2023/#3_Mai Archive - APA-Value-News https://value-news.apa.at/tag/2023-3_mai/ Fri, 19 May 2023 06:55:53 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.1.4 Programmieren probieren am Töchtertag https://value-news.apa.at/programmieren-probieren-am-toechtertag/ https://value-news.apa.at/programmieren-probieren-am-toechtertag/#respond Wed, 17 May 2023 06:27:58 +0000 https://value-news.apa.at/?p=6289 „Programmieren probieren“ war das Motto des Vormittags, auf der Tagesordnung standen das Kennenlernen einiger Programmier-Basics und ein Workshop zur eigenständigen Umsetzung spannender Projekte mittels eines Minicomputers. Neben dem spielerischen Umgang mit Technik erhielt die Gruppe auch Einblicke in den Berufsalltag bei Österreichs führendem IT-Spezialisten für Medienanwendungen. Der Wiener Töchtertag wird jährlich gemeinsam von der Bildungsdirektion […]

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„Programmieren probieren“ war das Motto des Vormittags, auf der Tagesordnung standen das Kennenlernen einiger Programmier-Basics und ein Workshop zur eigenständigen Umsetzung spannender Projekte mittels eines Minicomputers. Neben dem spielerischen Umgang mit Technik erhielt die Gruppe auch Einblicke in den Berufsalltag bei Österreichs führendem IT-Spezialisten für Medienanwendungen.

Der Wiener Töchtertag wird jährlich gemeinsam von der Bildungsdirektion Wien, der Wirtschaftskammer Wien, Frauenstadträtin Kathrin Gaál und dem Frauenservice Wien veranstaltet. Dabei sollen Mädchen die Vielfalt der beruflichen Optionen aufgezeigt und technische, handwerkliche und naturwissenschaftliche Berufe nähergebracht werden. Zahlreiche Unternehmen öffnen an diesem Tag ihre Tore.

APA-Tech nahm in diesem Jahr nach einer Corona-bedingten Pause zum vierten Mal am Wiener Töchtertag am 27. April teil. „Aus unserer Sicht gibt es keine ‚Männer- oder Frauenberufe’. IT durchdringt unser Leben, ist kreativ und braucht Diversität. Ich möchte jede Gelegenheit nutzen, allen Interessierten eine Perspektive ihrer möglichen zukünftigen Rolle anzubieten – denn die geht weit über das reine Schaffen von Technologie hinaus“, betonte APA-IT-Geschäftsführer Clemens Prerovsky.

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EANA-Konferenz: Was beschäftigt die europäischen Nachrichtenagenturen? https://value-news.apa.at/eana-konferenz-was-beschaeftigt-die-europaeischen-nachrichtenagenturen/ https://value-news.apa.at/eana-konferenz-was-beschaeftigt-die-europaeischen-nachrichtenagenturen/#respond Wed, 17 May 2023 06:27:31 +0000 https://value-news.apa.at/?p=6305 APA-Value: Anfang Mai fand in Brüssel die Frühjahrskonferenz der European Alliance of News Agencies (EANA) statt. Was beschäftigt die Nachrichtenagenturen Europas derzeit am stärksten? Clemens Pig: Die europäische Agentur-Allianz besteht aus 32 Mitgliedern quer über den Kontinent. Das sind staatliche, private, nationale und internationale Nachrichtenagenturen mit unterschiedlichen Anforderungen und Entwicklungsfeldern. Gerade deshalb ist die EANA […]

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APA-Value: Anfang Mai fand in Brüssel die Frühjahrskonferenz der European Alliance of News Agencies (EANA) statt. Was beschäftigt die Nachrichtenagenturen Europas derzeit am stärksten?

Clemens Pig: Die europäische Agentur-Allianz besteht aus 32 Mitgliedern quer über den Kontinent. Das sind staatliche, private, nationale und internationale Nachrichtenagenturen mit unterschiedlichen Anforderungen und Entwicklungsfeldern. Gerade deshalb ist die EANA als Ort des Dialogs und Erfahrungsaustauschs so wichtig. Trotz aller Unterschiede in den Agenturmodellen sind die externen Einflussfaktoren recht ähnlich und reichen von der hohen Inflation, dem geänderte Mediennutzungsverhalten, Desinformation und Fake News in den sozialen Netzwerken bis zu Cyber Security und Copyrights. Das overall dominante Konferenzthema war natürlich Artificial Intelligence mit den vielfältigen Auswirkungen auf unsere Redaktionen und auf unser Geschäft als Agenturen.

EANA-Präsident und APA-CEO Clemens Pig auf der Frühjahrskonferenz der European Alliance of News Agencies (EANA)

Ad Künstliche Intelligenz: Wo sehen Sie aktuell die größten Chancen und worin die größten Herausforderungen für Medien und konkret für den Agenturjournalismus?

Ich beginne bei diesem Thema zunächst mit den massiven Risiken: Eine unkontrollierte generative AI kann zum Superspreader für Fake News werden und damit ganze demokratische Gesellschaften und deren Meinungsbildungsprozesse schwer beschädigen. Welcher Information und Nachricht – egal ob Text, Bild, Video – kann noch vertraut werden? Aus diesem Grund sehe ich eine große Chance für Trusted Content und Trusted AI von professionellen, unabhängigen Medienmarken. Saubere Nachrichten werden zukünftig so wichtig wie sauberes Wasser sein. Die zentralen Fragen lauten: Wie kann Qualitätscontent von Medien für die Userinnen und User sicher authentifiziert werden? Welche Gütesiegel gibt es? Wie können Desinformation und Fake News enttarnt werden? Wie können Medieninhalte in diesem Zusammenhang auch wirtschaftlich geschützt werden? Ich sehe Agenturen und Medien im AI-Zeitalter als Leuchttürme der zuverlässigen und faktenbasierten Informationsvermittlung und Nachrichtengebung.

Wie kann man den sicheren, verantwortungsvollen und den redaktionellen Standards entsprechenden Umgang mit generativen AI-Technologien sicherstellen? Gibt es Ideen oder bereits konkrete Pläne?

Es gibt hier eine Reihe von Maßnahmen. Die wichtigste heißt Transparenz: Wir müssen verstehen, wie diese Technologien funktionieren, damit wir sie gesamthaft einordnen können. Transparenz bedeutet auch, als Agentur oder Medienunternehmen eine klare Governance im Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu haben. Die APA verfügt bereits seit Längerem über eine eigene Richtlinie zum verantwortungsvollen Einsatz von AI. Ein wesentlicher Punkt dabei ist, dass wir im Basisdienst keine AI-generierten Bilder anbieten oder unsere Inhalte nicht für das Training von AI von externen Anbietern zur Verfügung stellen. Weiters geht es um Ausweispflichten: Beinhaltet ein Text auf Basis von strukturierten Daten Elemente von Künstlicher Intelligenz? Demgegenüber stehen Anwendungen, die Redaktionen massiv entlasten können, beispielsweise bei Beschlagwortungen oder Kürzungen von Texten. Es gilt, das richtige Augenmaß zu finden.            

Mit dem AI Act will die EU-Kommission einen einheitlichen Rechtsrahmen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Europa schaffen. Welche konkreten Punkte sollten aus Agentursicht darin verankert sein und weshalb?

Generell ist festzuhalten, dass die dringend notwendige Regulatorik für dieses Thema sehr oder zu spät kommt. Aus Sicht der Agenturen lauten die dringenden Fragen: Wie werden unsere professionellen Inhalte technologisch und wirtschaftlich geschützt? In welche Pflicht werden die großen Plattformen genommen? Was bedeutet Copyright in der AI?

Podiumsdiskussion zur Copyright-Frage im Kontext KI

Mit Věra Jourová, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, trat eine namhafte Gastrednerin bei der EANA-Konferenz auf. Was waren ihre Botschaften?

Zunächst freue ich mich sehr, dass wir mit Věra Jourová erstmals eine hohe Repräsentantin der Europäischen Kommission auf einer EANA-Konferenz begrüßen konnten. Der laufende Austausch ist sehr wichtig, um das Wissen und Verständnis über das Agenturgeschäft zu erhöhen und zu schärfen. Das ist ganz bestimmt gelungen. Die stellvertretende Kommissionspräsidentin begreift Nachrichtenagenturen als Key Player der europäischen Medienlandschaft. Zum Thema AI sehe ich seitens Věra Jourová den Versuch, den Einsatz der Technologie in Einklang mit dem Schutz der Userinnen und User zu bringen. Wie dieser Schutz konkret aussehen soll und ob er auch die Medien- und Agentur-Industrie umfasst, ist derzeit für mich offen. Jedenfalls haben wir seitens EANA die notwendigen Maßnahmen skizziert. Auf der Zeitachse muss man dennoch sehen, dass wir aus uns selbst heraus wesentlich früher, nämlich jetzt, aktiv werden müssen: eine Governance formulieren, die eigenen Inhalte schützen, Felder über den sicheren Einsatz von AI definieren, in die Kooperation gehen.

Věra Jourová, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission; Quelle: Twitter

Sie machen sich seit Jahren für Kooperationen stark. Welche gemeinsamen Initiativen oder Projekte setzen Nachrichtenagenturen derzeit? Wo steht man mit der Vision einer European NewsTech-Allianz?

Innovation und Kooperation sind unsere Lebensversicherung in diesem dramatisch transformierenden Umfeld. Niemand ist mehr in der Lage, die anstehenden Themen alleine zu lösen. Agenturen sind von ihrem Geschäftszweck her Kooperationsplattformen und es liegt in ihrer DNA, gemeinsame Lösungen und Services zu organisieren. Das ist moderner und notwendiger denn je. Ein wichtiges Kooperationsprojekt auf Ebene der Agenturen ist der gemeinsame Newsroom in Brüssel zur Stärkung einer pluralistischen und faktenbasierten Berichterstattung über Europa. In Brüssel selbst haben wir innerhalb der Gruppe der staatlich unabhängigen Nachrichtenagenturen ein Innovationsprojekt lanciert, bei dem wir AI mit unseren redaktionellen Diensten trainieren und neue Geschäftsmodelle auf internationaler Ebene starten wollen: Trusted Content und Trusted AI. Ein erster Schritt in eine europäische NewsTech-Allianz, wo wir Inhalte und Technologie zusammenbringen.      

Was sind kurz zusammengefasst die wichtigsten Erkenntnisse, die Sie aus der Konferenz mitnehmen?

Es ist aktuell besonders wichtig, viel im Austausch zu sein, voneinander zu lernen und zu erkennen, dass gemeinsam schnellere und bessere Resultate erzielt werden. Und derartige Verbände oder Allianzen sind ja immer auch so etwas wie Selbsthilfegruppen: Wir alle haben dieselben Themen, man ist nicht alleine mit diesen Themen.

About EANA:
Die European Alliance of News Agencies (EANA) dient der Kooperation sowie dem Informations- und Erfahrungsaustausch europäischer Nachrichtenagenturen. Aufgabe der EANA ist es, die gemeinsamen Interessen ihrer Mitglieder in allen relevanten Bereichen zu vertreten. Die EANA hat es sich zum Ziel gesetzt, die Tätigkeit der Mitglieds-Nachrichtenagenturen als Provider von „unbiased news“ sicherzustellen und weiter voranzutreiben. Die EANA unterstützt die Prinzipien der Pressefreiheit und fördert ihre Mitglieder dabei, stets auf Grundlage dieser Prinzipien zu arbeiten. Aktuell sind 32 Nachrichtenagenturen aus ganz Europa EANA-Mitglied.

EANA – The European Alliance of News Agencies

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KI im Fokus: APA-Taskforce AI https://value-news.apa.at/ki-im-fokus-apa-taskforce-ai/ https://value-news.apa.at/ki-im-fokus-apa-taskforce-ai/#respond Wed, 17 May 2023 06:26:27 +0000 https://value-news.apa.at/?p=6299 Seit Open AI Ende des vergangenen Jahres ChatGPT in die Welt geworfen hat, überfluten artgleiche und -ähnliche KI-Anwendungen den Markt. Und sie versprechen viel: Schneller und ertragreicher sollen Prozesse, Ergebnisse und Produkte werden. Das treibt die Suche nach promptem Einsatz auf Hochtouren. Neben all dem Beifall tun sich allerdings auch rechtliche, ethische und strategische Fragen auf, […]

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Seit Open AI Ende des vergangenen Jahres ChatGPT in die Welt geworfen hat, überfluten artgleiche und -ähnliche KI-Anwendungen den Markt. Und sie versprechen viel: Schneller und ertragreicher sollen Prozesse, Ergebnisse und Produkte werden. Das treibt die Suche nach promptem Einsatz auf Hochtouren. Neben all dem Beifall tun sich allerdings auch rechtliche, ethische und strategische Fragen auf, die dringend Antworten suchen.

In der APA hat man dem Thema KI eine eigene Taskforce gewidmet. APA-Innovationsmanagerin Verena Krawarik leitet das interdisziplinäre Team aus neun Expertinnen und Experten der APA-Gruppe. Dieses koordiniert die KI-Aktivitäten und -Analysen der Nachrichtenagentur-Gruppe und verortet diese in den geeigneten Strategiefeldern. Die zentralen Aufgaben der Taskforce sind daher, die APA-Strategie ‚Trusted AI‘ weiterzuentwickeln, die AI Literacy von Mitarbeiter:innen zu stärken sowie Innovationspotenziale für neue Produkte und Services auszuloten. „Wir haben in der APA sehr früh begonnen, selbst medienspezifische KI zu entwickeln und in Produkte und Services zu integrieren. Dieses Know-how machen wir nun breiter zugänglich“, so Krawarik.

Herausforderungen für den Medien- und Kommunikationsmarkt

Eine Medienlandschaft ohne KI-Einsatz wird es Krawarik zufolge in Zukunft nicht mehr geben. Medien benötigten deshalb perspektivisch eine klare KI-Strategie: „Diese zu entwickeln, ist ein herausfordernder Prozess, weil sie alle Unternehmensbereiche und Wertschöpfungsprozesse betrifft. Hier benötigen Medienunternehmen Unterstützung, nicht jeder kann diese Tasks aus dem bestehenden Team heraus stemmen. Weitere wichtige Themen berühren das Urheberrecht, die Formulierung von Guidelines sowie die eigene Positionierung als glaubwürdige Marke in einer Welt voller Fakes und Desinformation.“

„Die Art und Weise, wie wir KI einsetzen und wofür, wie wir es transparent machen und wie wir über das Thema berichten, bestimmt wesentlich mit, welches Vertrauen uns die Nutzer:innen unserer Produkte entgegenbringen.“

Verena Krawarik, APA-Innovationsmanagerin und Leiterin der APA-Taskforce AI

Trustworthy AI

Zentrale qualitätsjournalistische Standards und Werte wie Unabhängigkeit, Zuverlässigkeit oder Transparenz bilden das Fundament der Taskforce-Aktivitäten. Die APA hat dazu bereits 2022 Leitlinien entwickelt, die einen sicheren und verantwortungsbewussten Umgang mit der Technologie gewährleisten: „Medien haben in diesem Kontext eine besondere Verantwortung – die Art und Weise, wie wir KI einsetzen und wofür, wie wir es transparent machen und wie wir über das Thema berichten, bestimmt wesentlich mit, welches Vertrauen uns die Leser:innen und im Fall der APA die Nutzer:innen unserer Produkte entgegenbringen. Wir haben deshalb schon sehr früh begonnen, uns damit auseinanderzusetzen, was Ethik und KI für uns bedeuten und wie wir KI in der APA leben wollen“, so Krawarik. Die entsprechende Leitlinie werde derzeit um den Faktor ‚Generative AI‘ ergänzt.

Generative AI – aktuelle Entwicklungen

Angesichts der permanenten Neuzugänge in der KI-Tool-Palette den Überblick zu behalten und Anwendungen für das eigene Unternehmen hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile einzuordnen, erleben derzeit viele als Herausforderung, so Andreas Mauczka, CDO der APA-Gruppe und Mitglied der APA-Taskforce AI. „Wöchentlich kommen allein in kuratierten Listen mehr als 100 Anwendungen dazu. Der für mich wesentlichste Aspekt ist im Bereich Autonomie der Anwendungen (wie z.B. AutoGPT) zu verorten – gefühlt stehen wir hier kurz vor einem großen Durchbruch, was die Assistenz-Fähigkeit betrifft. Damit meine ich die Zusammenarbeit von mehreren Systemen wie ChatGPT, um allgemeine Aufgaben zu lösen, also z.B. einen Flug zu buchen. Und gerade in Kombination mit IoT (Internet of Things) ist die Generalisierbarkeit der Interaktion mit Systemen durch die ‚menschliche‘ Form der Kommunikation spannend. Ich muss mich nicht mit Schnittstellen zur Anbindung plagen, sondern kann in eine direkte Unterhaltung treten. Das führt zur Diskussion um Artificial General Intelligence und den immer lauter und seriöser werdenden warnenden Stimmen. Viele Aspekte dieser Diskussion hätte man sich sparen können, hätte man vor einigen Jahren auf führende Frauen in der Forschung gehört. Gerade Timnit Gebru, renommierte Künstliche-Intelligenz-Forscherin bzw. KI-Ethik-Forscherin, hat viele Diskussionen, die uns in den letzten Monaten begleitet haben, vorweggenommen – etwa die Bias-/Diskriminierungsprobleme in den Daten oder die technologischen Grenzen von LLMs (Large Language Models).“

„Viele Aspekte dieser Diskussion hätte man sich sparen können, hätte man vor einigen Jahren auf führende Frauen in der Forschung gehört.“

Andreas Mauczka, CDO der APA-Gruppe

Einsatzgebiete in Redaktionen

Redaktionen soll der technologische Fortschritt mittels KI im Idealfall mehr Zeit für hochkonzentrierte Recherche, Wissensarbeit und Fortbildung verschaffen. Zu journalistischen Einsatzgebieten meint Katharina Schell, stv. Chefredakteurin der APA und ebenfalls Mitglied der Taskforce AI: „Die derzeit gehypte Vision, dass KI ohne menschliches Zutun journalistische Texte schreibt, ist unrealistisch. KI im Journalismus heißt nicht: KI macht Journalismus. Wir wissen, dass die derzeit verwendeten Modelle wie GPT keine Ahnung von der Welt oder von Fakten haben. Fakten sind aber der Grundstoff für Journalismus. Das heißt nicht, dass generative KI keinen Nutzen für die journalistische Arbeit haben kann – im Gegenteil. Man muss nur genau wissen, wo ihre Grenzen liegen. Und man muss lernen, sie innerhalb dieser Grenzen einzusetzen. Das bedeutet aber auch, dass KI bis auf weiteres ihren Platz vor allem als ‚Assistenz‘ im Redaktionsalltag finden wird“.

Einsatzgebiete seien demnach etwa Varianten von Texten oder unterschiedliche Versionen von Titeln. Auch für das Auffinden und Extrahieren von Daten in Fließtexten sei KI besonders geeignet, „denn in Geschichten ‚verstecken‘ sich oft wertvolle Daten, mit denen spannende datenjournalistische Projekte möglich werden, doch das manuelle Erfassen dieser Daten ist zeitaufwändig“, so Schell. Auch als Schreibinspiration und „Sparring-Partner“ für Brainstorming-Prozesse seien manche KI-Modelle durchaus geeignet.

Use Cases rund um KI öffnen sich aber auch in zahlreichen anderen Geschäftsbereichen der APA-Gruppe, etwa bei der gezielten Personensuche in Bilddatenbanken oder bei der automatischen Transkription von Radio- oder TV-Beiträgen für die Medienbeobachtung.

Stolpersteine, Grenzen und No-Gos

Mögliche Auswirkungen nicht reglementierter KI-Entwicklungen werden momentan verstärkt kritisch betrachtet. Selbst Geoffrey Hinton, ehemaliger Top-KI-Entwickler bei Google und sogenannter „Godfather“ der KI, warnte zuletzt vor den Gefahren der Technologie. „Von einem ‚Erwachen der AI‘ sind wir weit entfernt, dennoch haben LLMs mit autonomen Kapazitäten enormes Schadenspotenzial. Gleichzeitig ist das positive Potenzial, das bereits zur Verfügung steht, fantastisch. Wir befinden uns im ‚Star Trek‘-Zeitalter, wo jeder sich mit dem Computer unterhalten kann und dieser vielleicht nicht sinngemäß versteht, was ich meine, aber für die Erfüllung von Aufgaben in jedem Fall ausreichendes Verständnis mitbringt. Mit Wissen hat generative AI jedoch nach wie vor nichts am Hut“, so Mauczka.

Schell: „Leider ist das Missverständnis, dass Modelle wie ChatGPT Fakten zur Verfügung stellen können oder etwas ‚wissen‘, noch immer weit verbreitet. Das ist nicht der Fall, und daher müssen sämtliche generierte Texte geprüft werden. Schließlich neigt die KI auch dazu, Dinge zu ‚erfinden‘. Je nach Anwendungsfall muss man daher genau prüfen, was mehr Aufwand bedeutet: Den Output der Maschine auf seine Richtigkeit zu checken oder die Aufgabe gleich selbst zu erledigen.“

„Je nach Anwendungsfall muss man genau prüfen, was mehr Aufwand bedeutet: Den Output der Maschine auf seine Richtigkeit zu checken oder die Aufgabe gleich selbst zu erledigen“.

Katharina Schell, stv. APA-Chefredakteurin

Ein absolutes No-Go wäre demnach das ungeprüfte Übernehmen von KI-generierten Inhalten in das journalistische Endprodukt. „In der APA ist ‚human in control‘ bei jedwedem KI-Einsatz oberstes Gebot, Vollautomatisierung ist nicht das Ziel. Schließlich sind wir den journalistischen Grundwerten der Zuverlässigkeit, Richtigkeit, Transparenz und Vertrauenswürdigkeit verpflichtet“, so Schell zur Position der Taskforce AI.

Unter „Trusted AI“ hat die APA schließlich auch ihre neue Strategiephase eingeleitet. In welchen Formen, Formaten und Formalitäten KI in der APA weiter Einzug hält, werden wir laufend in diesem Newsletter berichten.

Die Mitglieder der APA-Taskforce AI:

Verena Krawarik

Leitung Innovationsmanagement & Taskforce AI
APA – Austria Presse Agentur

Andreas Mauczka

Chief Digital Officer
APA – Austria Presse Agentur

Katharina Schell

Stv. Chefredakteurin, Innovation & Digitales
APA – Austria Presse Agentur

Petra Haller

Unternehmenssprecherin, Leitung Unternehmenskommunikation
APA – Austria Presse Agentur

Marco Heinrichs

Leitung Digital Solutions
APA-Comm/APA-OTS

Manuel Kerzner

Data Scientist
APA-Comm/APA-DeFacto

Andrea Schauerhuber

Product Owner
APA-Tech

Luzia Strohmayer-Nacif

Leitung APA-PictureDesk
APA-PictureDesk

Robert Varga

Chief Product Officer
APA – Austria Presse Agentur

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