{"id":2906,"date":"2020-12-02T09:46:23","date_gmt":"2020-12-02T08:46:23","guid":{"rendered":"https:\/\/value-news.apa.at\/?p=2906"},"modified":"2020-12-02T09:46:23","modified_gmt":"2020-12-02T08:46:23","slug":"media-for-democracy-monitor-2020","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/value-news.apa.at\/media-for-democracy-monitor-2020\/","title":{"rendered":"Media for Democracy Monitor 2020"},"content":{"rendered":"\n
In vielen L\u00e4ndern gehen die finanziellen Mittel f\u00fcr investigativen Journalismus zunehmend aus. Beschleunigt wird dieser Trend durch die Coronakrise. Das ist ein Ergebnis des globalen Forschungsprojekts \u201eMedia for Democracy Monitor 2020″ (MDM). F\u00fcr \u00d6sterreich habe die Untersuchung ergeben, dass heuer mehr Journalistinnen und Journalisten investigativ arbeiten als vor zehn Jahren.<\/p>\n\n\n\n
Medienh\u00e4user w\u00fcrden ihre Redaktionen verkleinern, ganze Investigativteams Sparma\u00dfnahmen zum Opfer fallen. So w\u00fcrden in Chile investigative Recherchen nur noch von freien Journalistinnen und Journalisten zugekauft oder bei spezialisierten Redaktionsb\u00fcros in Auftrag gegeben. Auch in Australien haben die f\u00fchrenden Nachrichtenmedien laut den Forschern – abgesehen von den Fernsehveranstaltern – ihre Budgets f\u00fcr investigative Aufgaben zusammengestrichen.<\/p>\n\n\n\n
Trotz Wirtschaftskrise nicht auf investigativen Journalismus verzichtet wird laut der Studie in Skandinavien und Gro\u00dfbritannien. In Schweden reservierten die national verbreiteten Nachrichtenmedien zehn Prozent ihres Budgets f\u00fcr diesen Zweck. Auch in D\u00e4nemark genie\u00dfe investigativer Journalismus weiterhin Priorit\u00e4t.<\/p>\n\n\n\n
\u201eEin St\u00fcck vorangekommen“ seien \u00d6sterreichs Nachrichtenmedien, erkl\u00e4rt Projektleiter Josef Trappel von der Universit\u00e4t Salzburg. Im Vergleich zu 2009 seien 2019 mehr finanzielle Ressourcen in den investigativen Journalismus geflossen. \u201eDie Sensibilit\u00e4t in \u00d6sterreich ist gestiegen. Auch der Stellenwert von investigativer Arbeit. Heute sind Zusammenschl\u00fcsse zu diesem Zweck zwischen Medien m\u00f6glich, die vor zehn Jahren noch undenkbar waren“, so Trappel.<\/p>\n\n\n\n
Allerdings setze die Krise auch die \u00f6sterreichischen Medien unter Druck. Sie behelfen sich laut Trappel mit Ad-hoc Teams, b\u00fcndeln Ressourcen gemeinsam mit anderen Medien oder decken die Kosten aus dem laufenden Budget.<\/p>\n\n\n\n
Die Untersuchung wurde unter dem Dach der Euromedia Research Group im ersten Halbjahr 2020 in 18 L\u00e4ndern weltweit durchgef\u00fchrt. F\u00fcr \u00d6sterreich nimmt die Universit\u00e4t Salzburg an dem Forschungsverbund teil. Die gesamte Studie soll im Fr\u00fchjahr 2021 \u00f6ffentlich pr\u00e4sentiert werden. Erste Ergebnisse zur Coronakrise wurden bereits im September ver\u00f6ffentlicht.<\/p>\n\n\n\n