EU-Digitalvergleich: Österreich im Mittelfeld
Österreichische Firmen nutzen Cloud-Dienste oder Big Data nach wie vor nicht in vollem Umfang.
Österreich liegt bei einem EU-weiten Vergleich zum Stand der Digitalisierung im Mittelfeld auf Platz 13. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich Österreich damit um einen Platz verbessert, wie die EU-Kommission kürzlich bei Vorlage ihres Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) mitteilte.
Spitzenreiter sind Finnland, Schweden und Dänemark vor den Niederlanden. Die größten Fortschritte erzielte zuletzt Irland, das auf Rang 6 liegt. Deutschland belegt 2020 wie schon im Vorjahr Platz 12 unter 27 EU-Mitgliedsstaaten und Großbritannien. Auf den hinteren Plätzen landen Bulgarien, Griechenland, Rumänien und Italien. Die Daten wurden vor der Coronapandemie erhoben.
Anhand des Index werden die EU-Gesamtleistung im digitalen Bereich und die Fortschritte der digitalen Wettbewerbsfähigkeit der EU-Mitgliedstaaten beurteilt.
Bei allen Indikatoren der DESI-Dimension Humankapital, dazu zählen etwa digitale Kompetenzen, Softwarefähigkeiten, IKT-Absolventinnen und -Absolventen sowie Fachkräfte, erzielt Österreich überdurchschnittliche Bewertungen, geht aus dem Bericht hervor. Wie bereits im Vorjahr habe die Nutzung von Internetdiensten in Österreich langsamer zugenommen als in anderen Mitgliedstaaten. Mit Platz 18 rangiert Österreich im unteren Drittel.
In den Dimensionen Konnektivität und Integration der Digitaltechnik schneidet Österreich unterdurchschnittlich ab. Hinsichtlich der Integration der Digitaltechnik hat sich Österreich leicht auf den 17. Rang verbessert (davor Rang 19). Österreichische Unternehmen würden die Möglichkeiten der Digitaltechnik wie Cloud-Dienste oder Big Data nach wie vor nicht in vollem Umfang nutzen, heißt es. Der Anteil der Unternehmen, die soziale Medien nutzen und online verkaufen, habe aber erheblich zugenommen.
„Mit Blick in die Zukunft zeigen die DESI-Indikatoren, dass Österreich beim 5G-Ausbau weit fortgeschritten ist sowie bei den Indikatoren für digitale Kompetenzen und insbesondere denen für digitale öffentliche Dienste über dem EU-Durchschnitt liegt“, heißt es in dem Bericht. In Bezug auf den Aufbau von Netzen mit sehr hoher Kapazität (VHCN) liege Österreich hingegen zurück und erreiche nur eine verhältnismäßig schwache Bewertung bei der Digitalisierung von Unternehmen.