams gebildet, die in der Redaktion die Zeitung und online planen“, sagte er. Die anderen Mitarbeiter arbeiten von zuhause aus. Zudem wird, wie in anderen Redaktionen, darauf geachtet, die Arbeit so zu organisieren, dass die Produktion auch dann nicht gefährdet ist, sollte eine Infektion mit dem Coronavirus innerhalb des Redaktionsteams auftreten.

Der Umfang der Zeitung sei „etwas reduziert worden“, aber „nicht dramatisch, weil wir ja eine Versorgungspflicht gegenüber unseren Lesern haben“. So arbeiteten derzeit beispielsweise einige Angestellte aus dem Sportressort im Digitalbereich mit. Zudem wolle man verstärkt auch „niveauvolle Zerstreuung“ anbieten, wie anspruchsvolle Rätsel, Fortsetzungsromane oder größere Reportagen. Information sei wichtig, aber auch Geschichten, die „Balsam für die Seele“ sein könnten. Die gedruckte Zeitung sei in Zeiten wie diesen jedenfalls „ein Hort der Ruhe und Verlässlichkeit“, zeigte sich Perterer überzeugt, was auch die steigenden Print-Abozahlen zeigten.

Auch bei der „Presse“ hält eine kleine Kernmannschaft bestehend aus Chefredaktion, Ressortleitern, Redakteuren sowie Layoutern und Grafikern den Betrieb in der Redaktion aufrecht, der Großteil der Mitarbeiter arbeitet von zuhause aus. Die morgendliche Redaktionskonferenz wird telefonisch abgehalten. „Unser Ziel ist, dass wir komplett von außerhalb produzieren können“, sagte Florian Asamer, stellvertretender Chefredakteur der „Presse“, zur APA. Das Produkt soll in gewohnter Form zur Verfügung gestellt werden. Energie und Motivation der Mitarbeiter seien sehr hoch, denn es sei auch ein Privileg, trotz der Beschränkungen arbeiten zu können, und einen sinnvollen Beitrag zu leisten, so Asamer.

Im „Kurier“ arbeiten im Newsroom nur noch ein gutes Dutzend statt rund 150 Mitarbeiter. Alle anderen sind zu Hause, teilte Chefredakteurin Martina Salomon mit. Die Redakteure haben digitale Zugriffsmöglichkeiten bekommen und die Technik wurde verstärkt. Außerdem wurde die Mannschaft in zwei Teams geteilt, die einander nicht mehr begegnen dürfen. So soll vermieden werden, dass im Falle einer positiven Testung eines Kollegen alle gleichzeitig in Quarantäne kommen. Im Haus sind derzeit nur noch Chefredaktion, Print- und Online-Chefs vom Dienst sowie die Ressortleiter und Grafiker.

Die „Wiener Zeitung“, die komplett aus dem Home Office produziert wird, bietet seine Digitalausgabe vier Wochen lang gratis an. Auch das „Oberösterreichische Volksblatt“ steht beispielsweise derzeit gratis als E-Paper zur Verfügung.

Auch der Arbeitsalltag bei den Fernsehsendern hat sich verändert. Für die Mitarbeiter des ORF gilt ebenfalls Home Office, mit Ausnahme jener, die für den Sendebetrieb vor Ort sein müssen. Beim Zutritt zu den ORF-Standorten wird wie berichtet die Körpertemperatur kontrolliert. Der ORF hat indes weitere Maßnahmen gesetzt, um den Betrieb sicherzustellen. So wurde etwa für den Notfall ein Stadt-Studio 2 in der Wiener Stiftskaserne eingerichtet und zahlreiche Sendungen werden aus isolierten Studiobereichen gesendet. Einzelne Teams, u.a. Zeit-im Bild, Ö3 oder Landesstudios, sind dafür 24/7 in isolierte Areale gezogen.

Teleworking gilt auch für viele Servus-TV-Mitarbeiter. Man habe Notfallpläne ausgearbeitet, die täglich evaluiert würden, hieß es in einer Stellungnahme von Intendant Ferdinand Wegscheider gegenüber der APA. Die „Servus Nachrichten“ um 19.20 Uhr wurden verlängert, zusätzlich wurden Spätnachrichten um 21.10 Uhr eingeführt.

ProSiebenSat.1 Puls 4 hat ebenfalls einen mehrstufigen Maßnahmenplan vorbereitet, teilte eine Sprecherin mit. Zahlreiche Mitarbeiter arbeiten von zuhause aus. Für jene, deren Aufgaben sich nicht ins Home Office verlegen lassen, wie der Bereich Studio- und Regie-Betrieb, die Sendeabwicklung oder die tagesaktuellen Redaktionen, wurde vermehrt auf erhöhte Hygienevorkehrungen gesetzt, demnächst soll es auch Fiebermessungen beim Eingang geben. Viele Shows wie zum Beispiel „Pfusch am Bau“ (ATV) oder „Sehr witzig“ (Puls 4) seien mit großem Vorlauf produziert worden, bei „The Masked Singer“, das erst vor kurzem gestartet ist, bemühe man sich sehr, die Produktion fortsetzen zu können, hieß es. In einer turbulenten Zeit wie dieser halte man neben der durchgehenden News-Berichterstattung auch die Unterhaltung für „enorm wichtig“, wurde betonte.

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Coronavirus: Wichtige Rolle von Qualitätsmedien https://value-news.apa.at/coronavirus-wichtige-rolle-von-qualitaetsmedien/ https://value-news.apa.at/coronavirus-wichtige-rolle-von-qualitaetsmedien/#respond Fri, 27 Mar 2020 10:51:25 +0000 https://value-news.apa.at/?p=1753 Im Zuge der Entwicklungen rund um das neue Coronavirus zeige sich die „entscheidende Rolle“ von Qualitätsmedien, so der Medienwissenschafter Matthias Karmasin im APA-Gespräch. Gleichzeitig warnte er vor mitunter als seriöse Berichte getarnten Missinformationen, die aktuell in Social Media-Kanälen kursieren. Eine gewisse Renaissance erlebe momentan die Forschung und die „Sozialfigur des Experten“. Wenn jetzt vermehrt Wissenschafter […]

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Im Zuge der Entwicklungen rund um das neue Coronavirus zeige sich die „entscheidende Rolle“ von Qualitätsmedien, so der Medienwissenschafter Matthias Karmasin im APA-Gespräch. Gleichzeitig warnte er vor mitunter als seriöse Berichte getarnten Missinformationen, die aktuell in Social Media-Kanälen kursieren. Eine gewisse Renaissance erlebe momentan die Forschung und die „Sozialfigur des Experten“.

Wenn jetzt vermehrt Wissenschafter zu Wort kommen, zeige das auch, dass in derartigen Krisenzeiten das Vertrauen in Experten durchaus hoch ist. „Unaufgeregt, mit Augenmaß, aber realitäts- und evidenzbasiert“ zu arbeiten, sei das Gebot der Stunde.

Die Wissenschaft sei auch ein System, das etablierte und belastbare Qualitätssicherungsprozesse hat, „die eine bestimmte Verlässlichkeit der Aussagen garantieren, und das dadurch eine bedeutsame Rolle im öffentlichen Diskurs spielt“, sagte der Forscher vom Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Klagenfurt: „Unabhängig von Corona würde ich mir auch wünschen, dass man auf die Klimatologen genauso hört, wie jetzt auf die Virologen.“

Ähnlich der Aufwertung der Wissenschaft zeige sich in Krisenzeiten wiederum die „entscheidende Rolle“ von professionellen, etablierten Qualitätsmedien. Wenn in den vergangenen Tagen etwa über Social Media-Kanäle und direkte Kommunikation die Verbreitung von Gerüchten und Falschmeldungen zunimmt, werde das umso greifbarer, so der Direktor des Instituts für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung der ÖAW und der Uni Klagenfurt.

Es gebe insgesamt „viel Licht, aber auch viel Schatten“ im Umgang mit der aktuellen Situation. Schaut man genauer hin, könne man einen deutlichen Unterschied zwischen Qualitätsmedien und solchen ausmachen, die nur auf Vermehrung der Klicks und Aufmerksamkeit aus sind. „Man sieht, dass diese Spreizung auch in Zeiten von Corona deutlich aufgeht. Es zeigt aber auch, dass Qualitätssicherungsmaßnahmen greifen und Medien ihrer Verantwortung gerecht werden“, so der Wissenschafter.

Angesichts der momentanen Vielzahl an fragwürdigen Berichten und der brodelnden Gerüchteküche auf Social Media-Kanälen und Co müsse die Gesellschaft intensiv darüber nachdenken, was ein Medium ist, das sich strengen Kriterien der Qualitätssicherung unterwirft, und was eigentlich eine „algorithmisch gesteuerte Werbeoptimierungsplattform“ ist, die sich mitunter den Anschein eines seriösen Informationsmediums umhängt. „Ich glaube, der Diskurs, der nach Corona in aller Härte geführt werden muss, ist genau dieser“, sagte Karmasin.

Das Ausmaß der Berichterstattung zur Epidemie sei bisher angemessen, weil sich ständig wirklich berichtenswerte Entwicklungen ergeben. Die Gefahr einer Art Verselbstständigung und einer Ermüdung oder Abwendung der Medienkonsumenten sieht Karmasin momentan nicht: „Das Thema ist so existenziell und lebensweltlich so relevant, dass im Moment eine Übersättigung nicht festzustellen ist.“

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Werbung: Medien 2019 weiter unter Druck https://value-news.apa.at/werbung-medien-2019-weiter-unter-druck/ https://value-news.apa.at/werbung-medien-2019-weiter-unter-druck/#respond Wed, 12 Feb 2020 08:48:31 +0000 https://value-news.apa.at/?p=1631 Influencer und neue Werbeformen im Internet sowie Marketing und Sponsoring sorgen dafür, dass immer weniger Geld aus den Werbebudgets in klassische Medien fließt. Am stärksten davon betroffen sind Magazine und Zeitschriften. Auch bei Tageszeitungen, Fernsehwerbung und selbst bei klassischer Onlinewerbung lag das Wachstum 2019 unter dem Durchschnitt von 4,0 Prozent. Mit 6,18 Mrd. Euro sei […]

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Influencer und neue Werbeformen im Internet sowie Marketing und Sponsoring sorgen dafür, dass immer weniger Geld aus den Werbebudgets in klassische Medien fließt. Am stärksten davon betroffen sind Magazine und Zeitschriften. Auch bei Tageszeitungen, Fernsehwerbung und selbst bei klassischer Onlinewerbung lag das Wachstum 2019 unter dem Durchschnitt von 4,0 Prozent.

Mit 6,18 Mrd. Euro sei erstmals die 6-Milliarden-Euro-Grenze übertroffen worden, zeigt eine Aufstellung des Focus Instituts. Die größten Wachstumsraten gibt es bei Kino- und Außenwerbung sowie bei Social Media. Mit knapp zwei Milliarden Euro ist Printwerbung aber nach wie vor die Nummer eins.

Die Autobranche drosselte ihre Werbeausgaben drastisch, um brutto 24,5 Mio. Euro, auch die Modeketten gaben um rund 10 Mio. Euro weniger Geld für Werbung aus. Am anderen Ende steht der Möbelhandel mit einem Plus von 43,4 Mio. Euro, gefolgt vom Lebensmittelhandel mit 31 Mio. Euro.

Größter Werber ist der Rewe-Konzern (Billa, Merkur, „Ja! Natürlich“ etc.) mit 181 Mio. Euro, gefolgt von XXXLutz mit 164 Mio. Euro und Spar mit 160 Mio. Euro. Stark ausgeweitet worden ist auch das Werbebudget bei Kika/Leiner nach der Übernahme durch die Signa-Holding. Der Bruttowerbewert des Unternehmens stieg um 35 Prozent auf 64,3 Mio. Euro.

Für 2020 erwartet Focus Research ein Wachstum von 3,0 Prozent. Innerhalb der Kategorie Online wird allen Bereichen eine positive Entwicklung vorausgesagt – ganz oben stehe wieder einmal Video, Social Media, Suchwortvermarktung und Mobile Marketing, so die Experten. Offline dürfte der Aufschwung im Digital-out-of-Home auch 2020 ungebremst weitergehen. Die Prognosen für Citylights, Public Relations und Verkaufsförderungsaktionen liegen laut Focus ebenfalls deutlich im positiven Bereich. Dem gegenüber stehen die Print-Gattungen – Magazine und Tageszeitungen – und das Medium Fernsehen, welchen ein herausforderndes Jahr in der Werbung bescheinigt wird, so die Werbeanalysten.

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Journalismus: älter, weiblicher, gebildeter https://value-news.apa.at/journalismus-aelter-weiblicher-gebildeter/ https://value-news.apa.at/journalismus-aelter-weiblicher-gebildeter/#respond Wed, 12 Feb 2020 08:47:15 +0000 https://value-news.apa.at/?p=1499 Österreichs Journalismus schrumpft. Heute sind um ein Viertel weniger Journalistinnen und Journalisten in Österreich tätig als vor einem Dutzend Jahren. Das geht aus dem „Österreichischen Journalismus-Report“ hervor, der Ende Jänner im APA-Pressezentrum präsentiert wurde. Zugenommen – auf knapp die Hälfte – hat allerdings der Anteil der Frauen, die auch für die höhere Akademisierungsrate verantwortlich sind. […]

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Österreichs Journalismus schrumpft. Heute sind um ein Viertel weniger Journalistinnen und Journalisten in Österreich tätig als vor einem Dutzend Jahren. Das geht aus dem „Österreichischen Journalismus-Report“ hervor, der Ende Jänner im APA-Pressezentrum präsentiert wurde. Zugenommen – auf knapp die Hälfte – hat allerdings der Anteil der Frauen, die auch für die höhere Akademisierungsrate verantwortlich sind.

„Wenn man den Prototyp beschreiben würde, es wäre ein Mann Mitte 40, er hätte keinen akademischen Abschluss und würde in einem Printmedium in Wien Vollzeit arbeiten“, fasste Mitautorin Sonja Luef die Ergebnisse der Basisdaten-Vermessung zusammen. Rund 5.300 Journalistinnen und Journalisten gibt es demnach derzeit in Österreich, dazu kommen einige Hundert Freie. Bei der ersten vergleichbaren Erhebung 2006 waren es noch etwa 7.000.

Dem Rückgang stehe ein Wachstum in anderen Kommunikationsberufen, also etwa in PR und Medienberatung, gegenüber, eine „Schieflage“, wie die Autorinnen und Autoren des Reports, Andy Kaltenbrunner, Renee Lugschitz, Matthias Karmasin, Daniela Kraus und Luef konstatieren.

Im Printmediensektor gingen im Beobachtungszeitraum die meisten, nämlich fast 1.500 journalistische Arbeitsplätze verloren. Dennoch arbeitet nach wie vor der Großteil in einem Medium, das ursprünglich aus dem Printbereich kommt. Bei Radio- und TV-Sendern sind heute rund 100 Journalistinnen und Journalisten weniger beschäftigt als bei der Erhebung 2006. Am stabilsten zeigten sich Regionalmedien.

Grund für den Rückgang ist, dass mehr Medientitel aufgegeben als neue gegründet und die Redaktionen ausgedünnt wurden. Damit einher geht, dass die Journalistinnen und Journalisten stärkeren Produktionsdruck feststellen und die Sorgen um die berufliche Zukunft vor allem im Printbereich wachsen. „Das Arbeitspensum ist über die gesamte Branche hinweg deutlich gestiegen“, sagte Kaltenbrunner.

Im Gegensatz zu Nordeuropa oder den USA stehe Österreich noch am Anfang eines „schwierigen Prozesses“, heißt es im Report. Während in skandinavischen Ländern bereits über 80 Prozent regelmäßig für digitale Medienkanäle arbeiteten, treffe das in Österreich nur auf 40 Prozent zu.

Stark zugenommen hat die Zahl der Frauen im Journalismus. Sie machen mittlerweile knapp die Hälfte (47 Prozent) der Branche aus und sind im Durchschnitt formal besser gebildet als ihre männlichen Kollegen. Allerdings arbeitet ein großer Teil (45 Prozent) der Journalistinnen in Teilzeitverträgen, was ihre Einkommen reduziert.

Außerdem finden Frauen in der mittleren Führungsebene zwar immer öfter, in den Redaktionsspitzen aber noch kaum Entsprechung. „Journalistinnen sind jünger und besser gebildet, aber sie verdienen weniger und sie sind seltener in Leitungspositionen“, beklagte Kraus.

„Besorgniserregend“ ist dem Report zufolge der rasche Anstieg des Durchschnittsalters auf mittlerweile 44,5 Jahre. Ein gutes Drittel der Journalistinnen und Journalisten ist älter als 50 Jahre. Österreichs Journalismus sei im Durchschnitt um vier Jahre in zwölf Jahren gealtert, stellte Kaltenbrunner fest. „Das ist enorm viel.“

Mehr als die Hälfte der Journalistinnen und Journalisten ist in Wien tätig (56 Prozent). In der Frage des beruflichen Selbstverständnisses steht der Anspruch, „neutral und präzise zu informieren“ an oberster Stelle, berichtete Karmasin.

APA-Geschäftsführer Clemens Pig plädierte anlässlich des Reports für ein „gezieltes Employer-Branding für journalistische Berufe“. „Es ist höchst an der Zeit, dass wir wesentlich stärker ins Zentrum stellen, welch eminente Bedeutung dieser Beruf hat.“

Für die Untersuchung wurden fünfhundert repräsentativ ausgewählte Journalistinnen und Journalisten interviewt. Das Forschungsteam des Medienhauses Wien und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften recherchierte soziodemografische Details von Tausenden Medienmachern und Medienmacherinnen.

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40 Jahre ORF-Teletext https://value-news.apa.at/40-jahre-orf-teletext/ https://value-news.apa.at/40-jahre-orf-teletext/#respond Wed, 12 Feb 2020 08:46:24 +0000 https://value-news.apa.at/?p=1640 Der ORF Teletext hat sein 40-jähriges Bestehen gefeiert. Am 21. Jänner 1980 startete der ORF als erste europäische TV-Station den Teletext als Versuchsprogramm mit 64 Seiten und laut ORF nur auf etwa 500 teletextfähigen TV-Geräten in ganz Österreich abrufbar. Heute umfasst der Teletext 1.500 Seiten und ist u.a. auch über das Internet, ORF Smart und […]

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Der ORF Teletext hat sein 40-jähriges Bestehen gefeiert. Am 21. Jänner 1980 startete der ORF als erste europäische TV-Station den Teletext als Versuchsprogramm mit 64 Seiten und laut ORF nur auf etwa 500 teletextfähigen TV-Geräten in ganz Österreich abrufbar. Heute umfasst der Teletext 1.500 Seiten und ist u.a. auch über das Internet, ORF Smart und eine App abrufbar.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz meint dazu: „Der ORF Teletext ist 40, und er ist ein Medienphänomen. Gerade in der heutigen, immer schnelllebigeren Zeit, werden seine Stärken wieder zum Asset – ein rascher News-Überblick, auf das Wesentliche fokussierte Kurzinfos und sofort verfügbare Serviceinfos.“ ORF Online und Teletext GmbH-Geschäftsführer Karl Pachner fügt hinzu: „Auch im Zeitalter des Klickens und Wischens ist der ORF Teletext eines der meistgenutzten Medienangebote Österreichs geblieben. Dafür sorgen seine Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Vertrautheit beim Publikum. Die erfreuliche Nutzungsentwicklung der digitalen Versionen des ORF Teletext in Web und App zeigt, dass den ersten 40 Jahren noch viele weitere folgen werden, umso mehr, als der ORF Teletext einen extrem effizienten Mitteileinsatz der Rundfunkentgelte darstellt.“

Die zentralen Elemente des Teletext seien umfangreiches und aktuelles Nachrichten- und Informationsangebot, Serviceinformationen sowie Programminformationen. Bereits seit 1980 biete der Teletext Untertitel für gehörlose und hörbehinderte Menschen an. Laut AGTT/GfK TELETEST hatte das Medium 2019 464.000 Leserinnen und Leser pro Tag, 1,014 Millionen pro Woche und 1,480 Millionen pro Monat. Der Marktanteil betrug 63,7 Prozent. 3,9 Millionen Visits pro Monat verzeichnete die Teletext-Webseite laut einer ORF-internen Statistik und die App wurde bisher 170.000 Mal heruntergeladen.

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Finanzierung größtes Problem für Medien https://value-news.apa.at/finanzierung-groesstes-problem-fuer-medien/ https://value-news.apa.at/finanzierung-groesstes-problem-fuer-medien/#respond Fri, 13 Dec 2019 08:56:42 +0000 https://value-news.apa.at/?p=1384 Die Finanzierung haben Journalistinnen und Journalisten am 29. November bei einer Podiumsdiskussion in Lech am Arlberg als größtes Problem für österreichische Medien bezeichnet. Für Nana Siebert, stellvertretende Chefredakteurin des „Standard“, ist besonders die Abhängigkeit von politischen Inseraten bedenklich. „Das ist eine subtile Möglichkeit, Druck auszuüben“, sagte sie beim Europäischen Mediengipfel. „Inserate gehen deutlich an Medien, […]

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Die Finanzierung haben Journalistinnen und Journalisten am 29. November bei einer Podiumsdiskussion in Lech am Arlberg als größtes Problem für österreichische Medien bezeichnet. Für Nana Siebert, stellvertretende Chefredakteurin des „Standard“, ist besonders die Abhängigkeit von politischen Inseraten bedenklich. „Das ist eine subtile Möglichkeit, Druck auszuüben“, sagte sie beim Europäischen Mediengipfel.

„Inserate gehen deutlich an Medien, die nicht ganz so kritisch wie ‚Presse‘, ‚Profil‘, ‚Standard‘ und ‚Falter‘ berichten“, fuhr Siebert fort. „Die wirtschaftliche und redaktionelle Unabhängigkeit ist besonders wichtig, fügte APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger hinzu.

„Wir haben ein hohes Maß an Pressefreiheit in Österreich“, so Bruckenberger. Dennoch habe es unter der türkis-blauen Bundesregierung einige bedenkliche Entwicklungen gegeben, etwa die Informationspolitik des von der FPÖ geführten Innenministeriums. „Der FPÖ-Plan, den ORF aus dem Staatsbudget zu finanzieren, wäre ein massiver Angriff auf die Pressefreiheit gewesen“, betonte er. Mit dem Ibiza-Skandal, den Bruckenberger als „Hochamt des investigativen Journalismus“ bezeichnete, seien viele dieser Bedrohungen aber nicht mehr aktuell.

„Wir sind in Österreich weit von der Situation in Ungarn oder der Türkei entfernt“, gab auch Siebert zu bedenken. Der ungarische Journalist Marton Gergely berichtete, dass niemand mit einer derartigen Verschärfung der Pressefreiheit in seinem Land in den vergangenen Jahren unter dem rechtskonservativen Ministerpräsidenten Viktor Orban gerechnet hatte. So seien 18 Regionalblätter innerhalb von 18 Monaten aufgekauft und an die Stiftung eines regierungsfreundlichen Oligarchen übergeben worden. Ausländische Medienkonzerne würden verdrängt.

Gergely mahnte, nicht nur auf die Themen der Regierung einzugehen. „Wir sollten versuchen, einfach relevant zu sein“, sagte er. Man brauche „mehr Selbstbewusstsein und weniger Selbstzerfleischung“. „Nur das Überleben als Erfolg zu sehen, macht den Journalismus kaputt“, fuhr Gergely fort. Kritischer Journalismus stehe in Ungarn jedoch vor dem Dilemma, durch Paywalls genau diejenigen Menschen nicht mehr anzusprechen, die man erreichen wolle. „Wollen wir sozial Schwache endgültig der Propaganda ausliefern?“, fragte er.

Mit dem Aufstieg der sozialen Medien sind für Bruckenberger traditionelle Medien mit wachsender Kritik aus unterschiedlichen Lagern konfrontiert. „Die Rechten halten uns alle für links. Aber auch immer mehr linke, politisch korrekte Menschen kritisieren uns, weil wir nicht jeden Tag schreiben, wie furchtbar die FPÖ ist“, berichtete der APA-Chefredakteur. Der Agenturjournalismus sei von dieser „völlig überschießenden Kritik“ ebenfalls betroffen.

„Es gibt viel überzogene Kritik auch aus dem linken Spektrum“, ergänzte die deutsche Fact-Checkerin Karolin Schwarz. „Mir hat aber noch nie ein Linker ein Foto einer zerstückelten Frau geschickt. Da gibt es schon einen Unterschied in der Radikalität“, betonte sie.

„Ein Großteil der Angriffe über die sozialen Medien kommt aus einem rechtsradikalen Spektrum, weil Hass und Wut im Internet funktionieren“, berichtete Schwarz. Diese Aggression habe sich jedoch auch auf die reale Welt verlagert. Sie berichtete von Kollegen, die bei Demonstrationen um ihre eigene Sicherheit bangen müssten. „Der Ton wird deutlich radikaler“, sagte sie. Die deutschen Sicherheitsbehörden würden diese Bedrohungen nicht immer ernst nehmen.

„Die Demokratie hat im Volk noch die größte Zustimmung, das Publikum ist unser Verbündeter“, sagte Bruckenberger. Ziel sei es, glaubwürdige Inhalte zu schaffen, die eine „bestmögliche Annäherung an die Realität“ lieferten. Alle Diskutanten wünschten sich darum ein staatliches Informationsfreiheitsgesetz.

Siebert forderte zudem eine Vertiefung der Medienkompetenz in den Schulen: „Ich spreche von Zwölfjährigen, denen man erklären muss, wo Fake News und Populismus beginnen und wie sich diese von seriösen Meldungen unterscheiden können.“ Dies sei Aufgabe der Bildungsinstitutionen und der Medien. Für Schwarz beschränkt sich dies jedoch nicht nur auf die Schule. „Mir fehlt in der Debatte, wie man an die Älteren herangeht. Ich würde da auch schon bei den 30ern und nicht erst bei den 50ern anfangen“, erklärte sie.

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Innsbrucker Medientag https://value-news.apa.at/innsbrucker-medientag/ https://value-news.apa.at/innsbrucker-medientag/#respond Fri, 13 Dec 2019 08:55:51 +0000 https://value-news.apa.at/?p=1393 Der Medientag der Uni Innsbruck hat sich am 14. November mit der „Jugendlichen Mediennutzung als Herausforderung für den Qualitätsjournalismus“ beschäftigt. Die Diskussionsbeiträge enthielten verschiedene Schwerpunkte – von einem Appell, den Jugendlichen zuzuhören, über den Hinweis auf die nach wie vor starke Rolle herkömmlicher Medien bis hin zur Erkenntnis: Die eine Jugend gibt es nicht. APA-Geschäftsführer […]

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Der Medientag der Uni Innsbruck hat sich am 14. November mit der „Jugendlichen Mediennutzung als Herausforderung für den Qualitätsjournalismus“ beschäftigt. Die Diskussionsbeiträge enthielten verschiedene Schwerpunkte – von einem Appell, den Jugendlichen zuzuhören, über den Hinweis auf die nach wie vor starke Rolle herkömmlicher Medien bis hin zur Erkenntnis: Die eine Jugend gibt es nicht.

APA-Geschäftsführer Clemens Pig mahnte in seinem Eingangsstatement, die Jugend, ihre Kultur und Mediennutzung nicht separiert zu betrachten. „Herausforderung jugendliche Mediennutzung“ könne nicht bedeuten, zu versuchen, die neuen jungen Zielgruppen „anschlussfähig“ an den professionellen Journalismus zu machen. „Das wird in der aktuellen und zukünftigen digitalen Medienwelt so einfach nicht funktionieren“, betonte Pig. Zudem forderte der APA-Geschäftsführer einen „Perspektiven-Shift“ ein. Plattformen wie Netflix, Youtube, Facebook, Twitter seien in punkto Mediennutzung keine Phänomene der Jungen mehr, sondern längst in der breiten Mediennutzung der mittleren Generationen angekommen und somit „Phänomen und integraler Bestandteil unser aller Mediennutzung“.

„Ich möchte die Jugendlichen und heranwachsenden Generationen mit ihren Themen und Dilemmata nicht alleine lassen. Ich möchte wesentlich mehr zuhören und verstehen. Die Plattformen und Themen der Jugendlichen sind auch meine, unsere“, erklärte der APA-Geschäftsführer. Die etablierten Medien müssten „wesentlich mehr über die kulturellen und politischen Aspekte der Mediennutzung der Jungen erfahren und verstehen“. Informationen seien nicht Nachrichten, man dürfe in punkto Mediennutzung der Jugendlichen „nichts verteufeln und verbieten“.

Für Pig leiten sich fünf zentrale Strategieansätze und Handlungsoptionen in Hinblick auf die Mediennutzung der Jugendlichen ab: Medien-Kompetenz, Medien-Integration, Medien-Sprache, Medien-Politik und Medien-Kooperation. Letzteren Punkt betreffend könne die APA als „genossenschaftlich organisiertes, neutrales Instrument der Medien und als redaktionell-faktenbasiertes Werkzeug der Demokratie“ eine besondere Rolle einnehmen.

Moser Holding-Vorstandschef Hermann Petz wehrte sich gegen eine seiner Meinung nach zu stark stattfindende Verallgemeinerung der Jugend. „Man vergisst, zu differenzieren. Jugendliche können gleichzeitig progressiv und retro sein“, erklärte Petz und nannte als Beispiel die Kombination der Nutzung von „Streaming und Vinyl-Platten“. Es gebe auch eine „haptische Mediennutzung“, dies sei ein laufender Prozess. Eine Umfrage habe etwa ergeben, dass 30 Prozent der 14- bis 19-Jährigen die „Tiroler Tageszeitung“ lesen.

Thomas Böhm/TT

Auch was den Faktor Glaubwürdigkeit angeht, sei das Vertrauen der jungen Menschen etwa in Tageszeitungen mit 90 Prozent sehr stark ausgeprägt, während es in Social Media mit minus 24 Prozent unterentwickelt ist. Generell werde zu stark dogmatisiert. Eines dieser Dogmen sei, dass „Print tot ist“ – was definitiv nicht der Fall sei.

Alexandra Föderl-Schmid, Korrespondentin der „Süddeutschen Zeitung“ in Israel und ehemalige „Standard“-Chefredakteurin, zeigte sich pessimistischer, was die Bindung der Jugend an traditionelle Medien betrifft. Sie legte eine Studie vor, wonach der Stellenwert von Informiertheit bei den 16- bis 30-Jährigen „nicht sehr stark ausgeprägt“ sei. Man habe es nur mehr mit einer „Zwischendurchnutzung von Nachrichten“ zu tun. Es handle sich nicht um eine „Generation newsless“, sondern um eine „Generation comfort“. Föderl-Schmid plädierte für stärkere Investitionen und Fokus auf „innovative Produkte und Ideen“ und verwies auf entsprechende Erfolgsbeispiele von Medienunternehmen im Ausland, die derzeit massiv etwa auf Instagram-Auftritte, Podcasts oder Twitch setzen.

„Die Jugend gibt es tatsächlich nicht. Wir reden dabei immer nur vom oberen Gesellschaftsdrittel“, gab indes Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier zu bedenken und sprach von einer „Abstiegsgesellschaft“, in der sich auch viele Jugendliche befänden. Sie würden vermehrt Halt im Leben suchen und sich mehr und mehr auf den ureigenen Bereich, auf den Nationalstaat, fokussieren: „Die permanente Veränderung geht den Leuten auf die Nerven. Diese wird ihnen suggeriert.“

In punkto Mediennutzung gebe es eine „große Affinität für Bild“. „Wir werden eine Emotionalisierung der Kommunikation sehen. Die gesamte Gesellschaft geht in Richtung emotionale Bild-Kommunikation“, meinte Heinzlmaier. Die „Text-Bild-Kombination“ mache die „größte Reichweite“ aus und letztlich auch den Erfolg von Social-Media-Plattformen.

Der jährliche Medientag stellt eine Zusammenarbeit der Universität Innsbruck mit der „Tiroler Tageszeitung“ und der APA – Austria Presse Agentur dar. Er findet heuer zum 15. Mal statt.

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Journalismusausbildung im Wandel https://value-news.apa.at/journalismusausbildung-im-wandel/ https://value-news.apa.at/journalismusausbildung-im-wandel/#respond Fri, 13 Dec 2019 08:54:50 +0000 https://value-news.apa.at/?p=1376 Der digitale Wandel im Medienbereich stellt die Journalistenausbildung in Österreich vor Herausforderungen. Es gilt, neue Werkzeuge zu vermitteln, aber den Blick aufs Geschichtenerzählen nicht zu verlieren. Das schlägt sich im Lehrangebot nieder: Der Kursanteil mit Fokus auf Online/Social Media beträgt bis zu 40 Prozent. Das geht aus einer Studie der Uni Salzburg hervor. Das Team […]

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Der digitale Wandel im Medienbereich stellt die Journalistenausbildung in Österreich vor Herausforderungen. Es gilt, neue Werkzeuge zu vermitteln, aber den Blick aufs Geschichtenerzählen nicht zu verlieren. Das schlägt sich im Lehrangebot nieder: Der Kursanteil mit Fokus auf Online/Social Media beträgt bis zu 40 Prozent. Das geht aus einer Studie der Uni Salzburg hervor.

Das Team am Fachbereich Kommunikationswissenschaft rund um Projektleiterin Susanne Kirchhoff analysierte in diesem von der RTR/KommAustria geförderten Projekt („Die österreichische Journalistenausbildung im Kontext einer veränderten Berufswelt“) die Lehrinhalte von insgesamt 1.818 Kursen – Basis waren 67 Aus- und Weiterbildungsprogramme von 34 Institutionen (Universitäten, Fachhochschulen und nichtakademische Angebote). Zudem wurden qualitative Interviews mit Expertinnen und Experten geführt.

Diese nannten als große Herausforderung am häufigsten, den „Anschluss an technologische Entwicklungen nicht zu verlieren und dabei gute Geschichten zu erzählen“. Auch „zusätzliche (zu viele) Kompetenzanforderungen“ und „veränderte Berufsprofile“ beschäftigen die Journalistenausbildner. Manche Befragte hätten auch durchaus Skepsis an den Tag gelegt, geht aus der Studienzusammenfassung hervor: Man sollte mitunter auch „abwarten“ und beobachten, ob sich Trends wirklich durchsetzten. Die „Gegenposition“ – „allen Trends gegenüber offen zu sein“ – sei aber ebenso vertreten.

Vor allem an den Fachhochschulen gibt es im Lehrangebot mittlerweile einen starken „expliziten Fokus auf online und Social Media“, haben die Studienautoren erhoben. Dort macht der Anteil entsprechender Kurse 41,1 Prozent aus. An den Universitäten beträgt er 27,1 Prozent, bei den nicht-akademischen Aus- und Weiterbildungsinstitutionen 25,7 Prozent. An den FHs und nicht-akademischen Ausbildungen ist das Thema „Technik/Tools für Bildbearbeitung/Audio-, Video-Schnitt“ übrigens Spitzenreiter, an den Unis dagegen liegen journalismus-, medien- und kommunikationswissenschaftliche Theorien an der Spitze der gelehrten Themen.

Nur wenig fanden die Forscherinnen und Forscher aber zu Themen, die derzeit international die Medienbranche bewegen: etwa Mobile Reporting, Multimedia Storytelling, Mediennutzungsverhalten oder Interaktion mit Usern. Auch Medienökonomie, -management oder -ethik spielten keine große Rolle.

Wenig überraschend ist die Ausbildung an den Universitäten zu einem Gutteil (67,3 Prozent der Kurse) der Vermittlung von für den Beruf relevantem Wissen („Fachkompetenz“) gewidmet; 16 Prozent der Lehrangebote befassen sich mit der Vermittlung von praktischen Fertigkeiten („Handlungskompetenz“). Aber auch an den praxisorientierten Fachhochschulen hat die Fachkompetenz mit 31,2 Prozent die Nase vorn, Praxiskompetenz ist Inhalt in 20,8 Prozent der Kurse.

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160 Jahre Presseclub Concordia https://value-news.apa.at/160-jahre-presseclub-concordia/ https://value-news.apa.at/160-jahre-presseclub-concordia/#respond Fri, 13 Dec 2019 08:53:55 +0000 https://value-news.apa.at/?p=1401 Der Presseclub Concordia, die älteste noch existierende Journalistenvereinigung der Welt, hat am 7. November seinen 160. Geburtstag gefeiert. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hielt in seiner Festrede anlässlich des Jubiläums ein Plädoyer für die Bedeutung von unabhängigem Journalismus. Der klassische Journalismus sei heute wichtiger denn je, betonte er. „Ich möchte mich darauf verlassen können, dass […]

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Der Presseclub Concordia, die älteste noch existierende Journalistenvereinigung der Welt, hat am 7. November seinen 160. Geburtstag gefeiert. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hielt in seiner Festrede anlässlich des Jubiläums ein Plädoyer für die Bedeutung von unabhängigem Journalismus. Der klassische Journalismus sei heute wichtiger denn je, betonte er.

„Ich möchte mich darauf verlassen können, dass das, was ich lese, nicht fake ist“, sagte Van der Bellen im Rahmen des Festakts in den Räumlichkeiten des Clubs in der Bankgasse 8 im ersten Wiener Bezirk. „Es gehört zu Ihren Aufgaben, zu hinterfragen und zu kritisieren“, richtete er sich an die Journalistinnen und Journalisten. Dazu brauche es auch „Mut, Standfestigkeit und Zivilcourage“, um „den zahlreichen Interventionen vorher oder nachher standzuhalten“.

„Wie wichtig unabhängiger Journalismus ist, durften wir heuer erleben – in Folge des 17. Mai (dem Tag der Veröffentlichung des Ibiza-Videos, Anm.) – ein traumatischer Tag“, meinte Van der Bellen. Hier habe „eine wichtige Säule der liberalen Demokratie gehalten“.

Die Fülle an Informationen, „Fake News“ und der digitale Umbruch erschwerten die Arbeit allerdings. „Guter Journalismus ist nicht kleinzukriegen“, zeigte er sich dennoch zuversichtlich. Er hoffe, dass sich die künftige Regierung der Frage nach dem zukünftigen Geschäftsmodell für den Journalismus widmen werde. „Für die Weiterentwicklung einer liberalen Demokratie sind freie unabhängige Medien und Journalistinnen und Journalisten, die ihren Beruf ernst nehmen, unabdingbar“, betonte er.

Auch Concordia-Präsident Andreas Koller zeigte sich überzeugt, dass Journalismus heute – „in Zeiten von Fake News und Social Media“ – wichtiger denn je sei. Journalistinnen und Journalisten müssten die klassische Funktion des Gatekeepers wahrnehmen und „den Informationsschrott, der über uns hereinbricht“, sortieren.

Erschwert werde die Arbeit allerdings sowohl durch die ökonomische Krise der Medien als auch dadurch, dass Medienpolitik häufig mit Machtpolitik verwechselt werde. Die Ressourcen der Gegenüber seien ins Unermessliche gewachsen, wies er auf die „Heerscharen von Spindoktoren“ hin. Eine wesentliche Aufgabe des Presseclubs Concordia bestehe darin, Akteur in der Medienpolitik zu sein. „Da werden wir nicht nachlassen. Sie werden noch viel von uns hören“, versprach er.

Zuvor hatte Generalsekretärin Daniela Kraus an das Gründungsjahr 1859 und die Geschichte des Clubs erinnert. „Wir waren Sozialversicherung, Standesvertretung, Lieblingsfeind von Karl Kraus und heute sind wir medienpolitisch aktiver denn je“, sagte sie. „Seit 160 Jahren ist die Concordia vor allem eines, eine Gemeinschaft, in der die Diskussion und der Austausch gepflegt werden.“

Seit 160 Jahren wacht der Presseclub Concordia über journalistische Ethik und Meinungsfreiheit. Der Verein ist eine Trägerorganisation des Österreichischen Presserats und organisiert jährlich den traditionsreichen Concordia-Ball im Rathaus. Seit 1997 verleiht der Presseclub den Concordia-Preis für exzellente publizistische Leistungen in den Kategorien „Menschenrechte und Demokratie“ sowie „Pressefreiheit“.

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Gezielte Fehlleitung öffentlicher Meinung https://value-news.apa.at/gezielte-fehlleitung-oeffentlicher-meinung/ https://value-news.apa.at/gezielte-fehlleitung-oeffentlicher-meinung/#respond Thu, 10 Oct 2019 08:02:50 +0000 https://value-news.apa.at/?p=1112 Die Anstrengungen zur gezielten Fehlleitung der öffentlichen Meinung in Online-Diensten nehmen weltweit zu. Nach einer Studie des Oxford Internet Instituts sind inzwischen 70 Länder von Kampagnen betroffen, die von Regierungsstellen oder politischen Parteien ausgehen. Dabei bleibe Facebook die am meisten genutzte Plattform. Sie diente demnach für Kampagnen in 56 Ländern. Die Forscher identifizierten „raffinierte staatliche […]

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Die Anstrengungen zur gezielten Fehlleitung der öffentlichen Meinung in Online-Diensten nehmen weltweit zu. Nach einer Studie des Oxford Internet Instituts sind inzwischen 70 Länder von Kampagnen betroffen, die von Regierungsstellen oder politischen Parteien ausgehen. Dabei bleibe Facebook die am meisten genutzte Plattform. Sie diente demnach für Kampagnen in 56 Ländern.

Die Forscher identifizierten „raffinierte staatliche Akteure“, die von sieben Ländern aus grenzüberschreitend vorgehen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Dies seien China, Indien, der Iran, Pakistan, Russland, Saudi-Arabien und Venezuela.

Die Manipulation der öffentlichen Meinung sei eine „Bedrohung für die Demokratie“, da die über digitale Kanäle verbreitete Propaganda inzwischen „allgegenwärtig“ sei, sagte der Leiter des Oxford Internet Instituts, Philip Howard. Propaganda sei zwar schon immer „Teil der Politik“ gewesen, die Reichweite der aktuellen Kampagnen begründe aber „Sorgen um die moderne Demokratie“.

Die Studie zeigt, dass die Beeinflussungsversuche bei der Brexit-Abstimmung und bei der US-Präsidentschaftswahl 2016 nur einige Beispiele dafür sind, wie digitale Manipulation funktionieren kann. Die Tendenz sei dabei steigend – mit 28 Kampagnen im Jahr 2017 und 48 im Jahr 2018.

Die Manipulationstechniken im Internet werden der Studie zufolge sowohl in Demokratien als auch in autoritären Staaten eingesetzt. China sei zu einem „großen Player“ in der „weltumspannenden Desinformation“ geworden, denn die Volksrepublik nutze nicht mehr ausschließlich ihre heimischen Plattformen wie Weibo, WeChat und QQ, sondern auch Facebook, Twitter und YouTube.

Noch vor Jahren hätten die sozialen Internet-Medien als eine „Kraft der Freiheit und Demokratie“ gegolten, sagte die Forscherin Samantha Bradshaw. Inzwischen kämen aber zusätzlich Fragen auf, weil sie „Desinformation ausweiten, zur Gewalt anstacheln und das Vertrauen in die Medien und demokratischen Institutionen untergraben“.

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Hohes Interesse an TV-Wahlberichterstattung https://value-news.apa.at/hohes-interesse-an-tv-wahlberichterstattung/ https://value-news.apa.at/hohes-interesse-an-tv-wahlberichterstattung/#respond Thu, 10 Oct 2019 08:02:06 +0000 https://value-news.apa.at/?p=1128 Die Berichterstattung zur Nationalratswahl hat am 29. September viele Menschen vor die Fernsehgeräte gelockt. Via ORF verfolgten am Wahltag insgesamt 4,316 Millionen Zuschauer das Geschehen. Die Privatsender PULS 4 und ATV erreichten am Sonntag gemeinsam 1,7 Millionen Seher. Der Fellner-Kanal oe24.tv vermeldete sogar einen neuen Rekord. Der ORF informierte im TV am Wahltag insgesamt 4,316 […]

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Die Berichterstattung zur Nationalratswahl hat am 29. September viele Menschen vor die Fernsehgeräte gelockt. Via ORF verfolgten am Wahltag insgesamt 4,316 Millionen Zuschauer das Geschehen. Die Privatsender PULS 4 und ATV erreichten am Sonntag gemeinsam 1,7 Millionen Seher. Der Fellner-Kanal oe24.tv vermeldete sogar einen neuen Rekord.

Der ORF informierte im TV am Wahltag insgesamt 4,316 Millionen Zuseherinnen und Zuseher, was einem Marktanteil von 57 Prozent entspricht. 1,598 Millionen Zuschauer waren kurz nach 17.00 Uhr bei der ersten Hochrechnung dabei (69 Prozent Marktanteil). Die erste Runde der Spitzenkandidaten in der ZiB um 19.30 Uhr sahen bis zu 1,984 Millionen und durchschnittlich 1,828 Millionen Menschen. Danach sank das Interesse, die zweite Elefantenrunde um 21.05 Uhr erreichte nur mehr knapp über eine Million Seher.

Im ORF-Fernsehen informierten sich laut einer Aussendung insgesamt 5,646 Millionen Menschen über die Nationalratswahl 2019, das entspricht 75 Prozent der heimischen TV-Bevölkerung ab 12 Jahren. Zusätzlich schalteten 2,425 Millionen Menschen das Informationsangebot von ORF III ein, das komplementär zu den Inhalten von ORF 1 und ORF 2 aufgestellt war. PULS 4 und ATV erreichten im gesamten Wahlkampf mit mehr als 3,7 Millionen Zusehern die Hälfte der Bevölkerung, teilte die Sendergruppe mit.

Als Highlight am Wahltag nannten die beiden Sender die Elefantenrunde um 20.15 Uhr, die mit durchschnittlich 270.000 Zusehern auf ATV und PULS 4 zwölf Prozent Marktanteil erreichte. Auf Servus TV verfolgten die gemeinsame Privat-TV-Elefantenrunde durchschnittlich 115.000 Leute. Am Wahltag zeigten PULS 4 und ATV insgesamt 14 Stunden Berichterstattung. Gemeinsam erreichten die beiden Sender 1,7 Millionen Zuseher.

Einen Rekord verzeichnete nach eigenen Angaben oe24.tv. Laut einer Mitteilung des Senders schalteten im Lauf des Wahltags 327.000 Österreicher den Fellner-Kanal ein. Zur Spitzenzeit erreichte oe24.tv demnach einen Marktanteil von 4,4 Prozent in der Werbezielgruppe.

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Welche Medien braucht Österreich? https://value-news.apa.at/welche-medien-braucht-oesterreich/ https://value-news.apa.at/welche-medien-braucht-oesterreich/#respond Thu, 10 Oct 2019 07:59:48 +0000 https://value-news.apa.at/?p=1088 Wie die österreichischen Medien zwischen Wettbewerbsdruck und Versuchen politischer Einflussnahme ihre Unabhängigkeit bewahren können, hat eine prominent besetzte Podiumsdiskussion des „2050 Thinkers Club“ am 3. Oktober im APA-Pressezentrum debattiert. Wesentlich sei einerseits das „Mindset“ der Redaktionen und andererseits die Finanzierung, lautete der Tenor. Kriterien für die Unabhängigkeit sind aus Sicht von APA-Geschäftsführerin Karin Thiller Weisungsfreiheit […]

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Wie die österreichischen Medien zwischen Wettbewerbsdruck und Versuchen politischer Einflussnahme ihre Unabhängigkeit bewahren können, hat eine prominent besetzte Podiumsdiskussion des „2050 Thinkers Club“ am 3. Oktober im APA-Pressezentrum debattiert. Wesentlich sei einerseits das „Mindset“ der Redaktionen und andererseits die Finanzierung, lautete der Tenor.

Thinkers Club 2015: Karin Thiller
Karin Thiller (APA), Credit: 2050 Thinkers Club/APA-Fotoservice/Hörmandinger

Kriterien für die Unabhängigkeit sind aus Sicht von APA-Geschäftsführerin Karin Thiller Weisungsfreiheit gegenüber staatlichen Organisationen, wirtschaftliche Unabhängigkeit und eine „pluralistische“ Redaktion. „Letztlich braucht es auch eine Mann-und Frauschaft mit Rückgrat“, sagte Thiller. Denn es sei eine Illusion zu denken, dass es keine Versuche der Einflussnahme gebe.

Diese habe es in Österreich immer gegeben, stimmte Walter Hämmerle, Chefredakteur der „Wiener Zeitung“, zu. „Es ist der Job von Chefredakteuren, Herausgebern und Redaktionen, dem zu widerstehen.“ Bei der „Wiener Zeitung“ hielten sich diese Versuche aber in Grenzen: „Wir haben den Luxus, dass wir eine Zeitung für Politikjunkies sind, aber wir sind kein Machtfaktor.“

Als problematisch beurteilt „Falter“-Herausgeber Armin Thurnher die Inseratenvergabe der Bundesregierung auf der einen und die „nicht vorhandene Presseförderung“ auf der anderen Seite. Denn letztere sei „in der Summe lächerlich“. „Die österreichische Medienpolitik ist eine Jahrzehnte dauernde Katastrophe“, lautete sein scharfes Urteil.

Eine hohe Presseförderung würde „enorme politische Abhängigkeiten“ erzeugen, argumentierte dagegen „Heute“-Chefredakteur Christian Nusser. Auch ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hält eine „staatsunabhängige Finanzierung“ für wesentlich. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei ein gutes Grundmodell für Qualitätsjournalismus, zeigte er sich wenig überraschend überzeugt.

Die These, dass Qualitätsjournalismus möglicherweise kein marktfähiges Produkt mehr sei, vertrat Hämmerle. „Wenn das so ist, müssen sich demokratische Gesellschaften eine andere Form der Finanzierung überlegen“, stellte er fest. Unabhängigkeit sei einerseits ökonomisch bedingt und auf der anderen Seite „ein Mindset“.

Nicht mehr als „Hauptproblem“ der österreichischen Medienlandschaft sieht Thurnher Monopole am Printmarkt. „Ich glaube, dass der redaktionelle Journalismus strukturell bedroht ist von digitalen Konzernen.“ Dieser redaktionelle Journalismus sei aber wesentlich für das Funktionieren von Demokratien. „In welchem Aggregatzustand der an die Leute kommt, das ist nicht so wichtig“, sagte er.

Dass die gedruckte Zeitung bald der Vergangenheit angehören könnte, glaubte aber niemand am Podium. Zumindest im „Highend-Bereich“ werde Print auch langfristig eine Zukunft haben, erwartet Hämmerle. „Print wird dann sterben, wenn sich niemand mehr dafür interessiert, das heißt, wir haben es selbst in der Hand, relevant und interessant zu sein“, sagte Nusser.

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Geiringer-Stipendium ging 2019 an Philipp Wilhelmer https://value-news.apa.at/geiringer-stipendium-ging-2019-an-philipp-wilhelmer/ https://value-news.apa.at/geiringer-stipendium-ging-2019-an-philipp-wilhelmer/#respond Thu, 27 Jun 2019 07:57:06 +0000 https://value-news.apa.at/?p=838 Philipp Wilhelmer (40) ist der diesjährige Alfred-Geiringer-Stipendiat. Der von der APA – Austria Presse Agentur gestiftete Fonds zur journalistischen Weiterbildung dient der Förderung des Qualitätsjournalismus und ermöglicht einen dreimonatigen Studienaufenthalt an der Universität Oxford sowie die Teilnahme am exklusiven „Journalism Training Programme“ der Thomson Reuters Foundation. Der „Kurier“-Redakteur wird sich in Oxford mit den Möglichkeiten […]

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Philipp Wilhelmer (40) ist der diesjährige Alfred-Geiringer-Stipendiat. Der von der APA – Austria Presse Agentur gestiftete Fonds zur journalistischen Weiterbildung dient der Förderung des Qualitätsjournalismus und ermöglicht einen dreimonatigen Studienaufenthalt an der Universität Oxford sowie die Teilnahme am exklusiven „Journalism Training Programme“ der Thomson Reuters Foundation.

Der „Kurier“-Redakteur wird sich in Oxford mit den Möglichkeiten einer Newsroom-Kultur der Transparenz und Leser-Interaktion beschäftigen. Sein Projekt nimmt dabei – nicht zuletzt im Kontext von Social-Media-Gewohnheiten und Vertrauensverlust in den journalistischen Berufsstand – Leser und Zuseher in den Fokus und fragt nach Erfahrungen, Chancen und Herausforderungen bei deren Einbindung in den journalistischen Prozess.

Wilhelmer studierte Publizistik an der Uni Wien und schloss den Studienlehrgang Qualitätsjournalismus an der Donau-Universität Krems ab. Seine journalistische Laufbahn startete er als freier Mitarbeiter beim Privatradio 88,6, danach landete er in der Chronik-Redaktion der APA, wo er später auch als Medienredakteur tätig war. 2012 wechselte er als stellvertretender Chefredakteur zum Branchenmagazin „Horizont“. Seit 2013 ist er leitender Medienredakteur beim „Kurier“, seit 2016 außerdem stellvertretender Ressortleiter für Kultur und Medien.

Der Namensgeber des Stipendiums, Alfred Geiringer, legte den Grundstein für den Weg zur Unabhängigkeit, den die APA – Austria Presse Agentur seit 1946 gegangen ist. Geiringer musste 1938 aus Österreich emigrieren und kehrte 1945 als Reuters European Editor zurück. Die APA verdankt ihm maßgeblich die Loslösung aus fast einem Jahrhundert staatlicher Bindung und die Transformation zu einer Nachrichtenagentur, die heute allein den Grundsätzen Unabhängigkeit, Zuverlässigkeit und Ausgewogenheit verpflichtet ist.

Dank Geiringers Aufbauarbeit zählt die APA heute zur kleinen Gruppe von etwa 20 Agenturen weltweit, die sich im privaten Eigentum der Medien befinden, während die große Mehrzahl der Nachrichtenagenturen, nämlich etwa 90 Prozent, in staatlichem Eigentum oder staatlich kontrolliert ist. Die APA hat sich deshalb 2001 entschlossen, unter Geiringers Namen einen Fonds zur journalistischen Weiterbildung einzurichten.

Das Stipendium geht an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von österreichischen Medienhäusern sowie der APA selbst. Bisherige Geiringer-Stipendiaten waren Hedwig Kainberger („Salzburger Nachrichten“), Monika Graf (APA, inzwischen „Salzburger Nachrichten“), Alexandra Föderl-Schmid („Der Standard“, nunmehr „Süddeutsche Zeitung“), Gianluca Wallisch (APA, inzwischen „Der Standard“), Alexandra Frech (APA), Eva Weissenberger (damals „Kleine Zeitung“), Judith Högerl (APA), Monika Kalcsics (ORF), Christoph Griessner (APA), Anna-Maria Wallner („Die Presse“), Sonja Gruber (APA), Anja Kröll („Salzburger Nachrichten“), Christoph Schlemmer (APA), Bettina Figl („Wiener Zeitung“) sowie Michael Leitner („Futurezone.at/Kurier“).

Der Studienaufenthalt findet von Oktober bis Dezember 2019 in Oxford statt. Das „Journalism Training Programme“ in der britischen Universitätsstadt bietet drei Schwerpunkte: Die Teilnehmer verfassen eine wissenschaftliche Arbeit über ein medienrelevantes Thema ihrer Wahl, besuchen regelmäßig Seminare und gelegentliche Speziallehrveranstaltungen und können unter dem Motto „human contacts“ persönliche Kontakte zu Vortragenden und Studierenden, Medienfachleuten und Praktikern knüpfen. Darüber hinaus werden Studien-Ausflüge zu großen Medienunternehmen in London, etwa Reuters, BBC oder CNN, sowie zu politischen Einrichtungen wie House of Commons und Royal Institute of International Affairs unternommen.

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Frauen in der Wirtschaft medial unterrepräsentiert https://value-news.apa.at/frauen-in-der-wirtschaft-medial-unterrepraesentiert/ https://value-news.apa.at/frauen-in-der-wirtschaft-medial-unterrepraesentiert/#respond Thu, 27 Jun 2019 07:56:50 +0000 https://value-news.apa.at/?p=783 Frauen sind in der Wirtschaft immer mehr in Führungspositionen tätig. In der Wirtschaftsberichterstattung sind Frauen allerdings unterrepräsentiert, geht aus einer am Freitag im APA-Pressezentrum präsentierten Studie „Frauen-Politik-Medien“ hervor. „Frauen sind vor allem dort unsichtbar, wo es um Innovation, Macht, Geld, Einfluss und Entscheidungspositionen geht“, so Studienautorin Maria Pernegger von MediaAffairs. Im Jahr 2018 war die […]

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Frauen sind in der Wirtschaft immer mehr in Führungspositionen tätig. In der Wirtschaftsberichterstattung sind Frauen allerdings unterrepräsentiert, geht aus einer am Freitag im APA-Pressezentrum präsentierten Studie „Frauen-Politik-Medien“ hervor. „Frauen sind vor allem dort unsichtbar, wo es um Innovation, Macht, Geld, Einfluss und Entscheidungspositionen geht“, so Studienautorin Maria Pernegger von MediaAffairs.

Im Jahr 2018 war die frauenpolitische Berichterstattung vom Thema Kopftuchdebatte bzw. Verschleierung dominiert: 37 Prozent aller Berichte über Frauen befassten sich damit. Hingegen nahmen Themen wie Lohngerechtigkeit, Frauen in der Arbeitswelt und Vereinbarkeit von Familie und Beruf nur einen sehr kleinen Teil der Berichterstattung über Frauen ein. Die Bildpräsenz von Frauen in den Medien war beim Thema Wirtschaft mit nur 15 Prozent Frauen gegenüber 85 Prozent Männern auffallend gering, zum Thema Landwirtschaft waren es 33 Prozent, zum Thema Forschung überhaupt nur 7 Prozent abgebildeter Frauen.

Wirtschaft ist in den Medien nur zu 12 Prozent weiblich mit Berichten über Frauen in Spitzenpositionen wie Unternehmerin oder Managerin. Laut den Zahlen der Wirtschaftskammer wird jedoch ein Drittel der Unternehmen von Frauen geführt und gut 45 Prozent der Start-ups werden von Frauen gegründet. Studienautorin Pernegger erklärt die Differenz zum Teil damit, dass Frauen häufiger kleine Unternehmen führen, die aber auf den Wirtschaftsseiten der Zeitungen und Magazine fast unsichtbar sind. Denn etwa 95 Prozent der Berichterstattung in Massenmedien stellen Großunternehmen ins Zentrum, die Klein- und Mittelunternehmen (KMUs) bleiben trotz ihrer großen Bedeutung für die Wirtschaft medial weitgehend unbeachtet.

Aufgegliedert nach Branchen ist der Frauenanteil in der Berichterstattung in der Industrie 7,1 Prozent, im Bereich IT und Internet 6,6 Prozent, bei Banken und Versicherungen 9,7 Prozent und bei Medien und Telekommunikation 18,8 Prozent. Im Handel beträgt der Anteil in den Wirtschaftsberichten mit Frauen als Akteurinnen 10 Prozent, bei Energie und Umwelt gar nur 6 Prozent und im Tourismus 16,7 Prozent. „Nur wenn Frauen auch öffentlich sichtbar sind können sie Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gestalten“, erläutert die Studienautorin bei der Präsentation in Wien. An die Journalistinnen und Journalisten richtete sie den Appell, Klischees auf den Wirtschaftsseiten zu vermeiden, etwa eine Managerin nicht als „Lady“ zu bezeichnen. „Würde man bei einem OMV-Manager schreiben, der OMV-Guy?“

Arbeiterkammerpräsidentin Renate Anderl zitierte die verstorbene Frauenministerin Sabine Oberhauser: „Politik ist das Bohren harter Bretter, bei der Frauenpolitik kommt noch eine Stahlplatte dazu“. Die Lebensrealität von Frauen finde sich oft nicht in den Medien, auch nicht in der Wirtschaftsberichterstattung. Ein Kind mit Berufstätigkeit zu vereinbaren sei noch immer ein Hürdenlauf für Frauen, langsam würden auch die Männer mit einsteigen. Über einen Rechtsanspruch auf den Papamonat sei viel geredet worden, nun solle er endlich verwirklicht werden, forderte sie. 530.000 Mütter und Väter mit Kindern unter sechs Jahren seien erwerbstätig und müssten Beruf und Familie vereinbaren, daher brauche man viel mehr Investitionen in Kinderbetreuung und Ganztagsschulen sowie für Aktivitäten in den Ferien.

Die Spitzenmanagerin Simone Oremovic, als Executive Vice President im Vorstand des Feuerfestkonzerns RHI Magnesita tätig, schilderte den Fall einer Praktikantin von der Leobener Montanuniversität, die als einzige Frau im Bergbau Breitenau des Unternehmens mit bis dahin lauter männlichen Mitarbeitern arbeiten wollte. Die auftretenden Probleme – Umkleideraum, Toilette – konnten vom Unternehmen gelöst werden, denn man müsse schließlich einmal damit anfangen, will Oremovic auch andere Unternehmen in die Pflicht nehmen. Bei RHI Magnesita seien im Vorstand 22 Prozent und im Aufsichtsrat 25 Prozent Frauen – obwohl für das an der Londoner Börse notierte Unternehmen die österreichische Frauenquote für den Aufsichtsrat gar nicht gelte.

Der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) und Unternehmer Georg Kapsch sagte, dass Gleichstellung in Betrieben selbstverständlich sein müsse. Aber: „Reden tun wir viel, handeln tun wir relativ wenig“, räumte er ein. Die Nichtgleichstellung von Frauen und Männern gebe es nicht nur in der Wirtschaft, sondern in allen Bereichen. Die Sichtbarmachung von Frauen und ihrer Leistungen in den Medien sei ein Katalysator, um weitere Schritte setzen zu können. Die IV engagiere sich für das Thema, denn „Vielfalt fördert Innovation“ und mache Unternehmen widerstandsfähiger. Auch den Fachkräftemangel werde man ohne den Abbau berufsspezifischer Geschlechterrollen nicht in den Griff bekommen.

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Chefredakteure warnen Politik vor Übergriffen https://value-news.apa.at/chefredakteure-warnen-politik-vor-uebergriffen/ https://value-news.apa.at/chefredakteure-warnen-politik-vor-uebergriffen/#respond Thu, 27 Jun 2019 07:56:31 +0000 https://value-news.apa.at/?p=773 Die Chefredakteurinnen und Chefredakteure der österreichischen Zeitungen und Magazine warnen nach der „Ibiza-Affäre“ um den ehemaligen Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache die Politik ganz generell vor Zu- und Übergriffen auf Medien. Unter dem Titel „Eine Klarstellung“ wurde kürzlich ein entsprechender Appell veröffentlicht. Hände weg von der „vierten Macht“, wer die Grenze zwischen Journalismus und Politik […]

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Die Chefredakteurinnen und Chefredakteure der österreichischen Zeitungen und Magazine warnen nach der „Ibiza-Affäre“ um den ehemaligen Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache die Politik ganz generell vor Zu- und Übergriffen auf Medien. Unter dem Titel „Eine Klarstellung“ wurde kürzlich ein entsprechender Appell veröffentlicht.

Hände weg von der „vierten Macht“, wer die Grenze zwischen Journalismus und Politik missachtet, gefährdet die Grundlagen der Demokratie, so die zentrale Botschaft.

„Vor vier Wochen veröffentlichten die ‚Süddeutsche Zeitung‘ und ‚Der Spiegel‘ das sogenannte Ibiza-Video. Seither haben sich die Ereignisse überstürzt. Eine Übergangsregierung führt das Land und die Ursache für den Sturz der Regierung ist fast in Vergessenheit geraten. Die Suche nach den Urhebern, so wichtig sie ist, überdeckt die demokratiegefährdenden Aussagen, die das Video dokumentiert. Leicht gerät in Vergessenheit, dass da der FPÖ-Chef unmissverständlich erläuterte, wie man ausländische Geldspenden an Kontrollorganen vorbei seiner Partei zukommen lassen könnte; vergessen scheinen seine Erklärungen, wie seine Partei dem Spender zu profitablen staatlichen Aufträgen verhelfen wollte; vergessen der Plan, eine große Zeitung mithilfe russischer Investoren in den Griff zu bekommen, auch, um unliebsame Journalistinnen und Journalisten zu entfernen“, heißt es in der online veröffentlichten Erklärung, die auch in allen beteiligten Zeitungen und Magazinen publiziert wurde.

„Dass Politik vom direkten Zugriff auf Medien träumt, ist in Österreich keine besondere Eigenschaft einer einzigen Partei. Wer Macht hat oder will, sucht auch nach Wegen, die Kontrollore dieser Macht zu kontrollieren. Wohin das führt, können wir in Ungarn beobachten, einem Land, das der damalige FPÖ-Chef in dem Video ausdrücklich als Vorbild nennt“, so die Warnung der Chefredakteurinnen und Chefredakteure.

„Unabhängige Medien sind in einer liberalen Demokratie kein Instrument des Machterwerbs und Machterhalts einer Partei oder mächtiger Interessensgruppen, kein Instrument zur Manipulation der Leserinnen und Leser. Bei allen Mängeln, die man ihnen vorhalten kann, sind sie ein wichtiges Korrektiv der Politik. Wer, wenn nicht diese ‚vierte Macht‘, könnte Missstände und Machtmissbrauch sichtbar machen? Wer die Grenze zwischen Journalismus und Politik missachtet, gefährdet die Grundlagen der Demokratie. Da diese Selbstverständlichkeit offenbar in Frage steht, ist es uns wichtig, in aller Klarheit daran zu erinnern.“

Unterzeichnet wurde die Erklärung von den Chefredakteurinnen und Chefredakteuren Johannes Bruckenberger (APA), Florian Klenk (Falter), Rudolf Mitlöhner (Die Furche), Hubert Patterer (Kleine Zeitung), Christoph Dichand und Klaus Herrmann (Kronen Zeitung), Martina Salomon (Kurier), Kathrin Gulnerits (News), Walter Fahrnberger und Daniel Lohninger (Niederösterreichische Nachrichten), Gerald Mandlbauer (Oberösterreichische Nachrichten), Rainer Nowak (Die Presse), Christian Rainer (profil), Manfred Perterer (Salzburger Nachrichten), Alois Vahrner und Mario Zenhäusern (Tiroler Tageszeitung), Martin Kotynek (Der Standard), Andreas Weber (trend), Christian Haubner (Oberösterreichisches Volksblatt), Gerold Riedmann (Vorarlberger Nachrichten), Walter Hämmerle (Wiener Zeitung).

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G-20: Dringlichkeit einer globalen Digitalsteuer https://value-news.apa.at/g-20-dringlichkeit-einer-globalen-digitalsteuer/ https://value-news.apa.at/g-20-dringlichkeit-einer-globalen-digitalsteuer/#respond Thu, 27 Jun 2019 07:56:15 +0000 https://value-news.apa.at/?p=764 Die G-20-Finanzminister haben am Samstag die Dringlichkeit einer globalen Besteuerung von Internetkonzernen bekräftigt. „Wir müssen uns beeilen“, sagte der französische Finanzminister Bruno Le Maire am 15. Juni bei einer Diskussionsveranstaltung vor dem offiziellen Beginn des Finanzministertreffens im japanischen Fukuoka. Sein britischer Kollege Philip Hammond mahnte, die derzeitige Art der Besteuerung von Internetgiganten wie Google und […]

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Die G-20-Finanzminister haben am Samstag die Dringlichkeit einer globalen Besteuerung von Internetkonzernen bekräftigt. „Wir müssen uns beeilen“, sagte der französische Finanzminister Bruno Le Maire am 15. Juni bei einer Diskussionsveranstaltung vor dem offiziellen Beginn des Finanzministertreffens im japanischen Fukuoka.

Sein britischer Kollege Philip Hammond mahnte, die derzeitige Art der Besteuerung von Internetgiganten wie Google und Facebook sei etwas, „das von unserer Bevölkerung als große Ungerechtigkeit“ wahrgenommen werde. Die Finanzminister prüfen eine neue Steuerpolitik, nach der die Internet-Unternehmen auf Grundlage ihrer Umsätze in einem Land besteuert würden und nicht abhängig vom Ort ihres Hauptsitzes. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) präsentierte bereits einen Fahrplan zu einem solchen Steuersystem, der von 129 Ländern unterstützt wird. Bis Ende 2020 soll eine langfristige Lösung gefunden sein. Le Maire drängte nun auf einen ambitionierteren Zeitplan. Richtig sei es, „bis Ende des Jahres einen Kompromiss zu finden“.

Die USA halten die vorliegende Lösung allerdings für unausgegoren. So müsse auch darauf geachtet werden, ob die bestehenden Probleme in der digitalen Wirtschaft nicht auch Unternehmen der traditionellen Branchen beträfen, gab US-Finanzminister Steven Mnuchin zu bedenken.

Während es Uneinigkeit bei der Beschaffenheit der Steuerreform gibt, stimmen die Entscheidungsträger in der Notwendigkeit eines globalen Ansatzes überein. OECD-Chef Angel Gurria warnte vor einer „Kakofonie“ von Systemen und einem Wettrennen um die niedrigsten Standards. Mnuchin stimmte zu, dass ein zersplitterter Steueransatz „für keinen von uns gut ist“.

Die OECD schätzt, dass den Staatshaushalten durch die Steuertricks der Konzerne allein im Jahr 2015 bis zu 240 Milliarden Dollar (224 Milliarden Euro) an Einnahmen verloren gingen. Dabei verwenden Unternehmen wie Google, Facebook, Amazon und Apple häufig ein Netzwerk aus Tochtergesellschaften, mit dem sie Gewinne aus den großen Märkten in Steuerparadiesen verbuchen. Bisher geschieht das meist völlig legal.

Die Internetfirmen profitieren dabei auch davon, dass sie nicht unbedingt eine physische Niederlassung in einem Land brauchen, um dort Dienstleistungen erbringen zu können und Daten zu sammeln, die existenziell für das Geschäftsmodell sind.

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