Mit Abstand Sieger
Er war im Jahr der Pandemie allgegenwärtig und wurde folgerichtig zum österreichischen Wort des Jahres 2020 gekürt: der „Babyelefant". Mit großem Abstand landete das Symbol für die Mindestdistanz zur Vermeidung einer Corona-Infektion auf dem ersten Platz.
„Das Wort hat mittlerweile Eingang in die Alltagssprache gefunden, vielfach mit einem Augenzwinkern“, teilte die Fachjury der Gesellschaft für Österreichisches Deutsch (GSÖD) nach der mehrstufigen Entscheidung inklusive Internet-Voting und abschließender Jurysitzung mit. Mit 3.720 von 7.742 abgegebenen Publikumsstimmen setzte sich der „Babyelefant“ gegen „Corona“ höchstselbst und „verblümeln“ durch.
Um einiges knapper ging es 2020 beim Unwort zu, wiewohl auch hier das Virus mit im Spiel war. Der Sieg ging an die „Coronaparty“, ein Begriff, der in den Medien mehrheitlich in einem negativen Kontext Verwendung fand, im Privatbereich jedoch auch in verharmlosendem bis ironisierendem Zusammenhang. Eine Ambivalenz, die zum ersten Platz verhalf, und somit „Social Distancing“ auf Platz zwei verwies. Rang drei gab es für das vielseitig verwendbare „coronabedingt“.
In die Vergangenheit weist das Jugendwort des Jahres, nämlich „Boomer“ – eine Bezeichnung für die Generation der Babyboomer, also „jene, die nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Ende der 1960er-Jahre auf die Welt gekommen sind“, erläutert die Jury. Mit der Phrase „Ok, Boomer“ drücken Jugendliche in nur zwei Worten ihre Sicht im derzeitigen Generationenkonflikt aus.
Zum rot-weiß-roten Spruch des Jahres wurde das „Schleich di, du Oaschloch“ eines unbekannten Wieners, der diesen angeblich jenem Terroristen in Wien nachrief, der am 2. November vier Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt hat.
Das Zitat „Wir werden auch in Österreich bald die Situation haben, dass jeder irgendjemanden kennt, der an Corona verstorben ist“ von Bundeskanzler Sebastian Kurz wurde indes zum Unspruch des Jahres gekürt.