Nerds mit Auftrag - APA-Science-Podcast

Forschung gehört

Der neue APA-Science-Podcast „Nerds mit Auftrag“ stellt ungewöhnliche Forschungsprojekte vor und zeigt dabei die menschliche Seite von Wissenschaft. Zum Team gehören Produktmanagerin Sylvia Maier-Kubala sowie Podcast-Host und APA-Science-Redaktionsleiter Mario Wasserfaller, der abwechselnd mit Anna Riedler und Stefan Thaler die Gespräche mit den Forschenden führt. Worauf in einem Podcast-Interview zu achten ist, woran Podcast-Neulinge denken sollten und ob Kakadus wirklich nur flauschig sind, verrät das APA-Science-Team im Interview.

Es gibt viele Formen der Wissenschaftsvermittlung. Warum habt ihr das Format Podcast gewählt?

Sylvia Maier-Kubala (links im Bild): Dass an einem Podcast kein Weg vorbei geht, war uns schon länger klar. Ein Podcast bedeutet die Erschließung neuer Zielgruppen. Auch von Seiten der Partner aus dem APA-Science-Netzwerk spürten wir eine steigende Erwartungshaltung. Doch erst mit dem Relaunch der Website von APA-Science vor genau einem Jahr und den damit einhergehenden Möglichkeiten, was Storytelling und das Einbinden neuer Formate betrifft, rückte der Wunsch in umsetzbare Nähe. Realisiert wurde das Projekt Podcast dann durch eine interne Förderung im Rahmen des APA-Innovationsfonds.

„Dass an einem Podcast kein Weg vorbei geht, war uns schon länger klar.“

Sylvia Maier-Kubala

Wie entstand die Idee zum konkreten Konzept „Nerds mit Auftrag“?

Sylvia Maier-Kubala: Die übergeordnete Devise von APA-Science lautet: Wir machen Forschung sichtbar. Von diesem Leitgedanken ausgehend entstand das Konzept eines sehr persönlichen Podcasts in Interview-Form. Wir wollten die menschliche Seite von Wissenschaft vorstellen, aber auch darüber reden, warum wir alle von Forschung profitieren und sie für die Gesellschaft wichtig ist.

Was waren eure größten Learnings bei den ersten selbst produzierten Folgen?

Stefan Thaler (im Bild Zweiter v. links): Spannend war für mich, wie stark sich die Herangehensweise bei einem Podcast von einem klassischen Interview unterscheidet. Es geht mehr um Kooperation als Konfrontation, mehr um Tanz als Ping-Pong. Dadurch ist auch die Vorbereitung noch mal deutlich aufwändiger als bei einem Interview. Aber jede Minute, die vorab investiert wird, erspart später viel Arbeit. Im Mittelpunkt stehen da die Abstimmung der Geschichte, Highlights, Beweggründe, Stolpersteine und mögliche Sager. Die Aufnahme selbst ist dann quasi nur noch das ins-Trockene-Bringen der Vorarbeit. Die Vorgespräche sind wichtig, um festzustellen, wie „geeignet“ ein/e GesprächspartnerIn für dieses Format ist. Da kann es sonst schon mal zu unerfreulichen Überraschungen kommen …

„Es geht mehr um Kooperation als Konfrontation, mehr um Tanz als Ping-Pong.“

Stefan Thaler

Anna Riedler (im Bild Zweite v. rechts): Bei einem normalen Interview, das ich für eine Geschichte in Textform führe, kann ich die GesprächspartnerInnen ruhig einmal länger reden und auch abschweifen lassen. Es ist ja ganz normal, dass Menschen über Themen, von denen sie begeistert sind (und das ist bei ForscherInnen und ihrer Arbeit der Fall), gerne und viel erzählen. Bei einem Podcast-Interview muss ich den/die GesprächspartnerIn aber ziemlich genau auf Spur halten und daran erinnern, sich an die Zeitvorgaben zu halten und innerhalb weniger Sätze zum Punkt zu kommen, sonst wird es anschließend sehr umständlich, den Beitrag zu schneiden. Was ich außerdem gelernt habe: Kakadus sehen zwar flauschig aus, haben aber ziemlich scharfe Schnäbel.

„Bei einem Podcast-Interview muss ich daran erinnern, sich an die Zeitvorgaben zu halten und innerhalb weniger Sätze zum Punkt zu kommen.“

Anna Riedler

Mario Wasserfaller (rechts im Bild): Ich kann die erwähnten Punkte nur noch einmal unterstreichen: Es braucht in der Vorbereitung und beim Gespräch selbst mehr Präzision und Disziplin als bei einem normalen Interview, das man später „nur“ verschriftlichen muss. Aber all das geht ebenso wie die fachgerechte Bedienung von Aufnahmegeräten und Mikrofonen schnell in Fleisch und Blut über, und dann beginnt der Spaß. Und das darf man nicht vergessen: Podcasts machen Spaß! Als schwierig empfinde ich es eher, ein Gespräch zu beenden, wenn es eigentlich gerade am spannendsten wird. Wie kann man in einer knappen halben Stunde dem Leben und der Karriere einer interessanten Persönlichkeit gerecht werden? Aber letztlich macht es auch den Reiz des Formats aus, die Essenz herauszukitzeln und daraus eine kurzweilige Dramaturgie zu basteln.

„Wie kann man in einer knappen halben Stunde dem Leben und der Karriere einer interessanten Persönlichkeit gerecht werden?“

Mario Wasserfaller

Was gebt ihr Leuten mit, die einen Podcast starten wollen?

Sylvia Maier-Kubala: Keine Scheu vor Fehlern. Irgendwann muss man ins kalte Wasser springen, und mit dem Tun kommt die Erfahrung. In Summe ist es ein Riesenspaß und unseren Podcast jetzt bei Spotify & Co. gelistet zu sehen, ist eine coole Sache.

Mario Wasserfaller: Es lohnt sich, grundlegende Fragen im Vorfeld genau zu klären: Was und wen will man mit dem Podcast erreichen? Wie lange soll eine Folge dauern? In welcher Frequenz sollen die Episoden erscheinen? Das Konzept muss sitzen – vor dem Start, damit man sich dann voll und ganz auf das Wesentliche konzentrieren kann.

Zu hören ist „Nerds mit Auftrag“ ab sofort auf allen gängigen Plattformen oder direkt auf science.apa.at/podcast.

Die ersten vier Folgen im Überblick:

Folge 1: Memory of Mankind: Ein Speicher für die Ewigkeit

Martin Kunze will tief im Berg Daten für Millionen Jahren speichern – auf Keramikplatten!

Folge 2: Wenn der Lachs aus dem 3D-Drucker kommt …

Robin Simsa von Revo Foods macht mit seinem veganen Fisch die Welt ein kleines bisschen besser.

Folge 3: Aus Schaden wird man klug

Was Hans Starl erforscht und testet, ist eine Katastrophe – im wahrsten Sinn. Brände, Stürme und Hagelunwetter sind seine Leidenschaft.

Astronomin im Interview

Folge 4: Das aufblasbare Weltall

Was die umtriebige Astronomin Ruth Grützbauch an dunkler Materie fasziniert und warum sie mit ihrem Planetarium nicht nur in Schulklassen Halt macht.

Fotos: APA