APA-CEO-Talk mit Caro Kriel, CEO Thomson Foundation

Im Dezember sprach Thomson-Foundation-CEO Caro Kriel im Rahmen der „APA-CEO-Talks“ über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zur digitalen Medientransformation. In ihrer Keynote teilte sie ihre jahrzehntelange Erfahrung aus diversen Führungspositionen in weltweit führenden Medienhäusern wie Associated Press (AP) und CNN. APA-Value hat die zentralen Punkte der Keynote zusammengefasst.

Daten – und was wir damit tun 

„Ich denke, Daten sind das Thema, mit dem sich jede Organisation heutzutage auseinandersetzen muss, ob Medien oder andere“, so Kriels thematischer Einstieg. Sie gab Einblicke, wie bei CNN Daten besonders erfolgreich als redaktionelle Entscheidungsbasis eingesetzt wurden. Denn „Daten sind für mich komplett unnütz – wenn sie falsch sind oder wenn nicht danach gehandelt wird“, betonte Kriel. Ein wichtiger Faktor sei auch, auf dieser Basis zu entscheiden, auf welche Story verzichtet werden könne – ebenso wichtig wie sich für ein Thema zu entscheiden. Denn Journalist:innen hätten begrenzte Ressourcen und könnten nicht immer noch mehr und mehr Aufgaben oder Themen übernehmen. 

Clemens Pig (APA-CEO), Caro Kriel (CEO Thomson Foundation) und Katharina Schell (stv. APA-Chefredakteurin) beim CEO-Talk im APA-Pressezentrum

Transformation durch Lernen

Feedback und Lernen seien extrem wichtige Faktoren für erfolgreiche Transformation, so Kriel. Nicht nur die großen Awards und Preise seien bedeutend, sondern „auf die kleinen Erfolge zu schauen, auf die kleinen Misserfolge – und die großen Misserfolge, und zwar regelmäßig. Was ich versucht habe, ist, eine Methode zu finden, wie die Menschen aus diesen Erfahrungen lernen können, doch ohne eingeschüchtert zu sein,“ also in einer sicheren Atmosphäre, beschreibt Kriel einen nötigen „Learning Loop“. 

Das Ziel im Auge behalten

Transformation sei ein anstrengender und oft schmerzhafter Prozess. Essenziell sei deshalb dabei, das Ziel im Auge zu behalten und sich ständig zu fragen: „Warum tun wir das?“. „Waren Sie schon einmal in einem Geschäft und haben vergessen, was Sie dort eigentlich wollten?“, beschreibt Sie das Phänomen – Wandel sei kein Selbstzweck und müsse immer dem übergeordneten Ziel dienen.  

Die Schwierigkeit dabei sei, zu akzeptieren, dass die Transformation in der Digitalisierung niemals zu Ende gehe. Die Technologie und das Nutzer:innenverhalten verändern sich ständig, und Medien müssten sich laufend darauf einstellen. „Man ist niemals am Ziel“, so Kriel, das könne frustrierend sein – aber auch höchst inspirierend.  

Gefahren und Begeisterung 

Auf die Frage, welche aktuellen Medien- und Innovationstrends derzeit für sie selbst am spannendsten seien, antwortet die Medienmanagerin: „Womit ich mich wirklich leidenschaftlich befasse, ist die Art von Journalismus, die meine Organisation unterstützt. Es gibt viele Orte, an denen es sehr schwierig ist, als Journalist:in zu leben oder zu überleben. Wenn man dann sieht, wie ein Nachrichtenmedium dort mit einer neuen Website oder App Content monetarisieren und 70 Prozent Wachstum verzeichnen kann – das begeistert mich wirklich sehr. Denn ich denke, das ist die Kraft von Journalismus. Das mitzuerleben, gibt einem das Gefühl: Was wir tun, ist von Bedeutung.“ 

Caro Kriel, Chief Executive | Thomson Foundation

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